Kleiner Erfahrungsbericht mit Auslandstierschutz

Die Fakten:

Letzten Mittwoch steht eine Anzeige in der Zeitung: Hund Vermisst. Wir werden stutzig, da es sich um unser Dorf handelt.
Es stellt sich raus, das seit Montag der neue Hund unseres schwerst drogenabhängigen Nachbarn entlaufen ist.

welche illegalen substanzen nimmt er denn zu sich?immerhin hatte er noch das nötige geld über um eine annonce in der zeitung zu schalten,dem entsprechend scheint sein hirn noch nicht all zu sehr in mittleidenschaft gezogen worden zu sein.ich tippe auf 3 kannen kaffee am tag.mit freundlichen grüßen usw.

Momentan Methadon und Grass. Die Anzeige wurde von der Mutter geschaltet.
Der Hund kommt aus Spanien und ist extrem scheu.

LG

JUHU
 
  • 29. April 2024
  • #Anzeige
Hi JUHU ... hast du hier schon mal geguckt?
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Mal was Grundsätzliches:

Ich bin nicht generell gegen Auslandstierschutz.

Ich bin nur dagegen die Tiere zu importieren. Ich habe Hochachtung vor den Tierschützern, die sich vor Ort mit den doch sehr schwierigen Gegebenheiten rumschlagen müssen, sich an örtliche Politiker wenden, Kastationsaktionen organisieren, ein Tierheim betreiben und versuchen die Tiere im Land zu vermitteln, in Schulen Aufklärungsarbeit leisten um das Verständnis für Tiere langfristig zu ändern u.s.w .

Ich finde es auch traurig, wenn ich sehe, wie in einigen Ländern mit den Tieren umgegangen wird. Jedes einzelne Tier tut mir leid.
Meiner Überzeugung nach wird sich aber nichts ändern, wenn die Probleme nur verlagert werden.
Einzelne Strassenhunde aus einem Rudelverband herauszufangen um sie nach Deutschland zu importieren halte ich schlicht für Tierquälerei. Wer sagt denn, dass dieser hier, nach einer Einfangaktion, Kastration, Chippen, Impfen, Entwurmen, Transportkiste, Flug oder langer Fahrt mit anderen im Transporter, neue Menschen (falls der Hund überhaupt auf Menschen sozialisiert ist), viel mehr Verkehr und anderes Klima, hier wirklich glücklich sind und nicht ein Leben voller Angst führen müssen ?

Ich bin dafür, dass die Menschen, die sich für Auslandstiere einsetzen möchten, die Mittel für oben genannte Maßnahmen in den jeweiligen Ländern zur Verfügung stellen.

Sicherlich gibt es viele glückliche Besitzer von Hunden, die aus dem Ausland importiert wurden.
Ich gönne es jedem Hund und jedem Besitzer.

Trotzdem häufen sich die Fälle, wie am Anfang des Themas beschrieben. In unseren Tierheimen sitzen immer mehr Hunde, die ursprünglich importiert wurden. Abgegeben, weil die neuen Besitzer überfordert waren oder die Mensch - Hund Beziehung einfach nicht funktionierte.

Mein Anliegen ist es nicht hier wieder eine fruchtlose Diskussion zu entfachen sondern einfach mal einige Denkanstöße zu geben.
Die Anschaffung eines Hundes hat für mich sehr viel mit "Bauchgefühl" zu tun und nichts mit "nur" einem Foto im Netz. Ich denke ein persönliches Kennenlernen ist durchaus wichtig für eine
Mensch - Hund Beziehung, die ja im besten Fall ca. 15 bis 20 Jahre halten soll.


