Wie kann man nur?Kleine Leonie zu Tode gequält

Wobei ich sagen muss, dass hier in meinen Augen auch das Jugendamt versagt hat. Laut Berichten wurde sie nämlich wohl auch schon vom Amt betreut...
 
  • 27. April 2024
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Hi Honesty ... hast du hier schon mal geguckt?
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ja das jugendamt hat wohl schon leider viel zu oft versagt,ich erinnere mich vor ein paar jahren wo ein kleines mädchen verhungert ist und zwei tage vorher das jugendamt aber eine kontrolle gemacht hat :unsicher:
 
Es liest sich ein wenig so, als hielten manche hier die Mutter für das Opfer :unsicher:

Nicht unbedingt.

Es ist immer wieder das Gleiche - schlechte Kindheit, Alkohol- bzw. Drogenprobleme, Beziehungsprobleme und was es sonst noch so alles gibt.

Ja. Und?

Alkohol enthemmt, macht fahruntüchtig und wwi, und eine schlechte Kindheit kann bestimmte Verhaltensmuster auslösen, und wenn es regnet, wird man nass.

Fakten, ohne Wertung.

Die Frau hat insgesamt 3 Kinder - eigentlich müsste man da wissen, was man mit einem Kind eben nicht machen darf - z. B. das hier im Thread genannte Schütteln.

Eigentlich "weiß" man das als halbwegs normaler Mensch mit einer gewissen Grundbildung auch schon vor dem ersten Kind.
Damit ist aber noch nicht gesagt, dass man es selbst dann im Affekt nicht tut.

Ein Opfer (nämlich diverser Vorverurteilungen) ist die Frau dann (und nur dann), wenn der Tod des Kindes ein Unfall war, oder gar nicht von ihr verursacht wurde.

Ob das so war oder nicht, wissen wir aber nicht.

Und der ursprüngliche Artikel ist so geschrieben, dass er es so aussehen lässt, als wüsste man was, was aber de facto gar nicht stimmt.

Wir haben:

Ein Kind, das im Krankenhaus verstirbt, wobei Verletzungen (nicht näher bezeichnet) auffallen, an denen es wohl verstorben ist...
Eine volltrunkene Mutter.
Eine Nachbarin, die was von "war oft gereizt, hat Kinder angeschnauzt" faselt - und die Tatsache, dass die Polizei gegen die Mutter ermittelt.
(Ja was denn sonst?)

Dazu eine Überschrift, die mit "Kleine... zu Tode gequält" sofort übelstes Kopfkino entfacht, und fertig ist der Lack.

Schon scheint alles klar.

Vielleicht habe ich hier im Forum ein bis dreimal zu oft "man soll nicht vorverurteilen" gelesen, und was mich jetzt reitet, ist nur meine Neigung zur Korinthenkackerei...

Aber was mir am ersten Artikel und den ersten Reaktionen darauf extrem aufgefallen ist, war, wie schnell man offensichtlich in die Emotionsfalle tappt, und rein gar nichts mehr hinterfragt, wenn nur die richtigen "Strippen gezogen" werden.

Und da wundert ihr euch über ähnliche Reaktionen auf ähnlich aufgemachte Berichterstattung mit Hunden?
 
Nachklapp:

Mittlerweile scheint man es ja doch zu wissen - gibt's da auch nen Link zu?

Honesty schrieb:
Aber sag mir mal allen ernstes wo du in diesem Fall eine Möglichkeit zur Verhinderung gesehen hättest?

Wenn sie vom Jugendamt betreut worden ist, hätte man ihr möglicherweise die Kinder vorübergehend wegnehmen müssen.

Die Frau hat insgesamt 3 Kinder und anscheinend ein Alkoholproblem - ich würde behaupten, dass man merkt, wenn man überfordert ist.

Wovon träumst du nachts? Tausende von Leuten merken das nicht, oder wenn sie's merken, können sie's nicht zugeben, noch bei ganz anderen Sachen. Zumal hier evtl. ja das eine (Alkohol) das andere bedingt hat und wieder zurück...

Wenn es im übrigen so einfach wäre, das Trinken sein zu lassen - warum gibt es dann immer noch so viele Alkoholiker? Sind die alle nur dumm und faul und können sich nicht zusammenreißen?

Caryzygirl schrieb:
Also Mitleid kann ich für so einen Menschen,der sein Kind absichtlich tötet

Hat sie das Kind denn absichtlich getötet?

