@heisenberg
Du hast aber auch trotz allem über Jahre von diesem System profitiert, trotz allem, und nicht "nur eingezahlt".
Ich denke, die Illusion, die sich viele machen, die neidisch auf die ach so niedrigen Steuern woanders schielen, ist, dass der Lebensstandard dort automatisch gleich ist. Dabei muss man vieles, was es hier "organisiert" gibt, dort dann eben privat bezahlen, und das ist nicht automatisch günstiger oder besser. Oder überhaupt
vorhanden.
Du konntest hier immerhin studieren, was du wolltest, und musstest "nur" für deinen Lebensunterhalt jobben, nicht auch noch für die Studiengebühren oder gar für deine Krankenversicherung (das dann erst später mit Beginn der Selbstständigkeit)
Der GG ist extrem sparsam, der hat das sogar allein mit BaföG geschafft.
Allein an Bildung kassiert im Grunde jeder schon eine Menge von dem, was andere einzahlen, bevor er oder sie selbst überhaupt Geld verdient. Und für die Rentenberechnung wird das Studium dann auch berücksichtigt, obwohl man in der Zeit seltenst selbst etwas eingezahlt hat.
Über die im europäischen Vergleich niedrigen Lebensmittelpreise, die den Lebensstandard für alle steigern, aber letztlich derzeit auch nur über Subventionen erzeugt werden, hatten wir es hier ja gleich zu Beginn schon. Auch davon profitieren letztlich nicht nur die Landwirte, sondern wir alle (leider aber mittlerweile die Industrie anscheinend am meisten). Sprich: Nicht alles, was du einzahlst, hast du nicht genutzt und es war einfach "weg".
Dass solche Leistungen den Staat auch etwas kosten und das auch wieder "andere" erwirtschaften müssen, sehen viele Leute gar nicht.