Unser Terrier hatte diese Krankheit auch ...
Unser Terrier hatte auch Morbus Cushing. Leider wurde die Krankheit sehr spät erkannt, so daß wir ihn letztes Jahr im August deshalb für immer gehen lassen mußten ...
Bei ihm war es so, daß er ungefähr eineinhalb Jahre vor seinem Tod eine kahle Stelle auf dem Rücken bekam. Die Haare dort fielen einfach aus und sind nicht mehr nachgewachsen. Als wir einige Zeit später zum Impfen in der Tierarztpraxis waren, ist denen das aufgefallen und es wurde ein Hautgeschabsel gemacht, weil sie Milben vermuteten.
Das Geschabsel ergab keine Milben, aber trotzdem wurde er munter weiter auf Milben behandelt. Unter anderem sollte ich ihn immer mit so einem furchtbar chemisch stinkendem Zeugs baden. Das habe ich einige Wochen gemacht, aber es ergab sich keine Besserung. Auf meine Einwände, ich würde nicht glauben, daß die Hautveränderung von Milben verursacht werden, wurde beim Tierarzt einfach nicht eingegangen, so daß ich mich entschloß, nicht mehr hinzugehen und ihn auch nicht mehr mit diesem Chemiemix zu baden. Statt dessen gingen wir einige Zeit später dann zur Heilpraktikerin. Mittlerweile hatte er sich die Stelle nämlich durch Kratzen mit dem Hinterfuß aufgekratzt und unter dem sich dort bildenden Schorf saß der Eiter
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Mit Hilfe der homöopathischen Behandlung schloß sich die Stelle wieder, aber es wuchsen keine Haare mehr nach. Da unser Terrier wuscheliges rauhhaariges Fell hatte, fiel die Stelle nicht so auf. Er war auch munter, so daß wir zunächst nichts weiter unternahmen. Einige Monate später jedoch kratzte er sich erneut die Haut an dieser Stelle auf. Wieder saß der Eiter unter dem sich bildenden Schorf. Wieder zur Heilpraktikerin, die Kügelchen halfen nochmal. Es war mittlerweile über ein Jahr vergangen, seit sich die kahle Stelle gezeigt hatte ...
Erneut einige Zeit später wieder das gleiche Problem. Wieder die Heilpraktikerin aufgesucht, die ihm Globuli verabreichte. Diesmal halfen sie jedoch nicht. Nochmal bei ihr angerufen, sie schickte eine Einmalspritze mit einem Mittelchen - das auch nicht half.
Es wurde immer schlimmer mit der Stelle auf seinem Rücken und er konnte nun im Schlaf das Wasser auch nicht mehr halten, so daß ich nach Empfehlung einer Kollegin mich dazu entschloß, einen neuen Tierarzt in der Stadt aufzusuchen. Das war Ende Juli 2007.
Der Tierarzt sah sich alles genau an, rasierte ihm an mehreren Stellen am Körper die Haare ab und schüttelte nur mit dem Kopf. Unser Hund hatte nicht nur diese eine entzündete Stelle, sondern noch mehrere veränderte Hautstellen am Körper. Außerdem durch die geschwächte Immunabwehr einen schweren Hautpilz über den ganzen Körper verteilt. Der Tierarzt sprach die Diagnose "Morbus Cushing" zwar als Vermutung aus, aber zunächst wurden nur die Hautprobleme angegangen und ein Blutbild angefordert.
Wir waren nun zwei- bis dreimal wöchentlich zum Verbandswechsel beim Tierarzt. Die Hautstellen sahen auch schon viel besser aus, aber das Problem mit dem Wasser verlieren bestand immer noch und er trank wahnsinnig viel. Nach ungefähr eineinhalb Wochen der Behandlung hatte er zwei, drei Tage, an dem es ihm wahnsinnig schlecht ging. Wir überlegten schon, ob wir ihn nicht besser erlösen lassen sollten, da rappelte er sich nochmal auf.
Als ich das nächste Mal beim Verbandswechsel war, sprach ich den Tierarzt nochmals auf das Problem mit dem unwillkürlichen Harnabgang im Schlaf an und bestand auf weitere Untersuchungen. Wir glaubten nämlich zu dem Zeitpunkt, daß er an der Zuckerkrankheit leiden würde und deshalb dieses Problem hatte.
Der Besuch beim Tierarzt war an einem Freitag, das Wochenende kam und unser Hund zeigte sich trotz dickem Verband wieder recht munter. Wir schöpften neue Hoffnung - bis ich Montag erneut mit ihm zum Verbandswechsel ging und der Tierarzt alle Hoffnungen zerstörte. Er hatte die Blutwerte vorliegen. Die Nierenwerte waren so schlecht, daß man schon fast von einem Nierenversagen sprechen konnte. Ich sollte entscheiden, was zu tun wäre: Ihn gehen lassen oder eine aufwendige Behandlung mit längerer stationärer Aufnahme und jede Menge Medikamente. Ich sagte, ich könne das nicht sofort entscheiden und nahm unseren Hund erstmal wieder mit.
Nun, um es kurz zu machen, der Tierarzt hat noch einige Blutwerte angefordert und damit die Diagnose gesichert, es war Morbus Cushing.
Unser Kleiner war 13, die Nieren schwer geschädigt ... Also haben wir uns dazu entschlossen, ihn gehen zu lassen. Schuldgefühle habe ich deshalb aber auch heute noch.
Es tut mir echt leid, daß ich Dir keine Geschichte mit positivem Ausgang bieten kann kann. Es ist heute das erste Mal, daß ich das Ganze überhaupt so erzähle.
Meiner Ansicht nach kann man gegen diese Krankheit den Kampf letztendlich nicht gewinnen. Man muß bei ihr sorgfältig abwägen, für welche Behandlung man sich entscheidet. Dafür wünsche ich Dir auf jeden Fall viel Kraft.
LG
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Hier habe ich mich seinerzeit informiert:
(Achtung, auch kein Happy End!)