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Sinn einer Zucht
Die Zucht dient der Erhaltung der Qualität einer Rasse und ihrer Vervollkommnung.
Ziel einer jeden Zucht ist es, durch Zusammenstellung geeigneter Paare (Zuchtzusammenstellung) und anschließende Auswahl (Selektion) rassetypische Merkmale zu festigen.
Inzucht
Unter Inzucht versteht man die Fortpflanzung blutsverwandter Einzeltiere. Da bei einer Inzucht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass gleiche genetische Anlagen zusammentreffen, kommt es zu einer Zunahme von reinerbigen Merkmalen und einer Verminderung von mischerbigen Merkmalen. Dadurch entstehen einheitliche Typen in der in der Hundewelt.
Beim Menschen, anders als bei Tieren, kommt es zum Auftreten rezessiver (verdeckter) Erbkrankheiten, da die dafür verantwortlichen Gene bei der Fortpflanzung blutsverwandter Individuen stärker konzentriert sind, dies hat nachteilige
Folgen.
In der Hundezucht erzielt man durch ständige Rückkreuzung auf ein Elterntier oder ein nahe verwandtes Tier (z.B. Tochter auf Vater oder Enkel auf Großvater) und gezielte Auslese (Selektion) die Herausbildung reinerbiger Merkmale.
Die Fortpflanzung blutverwandter Hunde führt somit zu einer Festigung von reinerbigen Merkmalen. Allerdings sollte ein guter Züchter diese Zuchtform nicht zu eng fassen, sondern vielmehr durch die Einbringung geeigneter Einkreuzungshunde eine Verbesserung erzielen. Die Kunst besteht darin, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen da es sonst zu erblichen Mängeln und Leistungseinbusen kommen kann. Dazu mehr in einem folgenden Absatz.
Kreuzungszucht (Outcross)
Züchtet man über viele Jahre mit der Form der Inzucht kommt es plötzlich zu Rückschlägen (Reduktionen) bezüglich der Leistung, Krankheitsanfälligkeit u.a.
Um dies zu verhindern ist man gezwungen, fremde Tiere einzukreuzen. Dabei achtet man darauf, dass der Einkreuzungshund die bevorzugten Merkmale bereits über mehrere Generationen erworben hat.
Durch die Einkreuzung und damit verbundene Einbringung neuen Erbmaterials erzielen wir eine Leistungs- und Vitalitätssteigerung. Der Zeitpunkt für die Einkreuzung sollte nicht erst beim Erkennen von Inzuchtschäden erfolgen. Als Faustregel gilt ein Zeitraum von 4 - 5 Jahren.
Die Einkreuzung erfolgt vorzugsweise über ein weibliches Tier.
Linienzucht
Die Linienzucht stellt eine Kombination zwischen Inzucht und Kreuzungszucht dar.
Man baut dabei zwei nicht verwandte, aber in den bevorzugten Merkmalen übereinstimmende Inzuchten auf. In beiden Linien werden also nahe verwandte Tiere rückgekreuzt (s.o., z.B. Tochter auf Vater oder Enkel auf Großvater). Dabei erlangt man eine Reinerbigkeit für möglichst viele erzielenswerte Eigenschaften.
Durch Herausnahme eines der Tiere und Verpaarung mit einem weiteren Tier (Einkreuzung) kann man sich eine weitere Linie aufbauen.
Nach mehreren Jahren kann man ein weibliches Tier der einen Linie mit dem männlichen Tier der andern Linie verpaaren. Man behält dadurch das genetische Material seiner Zucht sozusagen auf dem gleichen Punkt und beugt Inzuchtschäden vor.
Die direkten Nachkommen einer Paarung aus zwei Linien erzielen oftmals eine Leistungssteigerung, ähnlich der Kreuzungszucht.
Wichtig ist bei der Linienzucht der ständige Aufbau eigenständiger Linien, die nicht oder nur wenig miteinander verwandt sind und reinerbig durchgezüchtet sind.
Die Ausgangstiere einer Linienzucht müssen nicht unbedingt in allen Merkmalen den erwünschten Zuchtzielen entsprechen. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Schwäche des einen Partners durch rassetypische Merkmale des anderen Partners ausgeglichen werden. Durch Auslese (Selektion) erzielt man in den nachfolgenden Generationen die rassetypische Reinerbigkeit in Bezug auf die ehemalige Schwäche des einen Partners.
Bekannte Linien bei American Staffordshire Terrier:
X-Pert Linie
White Rock Linie
Tara Linie
Evergreens Linie
Fraja Linie
Tonkawa Linie
Bekannte Linien beim American Pit Bull Terrier:
Red Boy Linie
Patrick Linie
Indian Bolio Linie
Old Family Red Nose Line
Carver Linie
Bullyson Linie
Um nur einige zu nennen.
Zuchtstamm
Durch die Anwendung der oben genannten Zuchtmethoden erzielt man über Jahre einen eigenen Zuchtstamm.
Wichtig ist dabei, dass man jederzeit den Ursprung der Zucht zurückverfolgen kann, um Einfluss nehmen zu können und unerwünschte Zuchtergebnisse zu vermeiden.
Diese Ausführungen gelten für ALLE Hunderassen und sollte jedem Züchter bekannt sein. Nur wer von der Genetik und der Auwirkung des Erbmaterials Ahnung hat sollte sich der Hundezucht widmen, denn nur durch Menschen mit Fachwissen über Hundezucht werden Rassen verbessert und sie Hunde bekommen wieder ein positives Licht in der Öffentlichkeit.
Auf das Strengste zu Verurteilen sind die: „Komm wir machen mal nen Wurf-“ „Oups da haben wir nicht aufgepasst, aber egal die Welpen sind bestimmt süß-“ „Ich brauch Kohle also laß ich meine Hündin decken-„ „Das gibt bestimmt ne lustige Mischung-„ „Ich hab zwar nen Mix aber Welpen sind doch süß-„ Leute.
Meiner Meinung nach sollten nur Rassereine Hunde gezüchtet, bzw. verpaart werden und dann in verantwortungsvollen und ausgesuchte Hände zu verkaufen. Damit wird die Anzahl der Hunde im Tierheim reduziert, es gibt weniger durchgeknallte Hunde (da ja Profis das Züchten übernehmen), es kann sich nicht jeder Assi nen Hund für 150,-- DM anner Straßenecke kaufen und wenn er ihm lästig wird ins Tierheim abschieben oder wegwerfen. Die Population der Hunde wird verringert und die Qualität der Zucht steigt an.
Vorraussetzung ist natürlich Zuchtkontrolle durch die Vereine und eine Gesetzesregelung, wer züchten darf und wer nicht.
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Zusammenfassend ist die Zuchtlinie das gleiche wie die oben erwähnte Linienzucht. Fast jeder ältere Zwinger hat seine Zucht auf eine bestimmte Linie aufgebaut. In jeder Linie sind in den Hunden bestimmte Merkmale verankert, die natürlich beibehalten werden wollen. Deshalb Linienzucht.
Das unsere Politiker mal wieder Zuchtlinie und Rasse in einen Topf werfen spricht nicht gerade positiv über ihre Kompetenz.
Kai