Absichtlich töten ist etwas anderes als "etwas Gefährliches tun und das Opfer dabei einer tödlichen Gefahr aussetzen"... im zweiten Fall gibt's zB den feinen Unterschied zwischen:
"Ja, ich weiß, dass es gefährlich ist, aber das ist mir egal. Wenn's Kind dabei draufgeht, mir doch wurscht..." (Das wäre dann "den Tod billigend in Kauf nehmen"), "Wird schon nichts passieren, das passiert immer nur anderen", "Ich hatte keine Ahnung, dass das so gefährlich ist" und "Ich war so durcheinander, ich wusste nicht mehr, was ich tat."

"Absichtlich" getötet (also, verletzt, um getötet zu werden) wurde das Kind in den letzten vier Fällen aber nicht.

Dieser Unterschied ist wirklich wichtig. Nicht unbedingt für das Kind.

Aber durchaus für die Prävention, das Strafmaß usw.

Jemanden, der sein Kind absichtlich tötet, würde ich persönlich zB für im Wortsinne geistesgestört halten. Und je nach Ursache (Psychose, Depressionen, sonstige PersStörung) würde ich im Sinne möglicher weiterer Opfer für eine Therapie plädieren, wo möglich, und für Wegsperren zum Schutze der Gesellschaft, wo nicht möglich.

Jemand, der sein Kind im Affekt tötet, hat ein ganz anderes Problem, und die Gefahren für die Umwelt sind auch andere. Das Strafmaß ist möglicherweise ein anderes usw usf etc pp. Und auch eine mögliche Prävention muss anders aussehen.

Ach, ich verzettle mich gerade. Tut mir leid. :(
 
Wenn sie vom Jugendamt betreut worden ist, hätte man ihr möglicherweise die Kinder vorübergehend wegnehmen müssen.

Nicht nur vorübergehend...

Wovon träumst du nachts? Tausende von Leuten merken das nicht, oder wenn sie's merken, können sie's nicht zugeben, noch bei ganz anderen Sachen. Zumal hier evtl. ja das eine (Alkohol) das andere bedingt hat und wieder zurück...

Ok, damit bin ich raus hier. Entweder vernünftig oder gar nicht :unsicher:
 
Nadine, das war ein sarkastisches "du", aber eher auf die Situation bezogen als auf dich. Du musst dir nicht jeden Schuh anziehen, der auf dem Weg herumfliegt. :hallo:

Das ist doch genau wie mit dem Trinken. Wenn es "so einfach ist", "zu merken, wann man überfordert ist" - warum gelingt es so vielen Leuten einfach nicht?

Ich würde vermuten, weil sie oft (natürlich nicht immer) infolge der Überforderungssituation eben nicht mehr in der Lage sind, eben dieses zu bemerken und rechtzeitig die Notbremse zu ziehen.

Ich gebe dir völlig Recht:
Ja, man sollte es merken, wenn man überfordert ist, vor allem, wenn man nicht nur Verantwortung für sich selbst hat, sondern für Kinder, die völlig von einem abhängig sind.

Ja, man ist als Mutter oder Vater in der Pflicht, für das eigene Kind zu sorgen, und wenn man das allein nicht kann, ist es besser, man sucht sich Hilfe oder gibt die Verantwortung sogar ab, als wenn das Kind darunter leidet, dass man es allein schaffen will.

In dem Fall ist es sinnvoll (und das einzig Richtige!), das eigene Ego zurückzustellen und zu schauen, was für das Kind am besten ist.

Darüber, dass es so sein sollte, brauchen wir, glaube ich, nicht zu diskutieren.

Aber Fakt ist auch, dass der Alltag eben oft ganz anders aussieht.

Und - und das ist halt ein Punkt, der mir wichtig ist - nicht nur bei "Asis" und "Totalversagern", über die man sich dann sehr leicht aufregen kann - und dann geht man halt zur Tagesordnung über, weil's einen selbst ja niemals betreffen wird.

Ich versuch es jetzt nochmal ganz von vorn aufzudröseln, weil mir das wirklich wichtig ist. Mal sehen, ob ich es schaffe:

An dem Eingangsartikel sind mir zwei Dinge unangenehm aufgestoßen:

1) Der Leser wurde schon in die Richtung "Baby wurde (von der Mutter) gezielt und übelst misshandelt" gedrängt, als im Grunde noch gar nicht klar war, was eigentlich passiert war.