LG

JUHU
Du hast vollkommen recht man weiß nicht ob sich die Hunde wenn man sie aus ihrer gewohnten Umgebung herrausholt sich hier in Deutschland wohlfühlen.Aber einer Org. Geld zu geben halte ich nicht für gut.Ich fliege im März nach Thailand und würde so gerne
den Hunden dort helfen.Es ist dort mit den Tieren so schlimm das einem übel werden kann.Aber wenn Du denkst mir hat dort jemand geholfen irrst Du dich.Ich habe alle möglichen Leute dort angesprochen ob sie einen Hund nehmen würden .Ich hätte die Arztkosten dort bezahlt aber nix.Die Menschen haben dort mit sich zu tun. Dort geht es jeden Tag ums überleben.Ich bin selbst verzweifelt weil ich so machtlos bin.Im vorigen Jahr bin ich jeden Tag mit Hundefutter und Wasserflaschen losgelaufen und habe die Tiere versorgt.Das war mein Urlaub.Das ist leider überall im Süden so .Traurig:(Siegfried
 
Du hast vollkommen recht man weiß nicht ob sich die Hunde wenn man sie aus ihrer gewohnten Umgebung herrausholt sich hier in Deutschland wohlfühlen.Aber einer Org. Geld zu geben halte ich nicht für gut.Ich fliege im März nach Thailand und würde so gerne
den Hunden dort helfen.Es ist dort mit den Tieren so schlimm das einem übel werden kann.Aber wenn Du denkst mir hat dort jemand geholfen irrst Du dich.Ich habe alle möglichen Leute dort angesprochen ob sie einen Hund nehmen würden .Ich hätte die Arztkosten dort bezahlt aber nix.Die Menschen haben dort mit sich zu tun. Dort geht es jeden Tag ums überleben.Ich bin selbst verzweifelt weil ich so machtlos bin.Im vorigen Jahr bin ich jeden Tag mit Hundefutter und Wasserflaschen losgelaufen und habe die Tiere versorgt.Das war mein Urlaub.Das ist leider überall im Süden so .Traurig:(Siegfried

Siegfried,

ich denke nicht, dass man die Situation in Thailand mit bspw. Spanien (das ist eben das Land, bei dem ich einigermaßen bescheid weiss) vergleichen kann.

Eine Bekannte aus Düsseldorf, eigentlich ein Katzenfan, war vor ein paar Jahren auch mit ihrem Mann in Thailand. Eigentlich wollten sie dort Urlaub machen und ein wenig helfen. Tatsächlich haben sie eigentlich nur geholfen. Jedenfalls haben sie sich in einen jungen Straßenhund verliebt und ihn (nach Klärung aller rechtlichen und medizinischen Notwendigkeiten) nach Deutschland geholt. ...das war eine ganz schlechte Idee... Der Hund ist ein ganz lieber, und an den guten Absichten des Ehepaars besteht kein Zweifel. Auch nicht an ihrem Bemühen, mit der Situation klarzukommen. Trotzdem passt der Hund einfach nicht in die deutschen Gegebenheiten, und eigentlich sind beide Parteien jetzt (oder waren es zumindest damals) unglücklicher als vorher.

Sie habe mir berichtet, dass die Thailänder - wie alle buddhistisch geprägten Völker - eigentlich sehr tierlieb sind und Tiere nicht bewusst misshandeln. Dass sie aber andererseits - duchaus auch aus religiöser Prägung - mit Haustieren ganz anders umgehen als wir. Dass sie sie als Mitgeschöpfe betrachten und respektieren, aber nicht als schutz- und pflegebedürftige "Familienmitglieder". Dass aus religiösen (und sicher auch aus finanziellen) Gründen niemand auf die Idee kommt, Hunde oder Katzen zu kastrieren. Dass neben unkontrollierter Vermehrung und mangelnder Ernährung Räude ein großes Problem darstellt. Dass eigentlich kein Hund einen Besitzer/Halter hat.

Die dortigen Hunde kennen es seit Generationen nicht anders (und haben es vielleicht nie anders gekannt), als dass sie sich selber, selbstbestimmt, ohne dauerhafte menschliche Unterstützung mehr schlecht als recht durchschlagen müssen. Und selbstverständlich haben die überlebt und sich fortgepflanzt, die das am besten beherrschen. Darwin. "Survival of the fittest" bedeutet ja eben nicht, dass der Stärkste überlebt, sondern der am besten an die Gegebenheiten Angepasste.

Und in meinen Augen erweist man diesen Hunden einen Bärendienst, wenn man sie um den halben Erdball schickt, um ihnen in der westlichen Welt ein vermeintlich "besseres Leben" zu bescheren.

