was bedeutet "Zuchtlinien" ?

Andreas

Wer kennt sich genau aus ?
Ich stolpere über den Begriff "Zuchtlinien".

Als Beispiel hier ein Zitat aus der Schweriner Volkszeitung
Dort heißt es
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Die Beschlussvorlage sieht vor, dass die Länder in ihre Rechtsverordnungen Bestimmungen aufnehmen können, die ein Zucht- und Kreuzungsverbot für bestimmte Hunderassen vorsieht. Ein solches Verbot soll für Zuchtlinien gelten, die als besonders gefährlich aufgefallen sind. Dazu gehörten u. a. Bullterrier, Pitbulls und Staffordshire Terrier. Für die Halter bestimmter Hunderassen soll eine Eignungsprüfung eingeführt werden können.
[/quote]

Hier wird m.E. abwechselnd "Rasse" und "Zuchtlinie" gebraucht,
Es wird z.B. der Bullterrier als "Zuchtlinie" bezeichnet.

Was heißt denn jetzt was ?

Ich dachte bisher immer
Rasse ist eine Hunderasse wie Dackel, Bullterrier, AmStaff
Typus ist eine Hundesorte, die nicht als Rasse anerkannt ist: Pit Bull, Elo
Zuchtlinie: ja, so genau weiß ich es halt nicht. Ich glaube, eine Untermenge der Rasse, z.B. Deutsche Schäferhunde, die "besonders hohen Kampftrieb haben" und daher besonders gern gezüchtet werden, um sie an solche Interessenten zu verkaufen, die "kampftriebstarke" Hunde fordern.
(Letztere Formulierung habe ich häufig in der Vereinszeitung des SH-Vereins gelesen, diverse Behörden formulieren ihre Gesuche-Anzeigen so.)

Wer weiß es genau ?

ciao
Andreas
 
Sandra nix genaues weiß, aber das gleiche vermutet wie Du!
Für die Rassen die auch stark auffällig geworden sind, Eignungstest usw, was meines erachtens auch ok ist.

Mit Zuchtlinien sprechen die wohl die (ich hasse das Wort) Kampfies an??!

Es findet also wieder eine Differenzierung statt?!

Ätzend!


pluto.gif
 
Hi!!!

So,ich hab nun in allen mir voreliegenden Hundebüchern nach dem Begriff "Zuchtlinie" gesucht,aber habe nix gefunden.Könnte mir aber auch das was Andreas schrieb denken.
Also,wer es weiß,was Zuchtlinien sind,bitte hier reinschreiben.


Bis dann Sera und Dino

 
Ich weiss es auch nicht,aber ich denke dass es innerrassisch gemeint ist:Sch***** Züchter/Vermehrer nimmt Hündin,macht sie griffig,lässt decken,Mutter behandelt Welpen schlecht.Die lernen dass Beissen "normal" ist und der Kreisslauf ist in Gang gesetzt.Aber wie gesagt,sind nur so meine Gedanken.Hab null Ahnung.

doberman_guarding_gate_md_wht.gif

Wolfgang,Angela,Sabrina
Rambo+Gina
 
Gefunden auf
-------------------------------------

Sinn einer Zucht
Die Zucht dient der Erhaltung der Qualität einer Rasse und ihrer Vervollkommnung.

Ziel einer jeden Zucht ist es, durch Zusammenstellung geeigneter Paare (Zuchtzusammenstellung) und anschließende Auswahl (Selektion) rassetypische Merkmale zu festigen.

Inzucht
Unter Inzucht versteht man die Fortpflanzung blutsverwandter Einzeltiere. Da bei einer Inzucht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass gleiche genetische Anlagen zusammentreffen, kommt es zu einer Zunahme von reinerbigen Merkmalen und einer Verminderung von mischerbigen Merkmalen. Dadurch entstehen einheitliche Typen in der in der Hundewelt.
Beim Menschen, anders als bei Tieren, kommt es zum Auftreten rezessiver (verdeckter) Erbkrankheiten, da die dafür verantwortlichen Gene bei der Fortpflanzung blutsverwandter Individuen stärker konzentriert sind, dies hat nachteilige
Folgen.
In der Hundezucht erzielt man durch ständige Rückkreuzung auf ein Elterntier oder ein nahe verwandtes Tier (z.B. Tochter auf Vater oder Enkel auf Großvater) und gezielte Auslese (Selektion) die Herausbildung reinerbiger Merkmale.
Die Fortpflanzung blutverwandter Hunde führt somit zu einer Festigung von reinerbigen Merkmalen. Allerdings sollte ein guter Züchter diese Zuchtform nicht zu eng fassen, sondern vielmehr durch die Einbringung geeigneter Einkreuzungshunde eine Verbesserung erzielen. Die Kunst besteht darin, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen da es sonst zu erblichen Mängeln und Leistungseinbusen kommen kann. Dazu mehr in einem folgenden Absatz.