Seitdem wird eigentlich nur über aufgewühlte Emotionen diskutiert, und kaum über den Fall selbst.

Auch bei meinen Beiträgen wird eher über mein "Gutmenschentum" und meine Tendenz dazu, etwas Unentschuldbares zu "entschuldigen", gesprochen, als über das, was ich wirklich sagen möchte.
Das entspricht einer allgemeinen Tendenz:

2) Durch die Machart des Artikels wird von der eigentlichen Problematik komplett abgelenkt. Dabei ist diese keineswegs trivial oder kommt nur bei "Leuten vor, die besser sowieso keine Kinder haben sollten".

Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, hat die Mutter tatsächlich ihr schreiendes Kind geschüttelt und dann in die Babyschale "gepfeffert" (und ja, bei dieser Vorstellung wird mir auch ganz anders...) - und letztlich ist es an den Folgen verstorben.

Dazu möchte ich folgendes loswerden:

Ich hatte gleichfalls ein Baby, das phasenweise extrem viel geschrien hat, und mit dem ich ganz alleine war. Und ich "wusste" (natürlich!), dass man ein schreiendes Baby niemals, niemals schütteln darf. Ich wusste sogar, wieso.
Und trotzdem scheint es so zu sein, dass dieses "Schütteln" etwas ist, was man in solchen Momenten - obwohl man es "weiß", wie gefährlich das ist - rein intuitiv tun will.

Es hat Momente gegeben, da musst ich mich extrem stark bremsen, weil das Schütteln das Ding ist, was der Teil vom Hirn tun will, der nicht bewusst denkt, und der ist bei stundenlangem Dauergeschrei aktiver als der Rest.

Es hat auch Momente gegeben, da hab ich mit letzter Selbstbeherrschung (immerhin hatte ich die. Das ist gut. Aber eben keineswegs selbstverständlich) das Kind ins Schlafzimmer geschleppt und relativ unsanft auf dem Federbett abgelegt, weil die Landung auf dem Wickeltisch vermutlich nicht mehr ohne Kollateralsschäden abgegangen wäre.

Das ist einfach so. Ich bin da nicht stolz drauf, aber ich kann es auch nicht ändern. Ich habe mich nicht bewusst dafür entschieden, so zu reagieren, es war einfach so, und ich musste sehen, wie ich drauf klarkomme. (Ich hab mich auch nicht bewusst dafür entschieden, quasi alleinerziehend zu sein, aber das ist ein anderes Thema.)

So - und aus dieser Erfahrung heraus wäre mir bei so einem Vorfall wichtig, dass eben geschrieben wird, wie es war - dass die Mutter nämlich ihr Kind im Affekt geschüttelt hat, und betont wird, wie gefährlich das ist, und wie schnell sowas geht... ganz ohne Tötungsabsicht, oder überhaupt jede Absicht, seinem Kind zu schaden.

Statt im Grunde die Mutter als "Monster" darzustellen, und den Fall damit zum bedauerlichen Einzelfall zu machen, über den man sich aufregen und den man dann beiseite schieben kann.

Ich seh es so: Es ist sicher kein Zufall, dass ich mein Kind nie verletzt habe, diese Frau aber schon: Ich bin älter, ich bin letztlich sehr selbstüberlegt, und an den Fakten "Schütteln ist Gefährlich" kam ich schlussendlich nicht vorbei. Außerdem trinke ich selten bis gar niemals Alkohol. Und ich hatte bloß ein Kind plus nervigen Hund zu versorgen.

Diverse Faktoren, die diese Entwicklung in dem Fall begünstigt haben, waren bei mir also nicht vorhanden.

Trotzdem ist die Ausgangssituation nicht so unterschiedlich.

Und mir wär es eben lieber, x Leute erkennen in so einem Fall, wie wichtig eine einzige Sekunde der Entscheidung hier sein kann, als sie zeigen mit dem Finger auf den Täter, und das war's.
 
Margit, so wie du handelst und beschreibst ist es normal. Alles andere eben nicht, und dafür gibt es vielleicht zig Gründe, aber keine Entschuldigung oder Ausrede (nicht das du das sagen würdest).

Vielleicht reicht mein Verstand auch einfach nicht aus das es einen Grund geben könnte so etwas zu tun. Allein die verhungerten Kinder :( Nein, ich kann es nicht. Auch wenn ich deine Argumentation verstehe und sie richtig ist.
 