Erfreulicherweise kommen nur wenige Menschen auf diese seltsame Idee. Die meisten Tierschützer wollen die Verhältnisse vor Ort ändern. Das ist gut, richtig und unterstützenswert, aber eine Sysiphus-Arbeit, wie du selber ja schon gemerkt hast. Trotzdem lohnt es sich für jedes einzelne Tier.

Ähnliche Vorbehalte habe ich bei der Verbringung von Hunden aus den (fast-)europäischen Ländern nach D, A, CH, NL, in denen es ebenfalls seit Hunde-Generationen Straßenhunderudel gibt, deren beste Überlebensstrategie seit Ewigkeiten darin besteht, sich selber durchzuschlagen und scheinbar wohlmeinenden Menschen erstmal mit Skepsis und Vorsicht zu begegnen. Und ich glaube auch nicht, dass man solchen Hunden wirklich einen Gefallen damit tut, sie vor Ort in "Tierheime" zu stecken.

Diese Skepsis begründet sich unter anderem auf einem Negativ-Beispiel aus dem engen Freundeskreis. Da kam ein Welpe aus Griechenland. Zarte 12 Wochen alt. Der außer seiner "Entsorgung" in einer Mülltonne nie etwas Schlechtes erlebt hatte. Sich nie auf der Straße durchschlagen musste. Der Hund war auch nicht im Geringsten traumatisiert. Ein toller Hund. Selbstsicher, gutmütig, verträglich mit Erwachsenen, Kindern, Katzen, Hunden beiderlei Geschlechts. Aber seine innere Unabhängigkeit, seinen Freiheitsdrang konnte er nie ablegen (und auch nicht seine Schwäche für Komposthaufen und Kaffeefilter). Meine Freundin hat es über drei Jahre probiert und einen Aufwand mit HuSchu und Trainern betrieben wie bei keinem anderen Hund zuvor und danach.

Sie musste schweren Herzens kapitulieren. Und sagte damals: "Nie wieder einen Hund aus dem Ausland!" ...mittlerweile hat sie zwei Spanierinnen...

Und so bekomme ich doch ganz elegant die Kurve nach Spanien: Ich kenne mich hauptsächlich in Katalonien aus, das sicher innerhalb Spaniens eine privilegierte Stellung in Sachen Tierschutz einnimmt. Trotzdem, dort gibt es keine frei streunenden Straßenhunde-Rudel mehr. Dass es die nicht gibt, dafür zahlen die Gemeinden viel Geld an die Perreras. Klar, kommen Welpen auf der Straße zur Welt, aber die werden gemeinhin von Hündinnen geworfen, die mal einen Besitzer hatten und - aus welchen Gründen auch immer - ausgesetzt, rausgeworfen wurden.

Die Hunde, die in Katalonien in den Perreras sitzen, hatten in aller Regel mal einen Halter und - völlig verblüffend - sind von ihm häufig auch gut behandelt worden, bevor sie entsorgt wurden. Das ist schizophren, ich kapiere es bis zum heutigen Tage nicht wirklich, aber es ist meine Erfahrung. Viele dieser Hunde haben Angst vor oder sind zumindest vorsichtig gegenüber Männern. Nichts, was nicht mit ein wenig Geduld auszubügeln wäre. Echte "Angst-Hunde" hatte ich sehr wenige in der Vermittlung, und die sind auch in Spanien geblieben. Der Rest giert geradezu nach menschlicher Aufmerksamkeit und einer Familie und hat hier in D keine Eingewöhnungsschwierigkeiten, die ein deutscher Tierheimhund nicht auch hätte. Ganz im Gegenteil: Ich hatte schon junge Hunde in der Vermittlung, die völlig angstfrei waren, völlig unverbogen und allem und jedem gegenüber offen (...und meist völlig frei von Erziehung...).

In allen Fällen gilt: Die Ursache des Problems ist nicht mit einem Export der Hunde zu lösen. Man muss immer vor Ort an der Einstellung der Menschen arbeiten, was selbst in Katalonien eine Generationenaufgabe darstellt, obwohl dort erste Schritte in die richtige Richtung zu beobachten sind.