Kreuzungszucht (Outcross)
Züchtet man über viele Jahre mit der Form der Inzucht kommt es plötzlich zu Rückschlägen (Reduktionen) bezüglich der Leistung, Krankheitsanfälligkeit u.a.
Um dies zu verhindern ist man gezwungen, fremde Tiere einzukreuzen. Dabei achtet man darauf, dass der Einkreuzungshund die bevorzugten Merkmale bereits über mehrere Generationen erworben hat.
Durch die Einkreuzung und damit verbundene Einbringung neuen Erbmaterials erzielen wir eine Leistungs- und Vitalitätssteigerung. Der Zeitpunkt für die Einkreuzung sollte nicht erst beim Erkennen von Inzuchtschäden erfolgen. Als Faustregel gilt ein Zeitraum von 4 - 5 Jahren.
Die Einkreuzung erfolgt vorzugsweise über ein weibliches Tier.

Linienzucht
Die Linienzucht stellt eine Kombination zwischen Inzucht und Kreuzungszucht dar.
Man baut dabei zwei nicht verwandte, aber in den bevorzugten Merkmalen übereinstimmende Inzuchten auf. In beiden Linien werden also nahe verwandte Tiere rückgekreuzt (s.o., z.B. Tochter auf Vater oder Enkel auf Großvater). Dabei erlangt man eine Reinerbigkeit für möglichst viele erzielenswerte Eigenschaften.
Durch Herausnahme eines der Tiere und Verpaarung mit einem weiteren Tier (Einkreuzung) kann man sich eine weitere Linie aufbauen.
Nach mehreren Jahren kann man ein weibliches Tier der einen Linie mit dem männlichen Tier der andern Linie verpaaren. Man behält dadurch das genetische Material seiner Zucht sozusagen auf dem gleichen Punkt und beugt Inzuchtschäden vor.
Die direkten Nachkommen einer Paarung aus zwei Linien erzielen oftmals eine Leistungssteigerung, ähnlich der Kreuzungszucht.
Wichtig ist bei der Linienzucht der ständige Aufbau eigenständiger Linien, die nicht oder nur wenig miteinander verwandt sind und reinerbig durchgezüchtet sind.
Die Ausgangstiere einer Linienzucht müssen nicht unbedingt in allen Merkmalen den erwünschten Zuchtzielen entsprechen. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Schwäche des einen Partners durch rassetypische Merkmale des anderen Partners ausgeglichen werden. Durch Auslese (Selektion) erzielt man in den nachfolgenden Generationen die rassetypische Reinerbigkeit in Bezug auf die ehemalige Schwäche des einen Partners.

Bekannte Linien bei American Staffordshire Terrier:
X-Pert Linie
White Rock Linie
Tara Linie
Evergreens Linie
Fraja Linie
Tonkawa Linie

Bekannte Linien beim American Pit Bull Terrier:
Red Boy Linie
Patrick Linie
Indian Bolio Linie
Old Family Red Nose Line
Carver Linie
Bullyson Linie

Um nur einige zu nennen.

Zuchtstamm
Durch die Anwendung der oben genannten Zuchtmethoden erzielt man über Jahre einen eigenen Zuchtstamm.
Wichtig ist dabei, dass man jederzeit den Ursprung der Zucht zurückverfolgen kann, um Einfluss nehmen zu können und unerwünschte Zuchtergebnisse zu vermeiden.

