yvonnche schrieb:
Ich denke, das in den wenigsten Tierheimen die Problematik der Hunde schöngeredet wird.
Naja, manchmal sehen Pfleger "ihre" Hunde aber auch durch die rosarote Brille.
Der Standard-Spruch ist nach meiner Erfahrung: "Ja, hier zeigt er sich ein bisschen so und so, aber wenn er erstmal im neuen Zuhause ist und sicherer geworden ist, wird sich das schnell geben."
Mag sein - aber dafür können eben im neuen Zuhause ganz
andere Probleme auftreten, die im TH so gar nicht erkannt werden können.
Oder die Vermittler sehen ein bestimmtes Problem als gar nicht so dramatisch an, weil sie es täglich mit noch ganz anderen Kalibern zu tun haben.
Dann kommt noch die Interpretation dazu.
Es wird gesagt: "Für diesen Hund braucht man Hundeerfahrung..."
Und die Interessenten meinen natürlich alle, sie hätten welche, weil sie vorher schon einen oder zwei gehabt haben, oder vor 20 Jahren mit Hunden aufgewachsen sind...
Und vertreten das im Brustton der Überzeugung. Das TH, wo Garri zuerst war, machte damals keine Vorkontrollen bei den Leuten zuhause - die mussten nach 2 Wochen glaub ich samt Hund nochmal ins TH kommen, aber den Hund im neuen Alltag angeschaut hat sich keiner.
Die Mitarbeiter verlassen sich dann auf ihre Einschätzung der Situation und ihr Bauchgefühl dafür, ob Hund und Halter zusammenpassen, aber auch die sind nur Menschen und irren sich mal. Und den Hund kennen sie ja quasi nur im TH.
Und dann kommen die Leute an und meinen, es wurde was schöngeredet, der Hund sei ein "Problemhund" - und die TH-Mitarbeiter wundern sich, denn sie hatten doch ausdrücklich auf die Hundeerfahrung hingewiesen...
Also, fassen wir zusammen: Bewusst schöngeredet wird eher selten.
Und falls doch, dann durchaus nicht nur aus Egoismus, sondern weil "mna ja Erfahrung hat und "weiß", dass es nicht so schlimm ist, wie es sich anhört"... Diese Einschätzung kann zutreffen oder auch nicht!
LG,
Lektoratte