Trotzdem kann ich nichts Schlimmes daran finden, dass solche familientauglichen Hunde aus bspw. Spanien oder Italien nach Deutschland vermittelt werden, wenn es Menschen gibt, die einen bestimmten Hund suchen und ihn in deutschen TH nicht finden. Solange die Vermittlung verantwortungsbewusst durchgeführt wird, die zukünftigen Halter vernünftig aufgeklärt und mit Informationen versorgt werden und man sich die Hunde genau anschaut und abklopft, ob sie auch in die Familie/die Situation passen. Wer glaubt, die potentiellen Halter würden wie in einem Kaufhauskatalog nach einem Hund blättern und nur aus reiner Bequemlichkeit das Internet nutzen, der tut den meisten ernsthaften Interessenten bitter Unrecht.

Natürlich gibt es schwarze Schafe unter den Vereinen - sogar mehr als gut ist. Ich wäre die letzte, die das leugnen würde. Deswegen aber den kompletten Auslandstierschutz zu verdammen und zu diskreditieren ist zu einfach. Man muss genau hinschauen und in der Lage sein zu differenzieren.

Viele Grüße
Petra

P.S. Uuups, so ein langer Beitrag passiert mir so schnell nicht wieder. Versprochen. ;)
 
Natürlich gibt es schwarze Schafe unter den Vereinen - sogar mehr als gut ist. Ich wäre die letzte, die das leugnen würde. Deswegen aber den kompletten Auslandstierschutz zu verdammen und zu diskreditieren ist zu einfach. Man muss genau hinschauen und in der Lage sein zu differenzieren.

In diesem Zusammenhang habe ich einmal eine etwas provokante Frage:

Was treibt eigentlich so viele Menschen (speziell Frauen) dazu, sich im Auslandstierschutz zu engagieren?

Es ist doch nun nicht so, dass es hier bei uns keinerlei Betätigungsfelder für Nottiere gibt.
Nahezu alle Tierheime beklagen Finanz- und Personalnot.
Viele Hunde und Katzen sitzen jahrelang im Tierheim.
Wenn ich so die Aktivitäten und den Zeitaufwand im Internet beobachte, um Auslandstiere zu vermitteln, wünschte ich mir ähnliches auch für die Tiere, die in Tierheimen bei uns sitzen.

Mit welchem Recht mischen wir uns in die ureigensten Belange anderer Länder ein?
Wie wäre die Reaktion hier in Deutschland, wenn sich Menschen aus anderen Ländern über die Verhältnisse bei uns in Sachen Tierhaltung aufregen würden?

Kann mir dies jemand beantworten?
Grüße Klaus
 
Was treibt eigentlich so viele Menschen (speziell Frauen) dazu, sich im Auslandstierschutz zu engagieren?

Eine echte Antwort darauf kann ich dir natürlich nur für mich persönlich geben: Wir sind von den Spaniern darum gebeten worden, ihnen zu helfen. ...womit zumindest für meinen Fall auch deine zweite fett gedruckte Frage beantwortet wäre...

Wobei ich mein Engagement in den letzten Monaten stark runtergefahren habe. El Molí in seiner alten Form existiert nicht mehr, Marián und Encarna - die beiden Frauen, auf die ich mich absolut verlassen konnte - arbeiten nicht mehr im neuen Verein Desa-El Molí mit. Desa hat andere Unterstützer mit anderen Möglichkeiten, die brauchen mich nicht wirklich. Auf Bitten habe ich mich bereit erklärt, ein paar Härtefälle unter meine Fittiche zu nehmen, Hunde, die alt und krank sind und schon lange bei Desa sitzen.

Aufgrund meiner Behinderung kann ich nur "Schreibtischtäterin" sein, und dieser "Job" ist im hiesigen TH bereits vergeben. Da helfe ich halt von Zeit zu Zeit mit NK's aus.

Was die Motivation anderer betrifft? Das müssen sie dir selber beantworten.

Viele Grüße
Petra
 
Was treibt eigentlich so viele Menschen (speziell Frauen) dazu, sich im Auslandstierschutz zu engagieren?


Dass sich vermehrt Frauen im Tierschutz engagieren, ist in interessantes Phänomen. Die Ehrenamtlichen, die sich in ihrer Freizeit für das hiesige, inländische Tierheim engagieren, sind vermehrt Frauen. Kontakte nach Spanien mit Einheimischen, die sich im Tierschutz engagieren, hatte ich bei meiner eher begrenzten Tätigkeit ebenfalls überwiegend mit Frauen.
 
