@BabyTyson Danke nochmal. Ich lade die Bilder nun in ein Album und verlinke es hier, mal sehen wie es klappt.
@MissNoah Hier sind sie dann
Von der Seilbahn an ging es dann weiter, entweder zum Nebelhorn, oder zu dem Gipfel den ich mir ausgesucht habe: das Rubihorn.
Ich war die einzige, die Richtung Rubihorn gegangen ist. Der Rest lief den Weg von der Seilbahn nach unten oder kam gerade zur Seilbahn um wieder herunter zu fahren.
Offensichtlich wurde dort auch geräumt und getan, es waren einige Baustellenfahrzeuge unterwegs, viele Baumstämme.. hm.
Ich musste nochmal weiter durch die Alm, weg von der Baustelle. Wieder mal, aufgestellte Nackenhaare und Gänsehaut.. aber die Kühe waren weit weg und lagen. Kein Interesse an uns, zum Glück.
Trotzdem habe ich 3 Kreuze gemacht als wir raus waren. Am Ende der Alm dann ein Schild, welches auf Sturmschäden hinwies.. Wir gehen weiter.
Zunächst war der Weg dann nicht besonders schön: er war breit und ausgefahren von den Baustellenfahrzeugen, nur aus Erde bestand er.
Dann kamen mir 3 Wanderer entgegen, an einem Punkt, an dem ich etwas ver(w)irrt war, da irgendwie alles nur noch nach Baumstämmen und Baustelle aussah. Wir haben kurz gesprochen und sie empfohlen mir, nach rechts zu gehen, es wäre etwas schwieriger, weil dort überall umgestürzte Bäume, teilweise gefällte Bäume und Äste etc liegen würden. Aber das wäre der Originale Weg und wir müssten einfach ab und zu den Bäumen ausweichen.
Ab und zu war gut
Man sieht es auf den Fotos, es war ein kleines Abendteuer für sich. Yuma hatte Spaß
Teilweise war es wirklich etwas schwierig zu laufen, man musste komplett vom Weg runter, irgendwo am Hang laufen - aber wir haben es gemeistert
Wir wollten ja auch, wie immer, nach oben!
Endlich wurde der Weg besser und frei. Wir haben eine kurze Pause gemacht, dann ging's weiter. Nach kurzer Zeit war Yuma dann platt.
Also eine richtige Pause, Yuma hat etwas geschlafen. Ich habe überlegt, ob wir zurück müssen..
Aber nach einem kleinen Nickerchen hatte Yuma neue Energie und Lust nach oben zu gehen. Hätte er angezeigt, dass er nicht mehr mag, hätten wir umgedreht. Ich war auch ziemlich platt, ehrlich gesagt
Jetzt ging es aber erst richtig los mit dem Aufstieg. Er war steil und anstrengend, aber auch wunderschön.
Ich finde das Rubihorn ist mein bisher schönster Berg
Es ging wirklich steil nach oben und als die Kletterpassagen los gingen, war Yuma kaum noch zu bremsen.
Trittbretter, lange Passagen, die mit Stahlseil gesichert waren - und ich habs wirklich gebraucht! - Kletterpassagen, es war unglaublich, wirklich atemberaubend.
Es war unsere bisher größte Herausforderung und ich muss ehrlich sagen, ich habe meinen Babybär unterschätzt. Er ist so eine unglaublich trittsichere Bergziege, das ist der absolute Wahnsinn. Ich habe tatsächlich die Leine abgemacht, er durfte frei im Berg laufen, das habe ich noch nie gemacht, weil ich immer etwas Sorge hatte, dass er abstürzen könnte und ich ihn dann nicht mal mehr an der Leine hätte.
Aber er war wahnsinnig trittsicher - als hätte er sein Leben lang nichts anderes gemacht, als auf Berge zu klettern!
Yuma hat Passagen, an denen ich wirklich mit Stahlseil und Händen klettern musste in einem Tempo gemeistert, ich konnte nur staunen. Und so sicher, mit so viel Spaß.
Wenn er dann nach einer Passage zu mir zurück geguckt hat und mich "angestrahlt" hat, da ging mir das Herz auf
Unterwegs hab ich ihm dann sein Geschirr, das ich ja immer dabei hab beim Wandern, angelegt, wir haben es gebraucht.
Nach oben ist gar kein Problem für Yuma, aber kurz vor dem Gipfel ging es in ein ziemlich steiles Auf und Ab über und man musste teilweise auch nach unten Klettern - da brauchte er Hilfe.