Diese Ausführungen gelten für ALLE Hunderassen und sollte jedem Züchter bekannt sein. Nur wer von der Genetik und der Auwirkung des Erbmaterials Ahnung hat sollte sich der Hundezucht widmen, denn nur durch Menschen mit Fachwissen über Hundezucht werden Rassen verbessert und sie Hunde bekommen wieder ein positives Licht in der Öffentlichkeit.
Auf das Strengste zu Verurteilen sind die: „Komm wir machen mal nen Wurf-“ „Oups da haben wir nicht aufgepasst, aber egal die Welpen sind bestimmt süß-“ „Ich brauch Kohle also laß ich meine Hündin decken-„ „Das gibt bestimmt ne lustige Mischung-„ „Ich hab zwar nen Mix aber Welpen sind doch süß-„ Leute.
Meiner Meinung nach sollten nur Rassereine Hunde gezüchtet, bzw. verpaart werden und dann in verantwortungsvollen und ausgesuchte Hände zu verkaufen. Damit wird die Anzahl der Hunde im Tierheim reduziert, es gibt weniger durchgeknallte Hunde (da ja Profis das Züchten übernehmen), es kann sich nicht jeder Assi nen Hund für 150,-- DM anner Straßenecke kaufen und wenn er ihm lästig wird ins Tierheim abschieben oder wegwerfen. Die Population der Hunde wird verringert und die Qualität der Zucht steigt an.
Vorraussetzung ist natürlich Zuchtkontrolle durch die Vereine und eine Gesetzesregelung, wer züchten darf und wer nicht.
--------------------------------------------

Zusammenfassend ist die Zuchtlinie das gleiche wie die oben erwähnte Linienzucht. Fast jeder ältere Zwinger hat seine Zucht auf eine bestimmte Linie aufgebaut. In jeder Linie sind in den Hunden bestimmte Merkmale verankert, die natürlich beibehalten werden wollen. Deshalb Linienzucht.
Das unsere Politiker mal wieder Zuchtlinie und Rasse in einen Topf werfen spricht nicht gerade positiv über ihre Kompetenz.

Kai
 
Hallo Kai,
erstmal vielen Dank für deine Nachforschung.
Ich habe mit meiner Vermutung also nah dran gelegen.

Eine Zuchtlinie ist also kurzgefaßt eine Untermenge einer Rasse, die bestimmte Merkmale stärker ausgeprägt entwickelt hat als der Durchschnitt der Rasse.

Zu diesen Merkmalen könnte also auch Aggressivität gehören, wenn kriminelle Hundevermehrer dieses Merkmal herausgezüchtet haben.

So machen m.E. die Aussagen der Fachleute auch Sinn, die von "Zuchtlinien in der Rasse" gesprochen haben.

Ich denke, alle hier werden zustimmen, daß Zuchtlinien mit dem hervorstecehnden Merkmal "Aggressivität" nicht weitergezüchtet werden sollten.

Wie man aus dem Satz nun auf ganze Rassen schließen kann, ist wohl nur erklärlich, wenn man Politiker oder anderer Lügner ist.

Das Problem, daß Hundevermehrer eine Zuchtlinie mit gefährlichen Hunden anstreben und tatsächlich hervorbringen, wäre doch selbst nac hAusrottung von Bulli, AmStaff, Pitbull und Cp. nicht gelöst. Die würden dann natürlich dasselbe mit anderen Rassen weitermachen - und kein Gesetz hindert sie daran.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Damit wird die Anzahl der Hunde im Tierheim reduziert, es gibt weniger durchgeknallte Hunde (da ja Profis das
Züchten übernehmen),
[/quote]

Das Problem der "Weihnachtshunde", die ins Tierheim abgeschoben werden, ist glaube ich, unabhängig von der Geburtsstätte des Tieres. Solange Tiere als Sachen betrachtet werden und jeder auf die Schnelle mal eben einen Hund kaufen darf, wird es immer "Wegwerfhunde" geben. Und auch professionelle Züchter (das übersetze ich für mich mal mit "lebt davon") sid auch nicht gleichbedeutend mit verantwortungsbewußt. Auch dort gibt's Geldmacher, die einen Hund an jedermann verkaufen.

ciao
Andreas
 
Hallo Andreas,

das überaus Schlimme ist ja gerade, daß die Politiker den Unterschied zwischen einer Rasse und einzelnen Zuchtlinien nicht kennen oder kennen wollen.

Die ganze Aufklärung hat uns überhaupt nichts gebracht, da diese Damen und Herren entweder nicht verstehen können oder nicht verstehen wollen
frown.gif


Natürlich sollten aggressive Linien jedweder Hunderasse eliminiert werden. Das gestaltet sich aber recht schwierig.
Wie will man herausfinden, ob es sich bei dem Hund der gebissen hat um eine genetische Disposition oder nur schlechte Erziehung handelt?

