Hallo Ihrs,
im Thread "Mein Hund reagiert über" kam ganz nebenbei ein anderes Thema auf, und zwar das Verhalten von "normalen" Rüden "normalen Hündinnen" gegenüber.
Das fand ich recht interessant, und hätte jetzt gern mal eure persönlichen Erfahrungen zu diesem Thema gelesen.
Hier ist der originale Thread:
Darin schreibt Liberty (ich zitiere hier der Einfachheit halber mal)
und weiter:
Über meinen eigenen Hund kann ich diesbezüglich nichts sagen. Nicht fehlgeprägt trifft's da ja nun ganz und gar nicht, aber:
Frage in die Runde:
Habt Ihr diese Erfahrungen in dieser Form auch gemacht? Würde ein normal sozialisierter Rüde jede Hündin mit Langmut, Nachsicht und "Höflichkeit" behandeln?
Könnte er einzelne Exemplare durchaus trotz der Fortpflanzung einfach "unsympathisch" finden?
Könnte sich eine frühe Kastration da negativ Auswirken, weil der Hund noch nicht auf Fortpflanzung gepolt war, als ihm jede Möglichkeit dazu abrupt genommen wurde?
Habt ihr schonmal ernsthafte Beißereien zwischen Rüden und Hündinnen erlebt, und wenn ja, wie ging das zu? Was war der Anlass? Wer war der Aggressor, Rüde oder Hündin? War der Rüde / die Hündin kastriert? Hatte einer der Hunde eine "Vorgeschichte"?
Mein eigenes Beispiel (zum Glück ohne Tierarzt) betrifft den bisher letzten Hund meiner Eltern, der letztes Jahr leider verstorben ist. Der (ein Labbi-DSH-DKH-Mix) war ausgesprochen gut sozialisiert worden (wenn auch darüber hinaus ziemlich unerzogen), und im Prinzip erstmal jedem Hund gegenüber freundlich eingestellt.
Er war mit 9 Monaten kastriert worden.
Die einzigen Hunde, mit denen er gar nicht konnte, und irgendwann sogar richtig aufgebracht und böse wurden, waren (es lässt sich in 8 Jahren an einer Hand abzählen Ein Jack-Russel-Rüde, der ihn angegangen ist.
(Zitat Besitzerin: Ich kann meinen Hund jetzt nicht da wegnehmen, der beißt mich dann! ) - Den hat er dann wohl auch (zurück-)gebissen, ist aber nichts passiert.
Zwei Hündinnen der Sorte Dominant die jeweils, unabhängig voneinander, mit ihren Besitzern bei meinen Elter zu Besuch waren und der Ansicht waren: "Was Dein sei, sei auch mein!" - Beide Hündinnen legten es darauf an, nicht nur seinen Platz zu teilen, sondern genau den zu haben, den er haben wollte, wenn er darauf wegging, dann den, den er sich dann aussuchte, das Spielzeug, das er gerade hatte - beide wurden nur teilweise von den jeweiligen Besitzern aufgefordert, das zu unterlassen.
(Also, einerseits aufgefordert, andererseits in ihrem Verhalten bestärkt)
Bei beiden nahm er das ne Weile hin, aber irgendwann reichte es ihm, und dann wurde er sehr böse und machte sich daran, sein Revier zurückzuerobern.
Wobei er knurrte und die Zähne fletschte, und beide Male dann die jeweilige Hündin auf ihn losging, und dann flog das Fell.
Auch da hieß es in beiden Situationen von beiden Besitzern (die sich nicht kannten "Das ist aber nicht normal, dass er gegen eine Hündin so aggressiv vorgeht. Da ist wohl in der Sozialisation was schiefgelaufen. Oder es liegt an der frühen Kastration. Eigentlich sollte er doch freundlich sein... Oder er hat zu starkes Revierverhalten."
Auch wenn das keinen Tierarzt erforderte, also keine ernstliche Beißerei war (war die mit dem Jack Russel aber auch nicht), wurde also gesagt, Rüden müssten im Prinzip hündinneverträglich sein und sich von Hündinnen alles gefallen lassen.
Ich fand das schon damals eigentlich etwas widersinnig. "Alles" sicherlich nicht. Oder?
Mit Besucherhunden, die sich etwas weniger "unverschämt" aufführten, egal ob Rüde oder Hündin, gab es diese Probleme nie. Die durften auch mit ihm auf seinem Lieblingsplatz unterm Tisch oder unter seinem Lieblingsbusch liegen... soviel zum Thema "schlechte Sozialisation und zu starkes Revierverhalten".
So - das war mein Beispiel - wo ich klar sagen würde:
Nee, alles lässt sich ein Rüde nicht gefallen, muss er auch nicht. Und ob der Rüde freundlich bleibt, hängt auch vom Benehmen der Hündin ab.
Also - Erfahrungen? Meinungen?
Bin gespannt.
im Thread "Mein Hund reagiert über" kam ganz nebenbei ein anderes Thema auf, und zwar das Verhalten von "normalen" Rüden "normalen Hündinnen" gegenüber.
Das fand ich recht interessant, und hätte jetzt gern mal eure persönlichen Erfahrungen zu diesem Thema gelesen.