Mit welchem Recht mischen wir uns in die ureigensten Belange anderer Länder ein?
Wie wäre die Reaktion hier in Deutschland, wenn sich Menschen aus anderen Ländern über die Verhältnisse bei uns in Sachen Tierhaltung aufregen würden?

Nun ja, das kommt wohl darauf an, mit wem man spricht. Ich kann da nur von Festland Spanien und den Inseln sprechen, wo es Menschen gibt, die der Tierhaltung im eigenen Land kritisch gegenüber stehen, sich entsprechend engagieren, Hilfe aus dem Ausland gern entgegen nehmen und den Erfahrungsaustausch suchen.

LG von
Dingo
 
In diesem Zusammenhang habe ich einmal eine etwas provokante Frage:

Was treibt eigentlich so viele Menschen (speziell Frauen) dazu, sich im Auslandstierschutz zu engagieren?

Es ist doch nun nicht so, dass es hier bei uns keinerlei Betätigungsfelder für Nottiere gibt.
Nahezu alle Tierheime beklagen Finanz- und Personalnot.
Viele Hunde und Katzen sitzen jahrelang im Tierheim.
Wenn ich so die Aktivitäten und den Zeitaufwand im Internet beobachte, um Auslandstiere zu vermitteln, wünschte ich mir ähnliches auch für die Tiere, die in Tierheimen bei uns sitzen.

Mit welchem Recht mischen wir uns in die ureigensten Belange anderer Länder ein?
Wie wäre die Reaktion hier in Deutschland, wenn sich Menschen aus anderen Ländern über die Verhältnisse bei uns in Sachen Tierhaltung aufregen würden?

Kann mir dies jemand beantworten?
Grüße Klaus

Ich kann es Dir nur für mich persönlich beantworten, die sich ja auch - in ganz winzigem überschaubaren Rahmen - im Auslandstierschutz engagiert.

Bei mir liegt es einfach am falschen Wohnort - ich wohne nahe der deutsch-französischen Grenze und kenne (leider) auch einige der Tierheime jenseits.

Die Einstellung zu Hunden, die Einstellung zu Tierschutz ist dort noch eine andere, in vielen französischen TH's sind die Mittel und Möglichkeiten mehr als nur begrenzt. Teilweise bleibt nichts anderes, als bei Vollbelegung zu euthanisieren. Das trifft natürlich immer die Älteren, nicht Gesunden oder Auffälligen.

natürlich ist der eine Hundehintern mehr oder weniger, der vielleicht mit meiner (Start-)Hilfe weiterleben darf, nur ein Tropfen auf den heißen Stein und bewegt nicht das, was man "Großes" nennen kann. Aber manchmal bleibt doch ein wenig Nachdenklichkeit, wenn Bilder von alten Hunden im neuen Heim, die eigentlich hätten abgespritzt werden sollen, nach drüben gehen.
 
Mit welchem Recht mischen wir uns in die ureigensten Belange anderer Länder ein?
Wie wäre die Reaktion hier in Deutschland, wenn sich Menschen aus anderen Ländern über die Verhältnisse bei uns in Sachen Tierhaltung aufregen würden?
Meinetwegen können sich gerne alle Länder gegen Massentierhaltung und Pelztierfarmen in D aufregen, je mehr, desto besser sogar. Nur so besteht die Chance, daß es vielleicht mal besser wird, wenn möglichst viele es anprangern.

Und das Recht zur Einmischung resultiert aus dem Recht des Tierse und auch der Menschen auf ein würdiges Leben. Oder darf man sich auch nicht einmischen, wenn in anderen Ländern Minderheiten verfolgt werden oder Kinder an Unterernährung sterben? Wenn Hilfe benötigt wird, dann sehe ich das nicht als Einmischung, sondern als Unterstützung. Natürlich darf man dann nicht dort auftreten wie der Elefant im Porzellanladen, sondern muss die örtlichen Gegebenheiten mit einbeziehen. ;)
 
Oder darf man sich auch nicht einmischen, wenn in anderen Ländern Minderheiten verfolgt werden oder Kinder an Unterernährung sterben?