Meike, vielleicht ist es ganz gut so, dass man sich so etwas normalerweise nicht vorstellen kann, und ich bin nicht normal, kann ja auch sein.

Mir ist wichtig, dass viele schlimme Dinge einfach ohne Absicht passieren. Sie werden dadurch im Ergebnis nicht weniger schlimm, aber - es ist eben nicht so, dass alle Leute, die so etwas tun, abnorme Monster sind, oder "dass Menschen nunmal grausam sind".

Die allergrößten Grausamkeiten werden im Grunde unabsichtlich, aus Gedankenlosigkeit begangen - oder in einem Geisteszustand, wo man Dinge tut, die man oder frau normalerweise nie machen würde.

Und gedankenlos ist sicherlich jeder mal...

Wenn einem das klar ist, achtet man vielleicht auch bei sich selbst darauf, das eben weniger oft zu sein. Und dann vielleicht keine verhängnisvolle Entscheidung zu treffen.
 
Das mag vielleicht in einigen Fällen so sein, aber wenn ich mir die Meldungen anschaue, in denen es um Säuglinge und Kleinkinder geht, die verhungert sind, während die Eltern mit gutgenährten Hunden gutgelaunt spazierengehen...:sauer:

Oder die Opfer vom Vater, Freund, Bierholer oder sonstwem misshandelt und/oder vergewaltigt werden, während die Mutter, nüchtern und teilnahmslos zuschaut...:heul:

Ich war auch alleinerziehende Mutter, jung und dumm, sechzehn Jahre alt, keinerlei Unterstützung durch Familie oder Freunde.

Rückblickend kann ich mich an keine Situation erinnern, in der ich gewalttätig gegen meinen "Stumpen" :p geworden bin !

Liegt vielleicht daran, das Mareike ein sehr ruhiges Kind war, das ich kein Partyfreund war/bin, und das ich Alkohol und Drogen auch nicht viel abgewinnen konnte.

Aber eine Frau, und Mutter, die schon zwei Kinder hat, die sollte eigentlich wissen, wie man sich verhält.

Da ist besoffen in meinen Augen nur ´ne schwache Entschuldigung.
...und das frau sich "aus Versehen", also ganz ohne Absicht, volllaufen lässt, kann mir niemand erzählen. :mies:
 
sockenbaer schrieb:
Das mag vielleicht in einigen Fällen so sein, aber wenn ich mir die Meldungen anschaue, in denen es um Säuglinge und Kleinkinder geht, die verhungert sind, während die Eltern mit gutgenährten Hunden gutgelaunt spazierengehen...:sauer:

Pauschalisierst du da nicht etwas zu sehr?

Die Eltern von Lea-Sophie aus Schwerin zB, die gut genährte Hunde hatten, sind nicht "gut gelaunt" mit denen spazieren gegangen, die haben am Ende die Wohnung kaum mehr verlassen. - Wenn du da die Aufarbeitung in der Presse verfolgtst, wird eigentlich recht gut beschrieben, wie so etwas passieren kann - so traurig das ist!

Aber es ist ja immer einfacher, den Eltern auf jeden Fall zu unterstellen, dass sie glücklich mit der Situation sind.

Zu den anderen Fällen, die es ja leider auch gibt wie Sand am Meer, oder auf jeden Fall zu oft, schreib ich nix. Auch das kann ich teilweise nachvollziehen (so als geistige Fingerübung), aber ich denke, wir sind uns einig darin, dass es so etwas nicht geben sollte.

Da ist besoffen in meinen Augen nur ´ne schwache Entschuldigung.
Sockenbaer, es ist keine schwache, es ist im Grunde gar keine Entschuldigung. Es ist eine Ursache für diesen Vorfall. Mehr nicht.

Das ist es ja: Man kann und sollte meinetwegen ausgiebigst darüber diskutieren, dass es verantwortungslos ist, sich mit Kindern im Haus so zu betrinken.

Wenn du das meinst, bin ich absolut deiner Ansicht.

Man kann auch darüber diskutieren, ob ein Promillewert von 1,8 auf eine schwere Alkoholabhängigkeit hindeutet - und darüber, ob das Jugendamt oder der Frauenarzt während der SW-Vorsorge oder irgendwer das hätte bemerken und entsprechend handeln müssen.

Meinetwegen auch darüber, dass es verantwortunglos ist, sich keine Hilfe zu holen, "weil man es merken müsste" (Da bin ich anderer Meinung, aber ich sehe ein, dass man es auch anders sehen kann).

