Weiße Schäferhunde besitzen eigentlich die genetischen Anlagen für alle Farben - dazu kommt ein Allel e, das die Produktion von schwarzem Farbstoff ausschließt. Dieses ist rezessiv, sprich, beide Elterntiere müssen diese Anlage tragen, damit der Hund weiß wird. Dern Genotyp dieser Hunde an diesem Genort ist e/e (wie übrigens auch beim Golden Retriever oder beim blonden Labrador) - ihre genetische Ausstattung an den restlichenen für die Fellfarbe verantwortlichen Orten sorgt im Zusammenspiel dann dafür, dass sie nahezu weiß sind, und nicht gelb oder rötlich wie zB Retriever. Sie bilden nur eine helle Variante von Melanin, und davon nicht so viel.
Beim Dogo Argentino dagegen ist ein anderes Gen für die Weißfärbung verantwortlich, da ganz woanders liegt. Dieses ist normalerweise für die Weißfärbung bei gescheckten Hunden verantwortlich, der Dogo ist sozusagen ein komplett weißer Schecke. In diesen Bereichen lagern die Haare kein Pigment ein, weil die Melanozyten (also die Zellen, die es produzieren) gar nicht oder nur eingeschränkt in die Haare einwandern.
Je nach genetischem Hintergrund sind hier die weißen Bereiche mal mehr, mal weniger groß - am größten beim Dogo oder beim weißen Bulli.
Das heißt aber nicht, dass der Dogo auch am anderen Genort den Genotyp für weiß e/e hat.
Darum können, weil weiß hier auf zwei verschiedenen Wegen erzeugt wird, die Nachkommen eine komplett andere Farbe haben. Ebenso wie Hunde von weißen und andersfarbigen Eltern trotzdem auch in der ersten Generation wieder weiß sein können.
Meine Schwägerin hat einen Mischling aus Berner Sennenhund und weißem Schäferhund (Elterntiere bekannt). Der ist weiß und sieht aus wie ein weißer Schäferhund in Berner-Sennen-Größe.
Ich würde rein vom Fell und vom Aussehen der Welpen den weißen Schäferhund auf jeden Fall sehen und den Dogo vielleicht, den Listi gar nicht.