Ist es denn klug sich einzumischen?
Da ist der Ansatz doch auch fraglich. Nichts dagegen, wenn dort Verhütung gefördert wird. Aber zu versuchen jedes Kind durchzubringen halte ich für falsch.

Es ist wie im Auslandstierschutz. Wenn nicht im Land an der Einstellung der Menschen gearbeitet wird, ist alles was getan wird nur Symtombehandlung.

Es ist doch wie mit dem Fisch und dem Fischen lehren.

LG

JUHU
 
Oder darf man sich auch nicht einmischen, wenn in anderen Ländern Minderheiten verfolgt werden oder Kinder an Unterernährung sterben?

Ist es denn klug sich einzumischen?
Da ist der Ansatz doch auch fraglich. Nichts dagegen, wenn dort Verhütung gefördert wird. Aber zu versuchen jedes Kind durchzubringen halte ich für falsch.

Juhu, Deine Einstellung ist dermaßen unsozial und engstirnig, das es mir echt die Sprache verschlägt ...
 
Juhu, Deine Einstellung ist dermaßen unsozial und engstirnig, das es mir echt die Sprache verschlägt ...
Sicher ist die unsozial, doch ist sie deshalb grundsätzlich abzulehnen?

Wenn Du diese Einstellung ablehnst, dann solltest Du auch Alternativen vorweisen können.
Das beste Beispiel sind doch die derzeitigen Verhältnisse im Sudan und dem Tschad.
- im Sudan Bürgerkrieg, Minderheiten fliehen in Auffanglager im Tschad
- eine UN-Truppe will Ruhe stiften, hat jedoch kein ausreichendes Mandat, bzw. ist personell nicht in der Lage
- Hilfsorganisationen halten im Tschad die Flüchtlinge mühsam über Wasser
- nun auch im Tschad Bürgerkrieg
- Hilfsorganisationen fliegen aus

was nun?

Wie ist Dein Rat?
Sag aber bitte nicht "sofort mit den Kriegen aufhören!". Darauf reagiert niemand.

Grüße Klaus
 
Klaus - ich bin sicher, das Du nun nicht wirklich ein wasserdichtes Patentrezept von mir erwartest - vor allem nicht, wenn es um derart empfindliche und vielschichtige Themen wie z.B. Bürgerkriege geht. Könnte ich diese nämlich liefern, wäre ich ein Spitzenkandidat für das Amt der Außenpolitikerin (mit entsprechendem Gehalt). ;)

Sicher ist die unsozial, doch ist sie deshalb grundsätzlich abzulehnen?
Ja.

Vincent van Gogh hat einmal gesagt: "Man sollte annehmen, Menschenliebe die das Fundament von allem ist, sollte in jedem Menschen sein. Aber manche behaupten, es gäbe bessere Fundamente. Auf die bin ich nicht sehr neugierig ..."

Wenn obige Aussage in Frage gestellt wird, bin ich raus aus jeder Diskussion - da sie sich dann für mich jeglicher Grundlage entzieht. Bleibt diese Aussage aber als Grundsatz erhalten, können wir uns gerne über theoretisch mögliche Lösungsansätze unterhalten. ;)
 
Mit welchem Recht mischen wir uns in die ureigensten Belange anderer Länder ein?
Wie wäre die Reaktion hier in Deutschland, wenn sich Menschen aus anderen Ländern über die Verhältnisse bei uns in Sachen Tierhaltung aufregen würden?
Meinetwegen können sich gerne alle Länder gegen Massentierhaltung und Pelztierfarmen in D aufregen, je mehr, desto besser sogar. Nur so besteht die Chance, daß es vielleicht mal besser wird, wenn möglichst viele es anprangern.