Hier ist der originale Thread:
Darin schreibt Liberty (ich zitiere hier der Einfachheit halber mal)
liberty schrieb:das er Hündinnen derart heftig attackiert, hat meines Erachtens nach nichts mehr mit Futterneid zu tun. Eine Hündinn ist für jeden Rüden heilig, klar wird er auch mal schnappen, aber so hart zubeißen, dass Fleischwunden entstehen ist für einen Rüden gegenüber einer Hündinn, nicht normal. Das entspricht keinem normalen Rüdenverhalten.
und weiter:
(Hervorhebung von mir)Hündinnen sind für rüden überaus wichtig zur Fortpflanzung und werden auch so behandelt, von einem nicht fehlgeprägtem Rüden. Klar ist beim fressen sich jeder selbst der nächste, aber auch hier entscheiden nicht fehlgeprägte Rüden eben ganz genau, wen sie vor sich haben, einen Rüden oder eine Hündin. Auch starke dominante Rüden benehmen sich nicht gegenüber hündinnen so, wie dein Rüde.
Über meinen eigenen Hund kann ich diesbezüglich nichts sagen. Nicht fehlgeprägt trifft's da ja nun ganz und gar nicht, aber:
Frage in die Runde:
Habt Ihr diese Erfahrungen in dieser Form auch gemacht? Würde ein normal sozialisierter Rüde jede Hündin mit Langmut, Nachsicht und "Höflichkeit" behandeln?
Könnte er einzelne Exemplare durchaus trotz der Fortpflanzung einfach "unsympathisch" finden?
Könnte sich eine frühe Kastration da negativ Auswirken, weil der Hund noch nicht auf Fortpflanzung gepolt war, als ihm jede Möglichkeit dazu abrupt genommen wurde?
Habt ihr schonmal ernsthafte Beißereien zwischen Rüden und Hündinnen erlebt, und wenn ja, wie ging das zu? Was war der Anlass? Wer war der Aggressor, Rüde oder Hündin? War der Rüde / die Hündin kastriert? Hatte einer der Hunde eine "Vorgeschichte"?
Mein eigenes Beispiel (zum Glück ohne Tierarzt) betrifft den bisher letzten Hund meiner Eltern, der letztes Jahr leider verstorben ist. Der (ein Labbi-DSH-DKH-Mix) war ausgesprochen gut sozialisiert worden (wenn auch darüber hinaus ziemlich unerzogen), und im Prinzip erstmal jedem Hund gegenüber freundlich eingestellt.
Er war mit 9 Monaten kastriert worden.
Die einzigen Hunde, mit denen er gar nicht konnte, und irgendwann sogar richtig aufgebracht und böse wurden, waren (es lässt sich in 8 Jahren an einer Hand abzählen Ein Jack-Russel-Rüde, der ihn angegangen ist.
(Zitat Besitzerin: Ich kann meinen Hund jetzt nicht da wegnehmen, der beißt mich dann! ) - Den hat er dann wohl auch (zurück-)gebissen, ist aber nichts passiert.
Zwei Hündinnen der Sorte Dominant die jeweils, unabhängig voneinander, mit ihren Besitzern bei meinen Elter zu Besuch waren und der Ansicht waren: "Was Dein sei, sei auch mein!" - Beide Hündinnen legten es darauf an, nicht nur seinen Platz zu teilen, sondern genau den zu haben, den er haben wollte, wenn er darauf wegging, dann den, den er sich dann aussuchte, das Spielzeug, das er gerade hatte - beide wurden nur teilweise von den jeweiligen Besitzern aufgefordert, das zu unterlassen.
(Also, einerseits aufgefordert, andererseits in ihrem Verhalten bestärkt)
Bei beiden nahm er das ne Weile hin, aber irgendwann reichte es ihm, und dann wurde er sehr böse und machte sich daran, sein Revier zurückzuerobern.
Wobei er knurrte und die Zähne fletschte, und beide Male dann die jeweilige Hündin auf ihn losging, und dann flog das Fell.
Auch da hieß es in beiden Situationen von beiden Besitzern (die sich nicht kannten "Das ist aber nicht normal, dass er gegen eine Hündin so aggressiv vorgeht. Da ist wohl in der Sozialisation was schiefgelaufen. Oder es liegt an der frühen Kastration. Eigentlich sollte er doch freundlich sein... Oder er hat zu starkes Revierverhalten."
Auch wenn das keinen Tierarzt erforderte, also keine ernstliche Beißerei war (war die mit dem Jack Russel aber auch nicht), wurde also gesagt, Rüden müssten im Prinzip hündinneverträglich sein und sich von Hündinnen alles gefallen lassen.
Ich fand das schon damals eigentlich etwas widersinnig. "Alles" sicherlich nicht. Oder?
Mit Besucherhunden, die sich etwas weniger "unverschämt" aufführten, egal ob Rüde oder Hündin, gab es diese Probleme nie. Die durften auch mit ihm auf seinem Lieblingsplatz unterm Tisch oder unter seinem Lieblingsbusch liegen... soviel zum Thema "schlechte Sozialisation und zu starkes Revierverhalten".
So - das war mein Beispiel - wo ich klar sagen würde:
Nee, alles lässt sich ein Rüde nicht gefallen, muss er auch nicht. Und ob der Rüde freundlich bleibt, hängt auch vom Benehmen der Hündin ab.
Also - Erfahrungen? Meinungen?
Bin gespannt.