kitty_kyf schrieb:
Und überhaupt ich dachte man kann sich hier mal über die Muttis auslassen und nicht sich noch rechtfertigen!
Auslassen?
Haben wir uns drüben im anderen Strang über "Nicht-Mütter" ausgelassen?
Ich verstehe sehr gut, dass du von gewissen Müttertypen gründlich angeätzt bist - ich hatte jahrelang unter diesen mitleidigen, abschätzigen Blicken zu leiden, weil ich eine "späte" Mutter bin - nicht geplant, es hat sich halt so ergeben.
Und auch jetzt, 8 Wochen vor der Geburt, krieg ich die Krise, wenn mir irgendwo, wie heute bei der Krankenhausführung, wieder solche Mütter begegnen. Das wird sich auch nach der Geburt nicht ändern.
Aber das gleich auf
alle Mütter zu übertragen?
Das wäre genau, wie wenn "wir Mütter" allen "Nicht-Müttern" Egoismus und Feigheit unterstellen würden. Tun wir das? - Also, ich sicher nicht.
Was ich recht bemerkenswert finde, ist, dass es hier mittlerweile mehr um's Muttersein und ums Kinderkriegen geht, als im anderen Thread - gibt euch das nicht auch zu denken?
Ich finde übrigens nicht, dass jeder Kinder haben muss oder sollte, oder nicht abtreiben darf - ich habe bei meiner ersten Schwangerschaft selbst darüber nachgedacht. Obwohl ich immer Kinder wollte. Aber im ersten Moment war ich so geschockt... und hilflos... und hätte einfach am liebsten genau das gehabt, was Sirikith gesagt hat: "Am besten gleich beenden, als wäre es nie passiert."
Einfach, weil ich immer gedacht habe, ich will mal Kinder, und dann kommen sie geplant und überfallen einen nicht einfach so.
Ich kann also eine ganze Menge von dem, was hier geschrieben wird, verstehen und nachvollziehen, aber diesen Hass auf Mütter - den verstehe ich nicht. Nicht so richtig.
Ich hatte mal eine kurze derartige Phase, als ich mein erstes Kind (was ich ja dann nach kurzer Überlegung doch bekommen wollte) verloren habe. Zu der Zeit kam in meinen Sportkurs eine junge Frau, die gerade ihr zweites Kind geboren hatte. Sie war rundlich, rosig, hatte sogar zwei Kinder, nen gut verdienenden Mann, ein tolles Auto, keine Sorgen, außer denen, ob das Weihnachtsessen für 50 Euro ohne Getränke vielleicht zu billig sei und man nicht besser woanders hinfahren sollte - und eine furchtbar ignorante "Ich bin Mutter, lasst mich hier durch, alles dreht sich nur um mich!" Einstellung.
Ich sag's euch, diese Frau hab ich genauso gehasst wie ihr offenbar alle Mütter. Die konnte nicht wissen, wieso, und ich hab mich darum echt bemüht, ihr das nicht zu zeigen.
Und es war auch nicht alles toll - das Kind wurde schwer krank, das ältere war eifersüchtig, der ach so tolle Mann machte Überstunden, um nicht zuhause zu sein - sie kam an wie die personifizierte Selbstzufriedenheit und musste irgendwann mit dem Sport wieder aufhören, weil er grundsätzlich dafür zu spät von der Arbeit kam (sich aber über ihre Figur beschwerte)... die hat es am Ende echt nicht schön gehabt, und ich habe mich
nicht darüber gefreut.
Ich konnte sie immer noch nicht leiden, aber da tat sie mir leid.
Mir war aber schon während sie mir auf den Keks ging klar, dass ich sie nur darum wirklich so gehasst habe, weil sie anscheinend alles hatte, was mir abging (ich war ziemlich down!)
Ach ja, nen tollen Golden Retriever hatten die natürlich auch noch... der keine Probleme machte.
Ich konnte zwar in dem Moment nicht über meinen Schatten springen, aber eigentlich habe ich ihr nie die Schuld daran gegeben.
Ich frag mich aber schon, was wir kinderkriegende Frauen euch pauschal getan haben?
Übrigens, was Schwangerschaften und die schlimmen körperlichen Folgen angeht:
Ich bin 36, damit "alt", und wegen der Fehlgeburt habe ich eine Risikoschwangerschaft.
Mir war zwei Wochen morgens leicht übel.
Ich konnte alles essen.
Ich habe einen Riesenbauch (echt! Die haben heute im KKH schon wieder gefragt, ob es zwei werden...), aber kein Wasser in den Beinen und kann immer noch aufstehen.
Ich hatte und habe Hilfe mit dem Hund aus der KSG bekommen, gehe aber immer noch mindestens einmal am Tag allein mit ihm.
Ich habe im 5. Monat auf einem sehr bergigen Spaziergang auf einer Geburtstagsfeier MIT Bauch noch sämtliche Leute abgehängt, darunter nicht nur Raucherinnen - und ich bin wahrlich keine Sportskanone.
Ich habe 18 kg zugenommen, aber nur Bauch und etwas Brust (was mein Mann ganz klasse fand).
Ich seh zwar aus wie ein gestrandeter Wal, der eine Melone verschluckt hat, aber mir geht es super!
Es mag zahlreiche Schwangerschaftskomplikationen geben, aber irgendwie haben sie mich alle weiträumig vermieden, zumindest bis jetzt.
Ich will damit nicht "angeben", oder sagen, dass es die Regel ist, aber sowas gibt es halt auch mal.
Ich habe wenig über Schwangerschaftskomplikationen nachgedacht. Wenn sie gekommen wären, wäre das halt so gewesen. Aber es gab einfach bisher keine ernstlichen. Bis auf den Bauch.