Leider kommen unseren Politikerköpfen überhaupt nicht die Idee, alle - wirklich ausnahmslos alle - Zuchthunde einem entsprechenden Wesenstest zu unterziehen.
Es ist eben wesentlich einfacher einzelne Hunderassen unschuldig aussterben zu lassen.

Und das ist das fatale an unserer Situation.
Tagtäglich werden bestimmte Hunderassen einem Wesenstest unterzogen, den über 90 % bestehen! Mit was sollen wir noch beweisen, daß unsere Hunde ebenso wie andere Rassen über ein intaktes Sozialverhalten verfügen?

Es ist, als würde man ständig gegen eine Wand laufen ....

bl_paw.gif
Beckersmom
bl_paw.gif

bullcom.jpg

www.hund-und-halter.de
 
Hallo Beckersmom,
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Wie will man herausfinden, ob es sich bei dem Hund der gebissen hat um eine genetische Disposition oder nur schlechte Erziehung handelt?
[/quote]

Hmm, über Meldepflicht, Chipnummerauslesung und zentrale Datenbank ?
Wenn alle Hunde (aller Rassen) gechipt wären, könnte man auf bestimmte Abstammung rückschließen und sogar die betreffenden Züchter oder Hundevermehrer finden. Bei besonderer Häufung könnte man den Vermehrungsbetrieb unter Auflagen stellen oder gar schließen bzw. dem Inhaber Berufsverbot erteilen.

Klar, wäre ziemlicher Aufwand. Andererseits, bei Autounfällen geht's ja auch, Punktesystem (Flensburg) für auffällige Fahrer mit ggf. Führerscheinentzug und andereseits Rabattsystem bei den Versicherungen für unfallfreie Jahre.

Für Chipkennzeichnung bin ich sowieso und der Verwaltungsaufwand dürfte - verglichen mit dem jetztzigen Listenchaos - erträglich sein.

Vor allem: Es würde tatsächlich die Wurzel des Problems treffen und tatsächlich mehr Sicherheit für die Bevölkerung bringen, was ja jetzt nicht so ist.

Ist schon komisch, daß ich als kleiner Bürger den Politikern Vorschläge mache, wie sie ihre Arbeit machen sollen.


ciao
Andreas
 
hallöchen, hallöchen

Zuchtlinie , mmmmmmh.
smile.gif
ich bezweifle, daß ein Politiker oder Sachverständiger in der lage ist eine Zuchtlinie zu beurteilen. Natürlich kann man in einer Zuchtlinie ( durch Linienzucht, Inzucht, Einkreuzung) ect. sowohl negative, als auch positive Merkmale, sowohl körperlicher Art , als auch wesenszüge genetisch anreichern.
Allerdings vererben sich bei Hunden meist die Großeltern stärker, als die Eltern........und es gibt auch die Möglichkeit, daß ein gen " zwei generationen " überspringt.
Nicht einmal rassefetischisten können 100 % vorhersagen, welche gene in einer verbindung auftreten, daß könnte man nur, wenn man zwei reinerbige Tiere hat, die in einer Linie stehen, da das aber in fast jedem rassezuchtverein, wegen der negativfolgen der Inzestzucht , verboten ist.........gibt es keine garantien. Natürlich können in einer Linie Merkmale gehäuft auftreten, habe erst jetzt 3 Rottis gesehen auf dem HP, die alle den selben Wesensmangel ( Aggression, Unführigkeit) hatten und alle drei hatten den gleichen Großvater!
Und natürlich könnte man mit diesen Hunden eine Linie aufbauen......Aber wer soll das erkennen ? Ich müßte als sachverständiger alle Kinder und Enkel eines Rüden / Hündin überprüfen, um ererbte Wesensmängel zu erkennen. Keine Chance, hier geht es um Generationen. Bsp. ein Dobermann -Rüde hat in den 80ziger Jahren sehr viel gedeckt und gute erfolgreiche nachkommen gebracht. Alle seine Enkel aber verfügen über eine Unsicherheit beim vereinsamen.....wer hätte das wissen können ? Niemand, denn der Rüde ist nun schon fast 10 Jahre tod.

Kopfschüttel quini


 
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