Richtig, würde man Katzen - wie bei Hunden üblich - beim Auslauf beaufsichtigen, gäbe es keine Probleme mit Katzenfängern.
Hat Du irgendeine Ahnung von Katzenverhalten? Aus Deiner Antwort muss ich schließen, dass Du keinerlei Ahnung hast.
Gehen wir die Sache erstmal rein historisch/statistisch an: Der Haushund ist seit ca. 15.000 Jahren domestiziert, die Katze erst seit ca. 4.000 Jahren. Das hat Spuren hinterlassen. Mal davon abgesehen, dass Hunde - wie ihre wilden Vorfahren - Rudeltiere und Katzen Einzelgänger sind, wurden Hunde durch Zuchtauswahl sehr stark an den Menschen und dessen Lebensbedingungen adaptiert. Sie wurden für die verschiedensten Zwecke (Jagdhund, Hütehund, Herdenschutzhund, Wachhund - in den letzten Jahrzehnten auch schlichter Familienhund) gezüchtet.
Bei Katzen sieht das anders aus. Wenn sie gehalten wurden, um eine Aufgabe (Mäusefangen) zu erfüllen, dann wurden sie nicht zweckgebunden gezüchtet. Wozu auch? Mäusefangen ist - im wahrsten Sinne des Wortes - ihr täglich Brot. Sie konnten sich einfach vermehren. Ein kleines Zubrot aus dem Haus oder dem Stall, damit sie ortstreu blieben - das reichte. Die Rassezucht bei Katzen ist (von Ausnahmen im kleinen Stil abgesehen) noch sehr jung und bedient ausschließlich optische Wünsche der Menschen. Die große Mehrzahl der bei uns lebenden Katzen sind Feld-, Wald- und Wiesenkatzen. Mit all den ursprünglichen Instinkten und Bedürfnissen eines Wildtieres, nur bedingt der heute üblichen "Haustierhaltung" angepasst. Man kann sie an Wohnungshaltung gewöhnen - wenn sie sehr jung sind. Sie können sich an Wohnungshaltung gewöhnen - wenn sie sehr alt sind. In den vielen Jahren dazwischen sind sie nur dann wirklich glücklich, wenn sie ihren Freigang haben - und abends mit auf dem Bett kuscheln können. Sie sind Wanderer zwischen den Welten - mit einem Bein in der Wildnis, mit dem anderen im Kuschelkörbchen.
Und genau dieser Widerspruch macht sie für uns so anziehend. ...und macht vielen von ihnen das Leben zur Hölle... Weil der Mensch nicht bereit ist, entweder auf die Katzenhaltung zu verzichten oder sein Leben so einzurichten, dass es für beide erfüllend ist: größtmögliche Sicherheit UND Freigang. Wer Katzen hält, hält Wildtiere. Mit all den Gefahren, denen Wildtiere in Deutschland nunmal ausgesetzt sind. Sie leben gefährlich wie jeder Igel, jedes Reh, jeder Hase. Darüber muss man sich in Klaren sein. Und wenn man es ernst nimmt mit der Katzenhaltung, dann wählt man sich seine Wohnung so, dass die Katzen nicht unnötig hohen Risiken durch Straßenverkehr ausgesetzt sind (und niemand erzähle mir, das ginge nicht - das habe ich bei den letzten 5 Wohnungen auch geschafft). Das Restrisiko ist das normale Lebensrisiko. Und auch darüber sollte sich jeder Katzenhalter im Klaren sein. Lieber ein kurzes Leben im Glück als ein langes Leben in Unglück - meine Meinung. Und *klopf auf Holz* in 15 Jahren Katzenhaltung habe ich noch keine einzige Katze an den Straßenverkehr verloren.
Auch nicht an Katzenfänger. Die gibt es aber nun leider tatsächlich. Allderdings ist nicht jede Sammelaktion mit diesen komischen Tonnen gleichbedeutend mit einem Einfall von Katzenfängern. Altkleider oder Schuhe sollte man trotzdem nicht reinwerfen - im besten Falle sind es kommerzielle Sammler. Wer sichergehen und andere warnen will, der sollte das Auftauchen dieser Tonnen (mit Angabe des Betreibers und möglichst Kontaktdaten (sollten auf den Tonnen stehen)) am die Betreiber von
melden. Sie haben mich schon einmal beruhigt (nach wenigen Stunden), dass die von mir gemeldete Sammlung angemeldet war.
Viele Grüße
Petra