Das tut man aber nicht, solange nur immer und immer wieder der Eindruck hochgehalten wird, diese Mutter habe "absichtlich", also "vorsätzlich und gezielt ihr Kind zu Tode gequält", oder "dass es im Grunde genauso sei, als habe sie es getan, weil sie sich ja betrunken habe", oder man besser gar nicht diskutieren solle, da ja eh klar sei, dass so etwas nicht passieren darf" (sinngemäß).

Ach, menno. Ich weiß gar nicht, ob mir noch irgendwer folgen kann (oder will :p)

Ich will gar nichts entschuldigen. Ich will aber über das diskutieren, was passiert ist, und nicht über das, was der Eingangsartikel fälschlich rüberbringt.
 
...Ach, menno. Ich weiß gar nicht, ob mir noch irgendwer folgen kann (oder will )...
Ich möchte, im Grunde genau wie du, Erklärungen, oder besser gesagt, Gründe finden, wie ein Mensch mit grosser Verantwortung = Mutter, sich so gehen lassen kann, das es letztendlich zum Todesfall kommt.

Beispiel :
Wenn ein Hundehalter auf sein möglicherweise agressives Tier nicht achtgibt, und es passiert ein schlimmer Beissvorfall, schrei(b)t fast jeder : Hundehalter, die die Welt nicht braucht
Da sucht niemand Entschuldigungen, nuja, öfter mal wird unterschwellig dem Opfer Mitschuld zugewiesen, aber wahrscheinlich wird niemand behaupten, der Halter wusste das nicht, oder vielleicht dachte er, der Hund wolle nur spielen.
Ich kann mich erinnern, das in einem Fall die Halter alkoholisiert waren, und wie schlimm das die User fanden, - obwohl nix passiert ist und Hundi sich mustergültig verhielt...

Aber einer Frau (Mutter mag ich sie jetzt gar nicht nennen) :( für solche Unverantwortlichkeit sozusagen die Absolution erteilen, aus welchen Gründen auch immer, finde ich falsch.

Dann würde ja, wenn mensch es recht betrachtet, jede Untat entschuldigt werden können.

Sei es mit einer schlechten Kindheit, Hörigkeit in der Partnerschaft, Ärger mit dem Chef oder momentaner Liebeskummer, der in Alkohol ertränkt wird, oder sogar die "Sucht" nach Ballerspielen. :rolleyes:
...und ich meine jetzt nicht speziell diesen Falll...:unsicher:
 
Ich glaub margit sucht da keine entschuldigung oder absolutio, ich denk sie will einfach sagen das es gruende dafuer gibt und das sich die menschen nicht bewusst sind was sie tun.
Wobei ich denke, sie wissen es schon. Denken aber es geht gut. Kriegt schon keiner mit. Mag ein grund von vielen sein...
 
sockenbaer schrieb:
Aber einer Frau (Mutter mag ich sie jetzt gar nicht nennen) :( für solche Unverantwortlichkeit sozusagen die Absolution erteilen, aus welchen Gründen auch immer, finde ich falsch.

Erlaube kurz, dass ich mich selbst zitiere:

lektoratte schrieb:
Sockenbaer, es ist keine schwache, es ist im Grunde gar keine Entschuldigung. Es ist eine Ursache für diesen Vorfall. Mehr nicht.

Wo erteile ich da jemandem die Absolution?

Das ist und war nie meine Absicht. Das kann ich gar nicht.

Wie ich viel weiter vorn schon geschrieben habe, "entschuldigen" lässt sich so etwas nicht, und die Betreffende wird nie mehr frei von "Schuld" sein.

Aber:

Wenn jemand einen schlimmen Unfall mit Toten und Verletzten baut, mit dem Auto - und man fragt sich: "Wie konnte der am hellichten Tag den langsam fahrenden LKW übersehen?" (mal als Beispiel)

Und die Antwort ist: "Nun, er hatte 1,8 Promille!"

Dann würde vermutlich der eine oder andere sagen: "Okay, dann ist das nicht weiter überraschend."

Und sich dann darüber aufregen, wie jemand in diesem Zustand noch Auto fahren kann.

(Berechtigterweise).

Man könnte dann noch anführen: "Okay, als jahrelanger Alkoholiker war er möglicherweise mit weniger Alkohol im Blut gar nicht einsatzfähig", aber das ändert ja nichts daran, dass er es mit genausowenig war, und dass er niemals hätte Auto fahren dürfen.