Und das Recht zur Einmischung resultiert aus dem Recht des Tierse und auch der Menschen auf ein würdiges Leben. Oder darf man sich auch nicht einmischen, wenn in anderen Ländern Minderheiten verfolgt werden oder Kinder an Unterernährung sterben? Wenn Hilfe benötigt wird, dann sehe ich das nicht als Einmischung, sondern als Unterstützung. Natürlich darf man dann nicht dort auftreten wie der Elefant im Porzellanladen, sondern muss die örtlichen Gegebenheiten mit einbeziehen. ;)

Nur wir Menschen können versuchen die Welt besser zu machen. Wenn nicht wir wer sonst???
Der Kampf ist schwer aber wer nicht kämpft der hat schon verloren.
Ich weiß irgend wann ist die Luft raus und man denkt es geht doch nicht vorwärts höre ich auf mit dem kämpfen.
Aber der Glaube und die Hoffnung hilft einen jeden Menschen .
Ich:love: bin nur ev. siegfried
 
Vincent van Gogh hat einmal gesagt: "Man sollte annehmen, Menschenliebe die das Fundament von allem ist, sollte in jedem Menschen sein. Aber manche behaupten, es gäbe bessere Fundamente. Auf die bin ich nicht sehr neugierig ..."

Wenn obige Aussage in Frage gestellt wird, bin ich raus aus jeder Diskussion - da sie sich dann für mich jeglicher Grundlage entzieht. Bleibt diese Aussage aber als Grundsatz erhalten, können wir uns gerne über theoretisch mögliche Lösungsansätze unterhalten. ;)
Gegen diese Aussage habe ich grundsätzlich nichts einzuwenden.
Ich möchte allerdings hier auch auf die treffende Signatur von "JUHU" verweisen:
wenn ich vor meine Tür trete und einen gedachten Kreis von 20 Km mache werde ich die Dinge die dort aus Tierschutzsicht nicht in Ordnung sind wohl nicht bis zu meinem Lebensende zum Guten wenden können. Ich werde es trotzdem versuchen. Wenn nur jeder von uns und auch jeder der von V.v.G. angesprochenen Menschen einen solchen Kreis in seinem Umfeld beachten würde, dann wäre schon viel erreicht.
Auslandstierschutz und auch andere Hilfen im Ausland wären dann bis auf wenige Katastrophenausnahmen überflüssig, denn dort gäbe es ja auch genügend Menschen mit einem 20km-Umkreis.
Nur mit reiner "Menschenliebe" wird jedoch niemand gegen das Böse in dieser Welt ankommen. Auch ein Glaube (ganz egal aus welcher Richtung) wird hier nicht weiterhelfen. Im Gegenteil! (meine rein persönliche Meinung)

Grüße Klaus
 
Klaus, Du hast vollkommen recht.

Aber ich finde das Menschen, die etwas tun - um ein wenig von dem Unrecht zu verkleinern und nicht bloß reden - sich nicht noch verantworten sollten für das, was sie tun, weil andere der Meinung sind, sie könnten woanders besseres erreichen.

Es gibt so unendlich viele "Baustellen" auf der Welt, das ich mich über jeden freue, der Muse, Zeit und Energie investiert um etwas - und sei es auch nur im kleinen oder kleinsten Rahmen - zu verbessern.

Hilfe ist wertfrei zu betrachten. Das sollte sie zumindest.
 
Das mit aus dem Rudel herrausreißen habe ich mir auch schon oft überlegt.Und finde eigentlich das man es nicht machen sollte.Aber wenn ich alles hin und her überlege dann muß ich die Hunde dort lassen wo sie sich gerade befinden.Aber dort ist niemand der sich um sie kümmert.Bei Brigitte auf Ko-Samui Tierauffangstation dort denke ich hätten sie ein etwas besseres Leben????? Es ist schwer für diese Hunde das Richtige zu tun!!!!
Ich kann die Hunde leider nicht fragen!!!
Nimmt man sie aus ihrer gewohnten Umgebung raus werden sie sich woanders genauso wohl fühlen???? zumindestens ist es das gleiche Land und Klima. Und sie können dort frei umher laufen.
Mfg.siegfried
 
Das mit aus dem Rudel herrausreißen habe ich mir auch schon oft überlegt.Und finde eigentlich das man es nicht machen sollte.

Ich persönlich habe noch nie erlebt, das Hunde "aus ihrem Rudel" heraus gerissen und dann nach Deutschland gekarrt werden. :rolleyes:

Die meisten spanischen Hunde (und nur in diesem Bereich Auslandstierschutz habe ich persönliche Erfahrungen) sind Abgabetier und/oder Tiere, welche ausgesetzt wurden (was bedeutet, das sie vorher ein Heim gehabt haben müssen). :unsicher:
 
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