Das schönste daran finde ich, wie er dann auf mich gewartet hat: bis ich zu ihm gekommen bin, mir das ganze angeschaut habe, ein Stück voraus gekletter bin, einen festen Stand gefunden habe. Während der ganzen Zeit hat er jedes mal geduldig gewartet. Dann hat er ganz genau, vorsichtig, die Schritte gemacht, die ich ihm gezeigt hab und gewartet, bis ich ihn im Geschirr packe und unterstütze und ist dann im vollen Vertrauen einfach "ins Leere" gelaufen, wie ich es ihm gezeigt hab. Unglaublich, wirklich
Ich bin Yuma sehr dankbar für dieses unendliche Vertrauen
An manchen Stellen hatte er ein Tempo drauf, da wäre mir schier das Herz stehen geblieben, aber er hüpfte da drüber, sicher und federleicht. Dann guckte er zurück, "grinste", als würde er sagen: Na, kommst du?
Einfach wunderbar!
Der Gipfel kam endlich in greifbare Nähe und dann hatten wir es auch schon geschafft - der Ausblick war unglaublich!!!
Einfach wunderschön und atemberaubend. Yuma hat ihn auch genossen
Es ist bei jedem Gipfel aufs Neue ein unendlich geniales Gefühl dort oben zu stehen. Jedes mal einzigartig, jedes mal sprachlos, überwältigt, aber auch stolz die Herausforderung gemeistert zu haben. Genauso, wie es einem irgendwie das Gefühl gibt, bereit für alles zu sein, was noch kommen mag. Alles andere, der Alltag ist für einen Moment so unendlich weit weg, so unwichtig und doch ist alles ganz klar für einen Moment. Die Richtung ist klar, das was wichtig ist, ist auf einmal klar.
Oben haben wir eine ausgedehnte Pause gemacht, ich dachte nicht, dass Yuma weiter möchte, ich hatte fast schon damit gerechnet irgendwo auf dem Gipfel zu übernachten. Es war etwa 18 Uhr als wir am Gipfel angekommen sind.
Aber, bei Yuma wie bei mir, schien der Gipfel ein dermaßenes Hochgefühl und Adrenalin hervorzurufen, dass wir den Abstieg sehr motiviert und fit angegangen sind. Von oben hatte man schon gesehen, dass es an einen See und Schneefelder geht - wunderbar.
Der Abstieg war erst wahnsinnig steil, viel klettern, Yuma war viel auf meine Hilfe angewiesen, aber er hat es einfach klasse gemacht. Ich habe die Tour mit ihm so sehr genossen, es hat irgendwie gezeigt, wie nah man sich ist
Der restliche Abstieg zum See ging dann recht gut - eine Pause am Schneefeld musste natürlich sein
Yuma und sein Schnee, da geht einem jedes mal das Herz auf, so glücklich ist er
Dann kam der See, sehr kalt, wunderschön gelegen. Dort waren tatsächlich noch 2 Wanderer gesessen. Der Tag neigte sich langsam dem Ende zu.. schaffen wir es noch bis es dunkel wird?
Yuma & Ich kurz vor dem See
Nach dem See wurde es nochmal steil, dann ging es durch den Wald und dann... Kuhglocken!
Oh nein. Und sie waren tatsächlich über den Weg verteilt, direkt zwischen Weg und Tor aus der Alm heraus.
Nein, die waren mir zu nah am Weg, das riskiere ich nicht.
Wir haben umgedreht, sind ein Stück zurück und einen wilden Pfad durch den Wald gegangen. Langsam wurde es dämmrig.
Insgesamt hat uns der Umweg wegen der Kühe ca 1 Stunde gekostet.
Es ging noch ein Stück weiter ... das letzte Licht verschwand langsam hinter den Bergen..
Dann noch ein Stück durch den Wald, es war stockdunkel, man hat nichts mehr gesehen im Wald, außer.. Glühwürmchen!
Und zwar in Massen. Wunderschön - das hätten wir nie zu Gesicht bekommen, wäre es nicht so spät und damit so dunkel geworden.
Dann kamen wir wieder an der Skischanze heraus, ein letzter Marsch durch den Ort und da war der Parkplatz! Wir haben es geschafft!!
Um 14.20 Uhr sind wir am Parkplatz los gegangen, gegen 23 Uhr waren wir wieder am Auto. Was für ein Marsch - und das obwohl wir nur "was kleines, gemütliches" machen wollten, "nur einen Tobelgang", genau
Yuma ist direkt eingeschlafen, der war glücklich
Und ich war auch glücklich, völlig erledigt, aber glücklich. Die Fahrt nach Hause, dann ab ins Bett - und am nächsten Tag eine dicke Erkältung gehabt
Aber das war es wert!
Yuma & Ich am Gipfelkreuz - erledigt aber glücklich!
Es war eine wirklich schöne Tour, spontan, aber genial!
Es war eine große Herausforderung, anstrengend, fordernd, genial. Wir haben viel gegeben, ein bisschen gekämpft und es geschafft
Das Rubihorn war toll, wunderschön, für mich meine bisher schönste Tour
So, hier sind die Bilder dazu. Schade, dass sie nicht mehr wie vorher im Text sein können, das fand ich schöner.
Yuma Rubihorn 07/2019