Geesthacht: American Bully XL verletzt erst Partnerin, dann Besitzer mit Todesfolge

  • 27. April 2024
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Hi IgorAndersen ... hast du hier schon mal geguckt?
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Die Tragödie spielte sich in meiner Nachbarschaft ab, in einem bei Hundehaltern gerne besuchten Wald.
Angeblich lag der Maulkorb neben dem verletzten Mann. Das Hamburger Abendblatt hat berichtet, der Hundehalter habe bei dem ersten Vorfall, dem Angriff auf seine Partnerin, wohl deswegen Toleranz bewahrt, weil der Hund ihm durch eine sehr schwere Zeit geholfen hat. Nun ging es ihm besser, dank des Hundes und er konnte in einen Fußballverein eintreten. Die Kameraden stehen nun unter Schock und trauern.
Die verletzte Lebensgefährtin wurde ausgerechnet an dem Tag aus dem Unfallkrankenhaus Boberg entlassen, als ihr Mann dort eingeliefert wurde.
Eine erschütternde Sache.

Man möchte sich nicht vorstellen, was noch alles hätte passieren können.

Ich frage mich, wie es überhaupt möglich ist, dass ein Hund seine eigenen Besitzer attackiert?
Natürlich sind alle Überlegungen spekulativ.
Man weiß nichts über die Vorgeschichte des Hundes.

Generell muss ich aber beobachten, dass auf Hundeausläufen immer mehr Menschen mit sogenannten XXl - Bullis auftauchen.
Diese sogenannten "Züchter" sind mitunter nur auf Profit aus. Bei neuen, angesagten Rassen nicht ganz selten. Selbstverständlich betrifft das nicht nur XXL - Bullis. Ich möchte mich vor Vorurteilen hüten. Aber, wenn Züchter einem klar sagen "welche Farbe suchst du? Nächste Woche haben wir auch wieder Weibchen. Auch in Blau", dann wirkt das auf mich bedrückend. Wird in solchen Zuchten auf Charakter selektiert? Ich habe im Freundeskreis leider hautnah mitbekommen, wie ein Freund, mit sehr viel Erfahrung, auch in der Rehabilitation von problematischen Hunden, regelrecht zerfleischt wurde und nur mit ganz viel Glück und weil sofort Hilfe kam, überlebt hat. Der Hund kam aus dem Tierschutz. Später kam heraus, dass ein bestimmter Deckrüde in der Szene dafür bekannt war, Hunde zu produzieren, die komplett austicken. Intern wurde vor Anschaffung gewarnt. Der Halter des Deckrüden bedrohte jeden mit körperlicher Gewalt, der wagte, darüber öffentlich zu sprechen, weil es um sehr gute Einnahmen ging.

Ich wüsste tatsächlich gerne mehr über Hintergründe, weil so ein Verhalten absolut unverständlich ist.
 
Das kommt öfter vor als man denkt
Ich finde das zutiefst verstörend muss ich gestehen. Ich weiß das meine Hunde (egal welche auch nicht BXen) das nie getan haben, selbst bei anderen Menschen nicht die ihnen ungewollt vor die Füße fielen, die sprangen eher erschrocken nach hinten weg. Da stimmt doch was nicht mit so Hunden.
 
Dass es öfter vorkommt als man denkt heißt ja nicht, dass es normal im Sinne von alltäglich ist. Aber es kommt immer mal wieder vor.
Erik Zimen hat in seinem Buch "Der Hund" solche Beispiele geschildert. Es wird da, wenn jemand fällt, womöglich noch aufschreit, zappelt etc., im Hund lt. Zimen ein Beutefangreflex getriggert, neudeutsch gesagt. Das wäre demnach dann kein Aggressions-, sondern Jagdverhalten.

Interessanterweise schreibt er dazu, dass genau deswegen solche Vorfälle bei Jagdhundrassen so gut wie nicht vorkommen, weil bei denen der Jagdinstinkt noch so gut ausgeprägt sei, dass er nicht so leicht fehlausgelöst werden könne.
 
Interessanterweise schreibt er dazu, dass genau deswegen solche Vorfälle bei Jagdhundrassen so gut wie nicht vorkommen, weil bei denen der Jagdinstinkt noch so gut ausgeprägt sei, dass er nicht so leicht fehlausgelöst werden könne.