Soweit einig?

Es wäre aber glaube ich niemand auf den Gedanken gekommen, diesem Menschen im Grunde zu unterstellen, sich absichtlich betrunken zu haben, "um den Unfall zu verursachen und seine Mitfahrer zu töten".

Oder auch darauf, zu sagen: "Ach, es war also der böse Alkohol, was? Nee, wer einen Unfall baut, bei dem Menschen zu schaden kommen, tickt eh nicht ganz sauber, immer wird alles entschuldigt!"

Jeder (denke ich) würde verstehen, dass der Alkohol ein wesentlicher Faktor ist, ohne den es nicht zu diesem Unfall gekommen wäre.
Und dass es darum keine Entschuldigung wäre, den Alkohol zu erwähnen, sondern eine Begründung für das Geschehen.


Nur hier, wo es um ein kleines Kind geht, und um Vorstellungen, die für Mütter und andere empfindsame Seelen kaum zu ertragen sind - da geht das plötzlich nicht.

Und zwar, weil (das vermute ich jetzt einfach mal, will aber keinem was unterstellen) die emotionale Welle, die durch den Vorbericht im Blatt mit den 4 Buchstaben ausgelöst wurde, offenbar so stark und groß ist, dass einfaches, nüchternes Nachdenken über einen (traurigen und schrecklichen!) Sachverhalt nicht mehr möglich ist.

Jeder, der hier immer noch mitliest, und nicht schon völlig entnervt beschlossen hat, dass er jetzt weiß, warum ich im echten Leben kaum Bekannte habe... der möge ganz vielleicht mal darüber nachdenken.

Ganz losgelöst von diesem Fall. - Wenn das möglich ist.

Einfach, um mal ein Gefühl dafür zu kriegen, wie manche Medien die Gefühle der Leser manipulieren und nach Belieben formen.

Um vielleicht auch zu verstehen (oder eher nachzuvollziehen), wie es zu Phänomenen wie "Kampfhundhysterie" kommen kann.

Denn die wird bei empfindsamen Lesern auf genau dieselbe Art und Weise geschürt, und die anschließende Diskussion mit diesen gestaltet sich nach meiner Erfahrung ähnlich anstrengend und durchaus auch eingleisig wie die hier im Thread.

Die Strippen, die dort gezogen werden, sind nur nicht die der meisten Leser hier im Forum. Das ist im Grunde der einzige Unterschied.

@Meike:

Ja, Gründe suche ich auch. Bzw. ich habe versucht, mir vorzustellen, wie soetwas passieren kann (wie ich drauf gekommen bin, hab ich ja dargelegt), und das aufgeschrieben. Dass der Täter kein "Monster" sein muss, sondern dass manchmal nur Sekunden darüber entscheiden, ob man etwas Dummes tut oder nicht.

Und ja, du hast Recht, im Grunde wissen viele dieser Leute (irgendwo), dass es "falsch" ist, was sie tun. Nur in diesem einen Moment - oder in einer bestimmten Situation, in die Außenstehende oft keinen Einblick haben - "vergessen" sie es oder verdrängen es, oder was auch immer.

Nachher wird dann vielleicht noch vertuscht, aus Angst vor den Konsequenzen

[- und das ist etwas, da kann ich mich dann sehr drüber aufregen. "Mist" (oder Schlimmeres) bauen ist eine Sache, aber sich vor den Konsequenzen drücken und dadurch vielleicht noch anderen schaden - ganz übel. Es gibt auch Leute, von denen ich eine schlechte Meinung habe, und solche gehören dazu!]

Auf jeden Fall sind solche Leute anscheinend sehr oft "voll schuldfähig", weil sie hinterher, mit Abstand, durchaus wissen, dass sie etwas falsch gemacht haben. Und es im Grunde auch vorher wussten. - Nur in dem Moment halt evtl. nicht.

Vielleicht ist es einfach so: Manchmal entscheiden nur Sekunden, ob wir Menschen bleiben oder Monster werden. Und meiner Meinung nach betrifft das jeden von uns.

Ist einem das klar - bleibt man vielleicht im Zweifelsfall einmal öfter Mensch - und das kann dann schon entscheidend sein. In so einem Fall vielleicht sogar Leben retten.

Und nun ist Schluss mit dem Gesalbader. :hallo:
 
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