Also, "bescheuert" trifft es glaub ich nicht so richtig.
Manchmal werden Hundeleute ein wenig "betriebsblind", sagen wir mal so. - Und dann vergessen wir gern mal, wer alles was nicht weiß oder wieso.
Um die Sache mal etwas zu verdeutlichen:
Im Prinzip hast du (für den, der die
Inhalte der Begriffe kennt) folgende Frage gestellt -
Ist eigentlich eine Ausbildung zum Einzelkämpfer bei der GSG 9 dasselbe wie Verkehrserziehung?
Oder doch eher wie Karatetraining?
Wenn mein Hund lernt, wie er sich im Straßenverkehr und auf dem Sportplatz verhalten muss - wird er dann genauso, wie der Hund in dem Video?
Und als Video hast du nach meinem Gefühl (nun bin ich absolut nicht der Hundesportexperte) zwei Beispiele gewählt, die dann sagen:
Ist Verkehrserziehung oder Karatetraining das gleiche, wie die Ausbildung zum Streifenpolizisten oder dann doch eher wie die Ausbildung zum Einzelkämpfer bei der GSG 9?
[Antwort: Es gibt zwischen Karate und der Polizeigrundausbildung evtl. gewisse Parallelen in der Selbstverteidigung, das ist aber alles. Sport ist Sport und Job ist Job.]
Und kann man aus einem Streifenpolizisten einen Einzelkämpfer machen? Passiert das immer?
Antwort auf die letzte Frage: Unter Umständen. Kommt ganz auf den Kandidaten an.
Auf Hunde bezogen: Vermutlich eher unwahrscheinlich. Es werden mWn nicht beliebige Hunde für diese Aufgabe (Zugriff, SEK) ausgewählt, sondern solche, die schon ein erhebliches Gefahrenpotenzial mit sich bringen, oft auch Hunde, die für den Alltag aufgrund ihrer Veranlagung von vornherein nicht geeignet wären - für diese Hunde heißt es: "Spritze oder Dienst". - Auch Polizeihund ist nicht gleich Polizeihund.
Macht man das immer? Nein, es wäre viel zu teuer, die Streifenpolizisten würden sich bedanken, und es ginge auch am Bedarf vorbei.
Due Hundeführer, die ganz normalen Dienst mit ihren Hunden schieben, oder zB Suchhunde haben (Drogen, Sprengstoff - alles auch "Polizeihunde" oder "Diensthunde"), würden sich bedanken, so ein durchgeknalltes Triebmonster führen zu müssen. Irgendwo hört es auf, praktisch zu sein.
So, ich muss jetzt los... mir fällt leider grade kein weiteres Beispiel ein, um dir zu verdeutlichen, warum der eine oder andere sich vielleicht (auch wenn du das gar nicht beabsichtigt hast) bei deiner Frage so "veralbert" gefühlt hat, wie du bei der entsprechenden Antwort.
Mich hat mal jemand gefragt, ob eine Ameise denn nun sieben oder acht Beine hätte, und die Frage war ernst gemeint. - Das habe ich auch zuerst nicht verstanden und gedacht, das sei ein Witz. (Sie haben, wie alle Insekten, 6) - tat mir hinterher auch sehr leid, weil ich vor Lachen fast unter den Tisch gefallen bin, und die Person sich ziemlich bloßgestellt vorkam.
Und Bones und Bürste sind, was die Bewertung von
Schutzhundesport angeht, nicht unbedingt einer Meinung, das aber schon seit Jahren...
das hat die Lage vermutlich zusätzlich verwirrt, weil man dann dazu neigt, Äußerungen der jeweils anderen Person (und "assoziierter") in einer ganz bestimmten Weise zu interpretieren, auch wo nichts dergleichen gemeint war.
Also, tief durchatmen und entspannen - manchmal haben wir alle nen schlechten Tag, aber so schlimm sind wir eigentlich gar nicht!
LG,
Lektoratte
PS: Bones hat es ja schon geschrieben... Schutzdienst im Sport ist Sport - die hat mit dem "Schutzdienst" der Diensthunde nur den Namen und die Wurzeln gemeinsam. Das ist ritualisiert, wird
nur auf dem Platz immer in der gleichen Art und Weise ausgeübt (wie eine Kata beim Kampfsport so etwa), und heute meist über den Spiel/Beutetrieb aufgebaut.
Bürste meint, das bringt dem Hund trotzdem das Beißen von Menschen nahe, Bones meint das nicht.
Beide sind sich allerdings der Tatsache bewusst, dass "echte" Diensthunde und "Sporthunde" zwei paar Socken sind!