Hm. Wenn man bedenkt wie oft Jagdhunde zubeissen, dann haben die wohl einfach andere Gründe? :D
In den meisten Fällen stürzen die Leute ja, WEIL der Hund sie bereits attackierte/ respektlos behandelte. Es wird dann nur erst richtig ernst. Von daher sehe ich da eher weniger Beutefangdingsda.
 
Aber, wenn Züchter einem klar sagen "welche Farbe suchst du? Nächste Woche haben wir auch wieder Weibchen. Auch in Blau", dann wirkt das auf mich bedrückend. Wird in solchen Zuchten auf Charakter selektiert? Ich habe im Freundeskreis leider hautnah mitbekommen, wie ein Freund, mit sehr viel Erfahrung, auch in der Rehabilitation von problematischen Hunden, regelrecht zerfleischt wurde und nur mit ganz viel Glück und weil sofort Hilfe kam, überlebt hat. Der Hund kam aus dem Tierschutz. Später kam heraus, dass ein bestimmter Deckrüde in der Szene dafür bekannt war, Hunde zu produzieren, die komplett austicken. Intern wurde vor Anschaffung gewarnt. Der Halter des Deckrüden bedrohte jeden mit körperlicher Gewalt, der wagte, darüber öffentlich zu sprechen, weil es um sehr gute Einnahmen ging.

Das sind keine Züchter, denn kein Züchter kann dir sagen, welches Geschlecht in welcher Anzahl eine Hündin werfen wird. Über die erwarteten Fellfarben kann er etwas sagen, entweder weil es die Rasse nur in einer zugelassenen Farbe gibt oder weil er die Elterntiere genetisch hat testen lassen. Jemand, der dir sagt, "ab nächste Woche habe ich x Hündinnen in dieser bestimmten Farbe" ist kein Züchter, das ist ein Händler. Der verhökert das, was andere produzieren. Auf Charakter wird da nicht selektiert, nur auf Moneten.
Dass der Deckrüdenhalter mit Gewalt droht, wundert mich dann auch gar nicht. Es geht nicht ums Tier, es geht ums Geld. Wenn nur dumme Hundehalter und die Produzenten des Elends dafür bezahlen müssten, könnte es einem egal sein. Es zahlen aber die Tiere dafür, unbeteiligte Menschen und schlussendlich die verantwortungsvollen Halter dieser "Rasse" und ähnlicher Rassen. Solche Vorfälle fallen auf uns alle zurück - aber das wissen wir seit Jahrzehnten.
Ja, es gibt eine neue Tierschutzverordnung, die angeblich dazu da ist, um den Hundezüchtern besser auf die Finger sehen zu können. Im Endeffekt sind aber nur VDH-Züchter betroffen, weil die ihre Hunde ausstellen müssen, um zur Zuchtzulassungsprüfung zu gelangen. Damit ist die ZTP nicht bestanden und ja ich weiß, auch da wird gemauschelt...
Dissidenzvereine verlangen nur Papiere (irgendwelche), die üblichen Gentests und evtl eine Zahnkarte. Aber niemand schaut sich den Hund an, niemand verweigert die Zuchtzulassung, weil der Hund sich bspw aggressiv zeigt, kein Zuchtwart kommt und schaut sich an, ob der Züchter auch geeignete Räumlichkeiten für seine Hündin und den Wurf hat oder ob die draußen im Schuppen hocken.
Wenn du im stillen Kämmerlein vor dich hin "züchtest", brauchst du auch keine Gentests auf Erbkrankheiten, keine Kenntnisse über Inzucht, Linienzucht oder überhaupt Vererbung. Du brauchst einen Instagramaccount oder eine schicke Website und am besten bestehst du auf Barzahlung.
 
In den meisten Fällen stürzen die Leute ja, WEIL der Hund sie bereits attackierte/ respektlos behandelte.
Das sind nicht die Fälle, von denen Zimen in dem Zusammmenhang spricht. Er behauptet ja nicht, alle Angriffe von Hunden auf Menschen seien jagdlich motiviert.
Das behauptet er nur genau von denen mit diesem Auslöser: fallender (zappelnder) Mensch. Wie es zumindest bei dem vorhergegangenen Angriff auf die Lebensgefährtin ja wohl war.
Wie es bei dem Mann nun dazu kam, weiß man ja nicht. Das war möglicherweise wieder ein anderer Auslöser.
 
