@Struppel;
habe ich deinen beitrag nun rihtig verstanden?
du hast da also kein problem damit, daß der ottonormalverbraucher schnell haben will,
schnell, schnell, egal woher, hauptsache heute haben wollen, morgen geliefert bekommen?
und wenn 2-3 TH abgeklappert wurden, dann lieber ausm ausland rankarren lassen?
dann ist der potenzielle hund für dich auch eher eine sache, statt ain lebewesen?
Nein, skinner, das hast du nicht richtig verstanden und ehrlich gesagt glaube ich, dass du das auch weisst.
Also noch einmal ganz deutlich: Ich habe keine Problem damit, dass Otto-Normal-Verbraucher seine Hundesuche anders gestaltet als du dir das vorstellst. Dass er sich Kriterien setzt, die nicht die deinen sind. Dass er z.B. tagelang im Internet sucht, ob ihn sein Hund "anspringt" und nicht in dieser Zeit zahlreiche Tierheime abklappert. Dass er z.B. hier unter Tiervermittlung einstellt : Suche kinderverträgliche Fusshupe und dann abwartet, was ihm "angeboten" (im Sinner von vorschlagen) wird, um seine Suche zu konkretisieren. Und ich habe auch kein Problem, dass er dann einen Hund "aus dem Ausland rankarren lässt", wenn er der Überzeugung ist, in diesem seinen zukünftigen zu sehen.
Im Übrigen stimmt es ja auch gar nicht, dass Auslandshunde immer sofort "zur Verfügung stehen".
Wenn ein Hund bereits in Deutschland ist, in einer Pflegestelle oder in einem Tierheim, dann wird er mir vermutlich recht schnell vermittelt, wenn die Orga meint, dass es passt - wie eben bei Tierheimhunden aus dem Inland auch.
Aber manchmal muss man auch warten,wenn man sich für einen Hund aus dem Ausland entschlossen hat. Hunde, die noch im Ausland sitzen, werden ja nun nicht in ein Paket gepackt und mit der Post geschickt. Oft müssen die Ausreiseformalitäten geregelt werden (Impfungen, Gesundheitscheck, vielleicht Flugpaten suchen oder der nächste Transport geht erst in zwei Monaten oder was weiss ich). Und es gibt Otto-Normal-Verbraucher, die tun das dann auch. Sie warten, weil sie überzeigt sind, dass das ihr Hund ist.
und nochmal, extra für dich;
ich will niemanden vorschreiben, wie lange und wo überall er nach einem hund zu suchen hat.
aber ein wenig mehr engagement, ein wenig mehr kümmern als 1-2 TH abklappern oder ein wenig in der zeitung schauen,
kann man doch wohl erwarten, oder etwa nicht?
wenn man sich schon SO um die anschaffung kümmert, wie soll denn die haltung aussehen?
(...)
ich finde es gut, wenn man innerhalb kürzester zeit den richtigen hund findet und aufnimmt,
aber sowas kann auch länger dauern, und diese zeit sollte man haben. schließlich ist es ein hund und kein spielzeug.
Verstehe
ich das jetzt richtig? Du willst zwar niemandem vorschreiben, wie lange und wo er überall nach seinem Hund sucht, beurteilst aber seine Ernsthaftigkeit und seine zukünftigen Qualitäten als Hundehalter danach?
Wo liegt deine Grenze? Müssen Interessenten 4 oder 8 oder 12 Tierheime ansehen? 2 oder 6 oder 10 Monate warten? Macht sie das dann zu guten Hundehaltern? Haben die dann Engagement und Vernatwortung gezeigt und dürfen dann auch anderweitig suchen?
Natürlich kann so etwas länger dauern, bis man seinen Hund findet. Das liegt eben daran, welche Kriterien ich an die Suche stelle. Habe ich bzgl. des Hundes kaum welche (Größe, Rasse, Verhalten, Alter, Gesundheit) sondern bin bereit (und kann es mir in meiner persönlichen Situation leisten), einfach alles auf mich zukommen zu lassen, dann werde ich schnell fündig werden - auch im Tierheim vor Ort. Habe ich z.B. das Kriterium "auf keinen Fall ein Hund aus dem Ausland" aber diese Größe, jenes Verhalten nicht, nicht älter als... usw. dann dauert es vielleicht länger. Wenn mir diese Kriterien wirklich wichtig sind, dann warte ich - so wie du es getan hast.
Lasse ich das Suchkriterium "kein Auslandshund" aussen vor, eröffnen sich mir als Interessent ganz andere/ mehr Möglichkeiten, ebenso, wenn ich meine Kriterien modifiziere (Alter egal, aber trotzdem dies oder jenes...).
Je nachdem, welche Suckkriterien ich also für mich zulasse und welche ich ausschliesse, kann die Suche nach einem Hund schneller gehen oder länger dauern. Aber mit meinen Qualitäten als Hundhalter hat das ganz bestimmt nichts zu tun.
Noch einmal: Wir reden hier von Otto-Normal-Verbraucher. Der möchte einfach nur einen Hund, der zu ihm passt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Er ist idelaerweise so pfiffig, dass er eben nicht zum Vermehrer rennt. Vielleicht ist er sogar so pfiffig, sich, wenn er sich in den Hund einer privaten Orga oder aus dem Ausland verguckt hat, über den Vermittler zu informieren, zu hinterfragen, ob und welche Hilfe denn vor Ort geleistet wird. Vielleicht aber auch zugegebenermassen nicht (und deshalb ist es wichtig, auch wenn es hier OT ist, dass alle Tieschutzorgas Aufklärung betreiben). Vielleicht möchte er diesen Hund gar nicht aus tieschutzrelevanten Gründen sondern einfach nur, weil er sich in sein Herz geschlichen hat. Ist das Tier dann für ihn zwangsläufig eine Sache?
Ich stimme dir zu, dass das bewusste Importieren von Hunden als Geschäft gesehen werden könnte... und sehe es dennoch nicht so. Wenn z.B. ein Tierheim immer wieder Anfragen nach Hunden hat, die es so nicht in der Vermittlung hat und wenn dieses Tierheim gleichzeitig weiss, dass in einem ausländischen Tierheim Hunde sitzen, die dort nicht vermittelt werden können, aber diesem "Anfrageprofil" entsprechen und hier schnell eine Familie finden werden, warum sollte dieses Tierheim dann, wenn es freie Plätze hat, die Hunde nicht zu sich holen und vernünftig vermitteln und so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Die Hunde kommen aus dem Tierheim heraus in eine Familie und die Familien bekommen den Hund, den sie gerne haben möchten.
Ich vermute, dass du nun als nächstes fragen wirst, ob nicht genau das zeigt, dass ich Hunde als Sache sehe, deren Import von Angebot und Nachfrage reguliert wird. Ich kann dir nur versichern, dass das nicht so ist. Du kannst es glauben oder nicht...
Gruß
Struppel