Die Tester müssen anerkannt sein!
Der Wesenstest für so genannte Kampfhunde nach der
niedersächsischen Gefahrtierverordnung kann nicht ohne
weiteres in anderen Bundesländern abgelegt werden. In
den vergangenen Monaten gab es Probleme mit
Hundehaltern, die ihre Tiere in Hessen testen ließen:
Hiesige Behörden erkannten die Tests zum Teil nicht an.
Um die 5000 angemeldete Hunde, die unter die
Gefahrtierverordnung fallen, gibt es in Niedersachsen,
erläutert Hanns-Dieter Rosinke vom
Landwirtschaftsministerium in Hannover. Dem stehen in
Niedersachsen nur 40 Tierärzte und die Tierärztliche
Hochschule in Hannover (TiHo) gegenüber, die den
vorgeschriebenen Wesenstest abnehmen dürfen.
Aus dem Landkreis Göttingen konnten bislang erst 15
Hunde getestet werden, erklärt ein Sprecher des
Göttinger Veterinäramtes. Alle bestanden, keiner musste
getötet werden.
Die TiHo ist besonders überlastet, weil sie mit 500 Mark
nur etwa halb so viel Gebühren verlangt wie die Tierärzte,
die zusätzliches Personal beschäftigen und Gelände
pachten müssen. Gerade in Südniedersachsen kamen
viele Hundehalter auf die Idee, zum Tier-Test ins
benachbarte Hessen zu fahren. Die Prüfung dort ist
zudem billiger.
Der Haken dabei: Laut Gefahrtierverordnung müssen die
Prüfer amtlich anerkannt sein. Die meisten hessischen
Prüfer sind das nicht, sagt Veterinärdezernent Dr. Jürgen
Grötzschel von der Bezirksregierung Braunschweig. Die
Folge: Nachdem das niedersächsische
Landwirtschaftsministerium die präzisen Vorgaben für
den Test nachgeliefert hat, erkennen die lokalen
Behörden die hessischen Gutachten nicht mehr an, die
Halter sind sauer.
"Enorm sensibilisiert"
Insgesamt, sagt Ministeriumssprecher Rosinke, sind die
Erfahrungen mit der Gefahrtierverordnung gut. Durch den
Druck der Verordnung habe es bei Hundehaltern "eine
enorme Sensibilisierung und ein hohes Maß an
Eigenverantwortlichkeit" gegeben.
Andererseits, vermutet Rosinke, sind den Prüfern
zunächst die weniger problematischen Tiere vorgestellt
worden. Der Test selbst stehe nicht mehr in Frage: "Alle
Klagen sind mittlerweile abgeschmettert worden."
hein, Göttingen/Hannover, 01.11.2000 10:53 Uhr
Gruß
Lupo