@Crabat

Ich denke, es geht dabei um Fälle, wo der Mensch ohne Einwirkung des Hundes fällt und der ihn dann spontan attackiert .
 
Kennt Ihr einen Fall wo das so passiert ist? Ein Mensch fällt und der völlig unbeteiligte Hund attackiert ihn mit Beschädigungsabsicht?
Ich kenne Fälle wo der Hund im Schreck darüber gebissen hat, teilweise eher geschnappt, aus Schreck und Selbstverteidigung. Aber das endete nie in einem Angriff.
 
Mir hat eine ehemals hier recht aktive Foristin mal erzählt, dass ihr das mit ihrem Rottweiler mal passiert ist.

(Und der hat bei anderer Gelegenheit dasselbe Verhalten bei einer neutralen, plötzlich fallenden Person nochmal gezeigt, war da aber an der Leine, sodass nicht passiert ist.)

Details weiß ich nicht mehr - aber dass sie den Hund angebrüllt hat: „Hey, … , ich bin‘s!“, nachdem er erstmal zum Glück nur ihre dicke Jacke erwischt hat - worauf er komplett verwirrt von ihr abgelassen hat.

Sie hatte sonst nach eigenen Angaben weder vorher noch nachher andere Probleme mit dem Hund, iS von Ressourcenverteidigung oder Respekt.

Ich kenne aber den Hund selbst nicht.
 
Nein, ich kenne keinen solchen Fall. Ich erinnere zwei von Zimen angeführte Beispiele, wo es jeweils die eigenen Leute betraf, mit tödlichem Ausgang. Ob er noch mehr Beispiele anführte, weiß ich nicht mehr auswendig.
 
Ich kenne keinen solchen Fall.
Bin aber selbst zB schon immer sehr vorsichtig, wenn Kinder anwesend sind.

Die hatten in geschlossenen Räumen immer die Anweisung, nicht zu rennen, wenn einer der Hunde anwesend war während immer ein Erwachsener ein Auge auf den Hunden hatte.
Draußen hab ich die Hunde an der Leine, wenn Kinder dabei sind.

Weil ich meine, schon öfter (kann aber auch der Eindruck täuschen, ich weiß nicht mehr, wie oft) gelesen zu haben, dass es eben Probleme mit Kindern und Hunden gab, wenn kleine Kinder Rennen -> Stolpern -> Fallen

Allerdings gehe ich da auch eher von einem aufgeregten Schnappen denn von einem wirklichen Angriff aus, was bei Kindern ja auch schon schlimm genug wäre.
 
Mich würde noch das rechtliche interessieren. Darf man in Hamburg einen Listenhund von Privat überhaupt übernehmen? Also nicht auf diesen speziellen Fall, sondern allgemein. Gibt ja in D diverse Lönder wo das nicht erlaubt ist
 
Ich kenne persönlich ein paar solche fälle, ein airdale, ein riesenschnauzer, und ein paar mischlinge die von kinder ausgeführt wurden. Ein mir bekannte azawakh züchterin wurde von ein ihre hunden angegriffen. Und eine andere lebte getrennt von ihrem mann ( er im gartenhaus, sie im haus) weil die hunden ihm sonnst in stücke gerissen hätten.
 
Bei sozial mit ihren Menschen zusammen lebenden Hunde ist es bei Tests immer ein Alarmzeichen und Anlass dafür sehr genau zu schauen, was die Ursache ist und vor allem, ob der Hund in der Lage ist, sein Verhalten zu steuern oder ob er das evtl. genetisch bedingte nicht kann.
Dem jetzigen Vorgehen in GB zu American Bullys XL sollen auch eine Vielzahl schwerster Beißvorfälle vorausgegangen sein.

Es gibt das auch bei anderen Rassen, aber wohl nicht so kompakt.

Die schlimmen, teilweise leider sogar tödlichen Beißvorfälle mit Kindern bei verschiedenen Rassen hatten ihren Ursprung häufig im Jagdverhalten.

Und wenn solche Vorfälle durch eine Hundegruppe passieren, liegt die Ursache wohl oft dort.
 
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