Hallo ihr Lieben !
Hier ist der versprochene Bericht, bin gerade aus Berlin zurück gekehrt. Paulinchen ist tot und wird hier im Garten begraben (ich habe sie wieder mitgenommen). Es war die richtige Entscheidung. Es war eine der schönsten, friedlichsten Einschläferungen, die ich kenne. Aber von vorn: die Zugfahrt mit Pauline war absolut entspannt, ich habe die große Transportbox mit meiner Jacke abgedeckt und hab ab und an mit Paulinchen gesprochen. Immer, wenn sie meine stimme gehört hat, hat sie mich angeguckt und ihr Köpfen eingerollt. Etwas zu viel für sie war in der Tat die neue Umgebung, da ging der Kreislauf erstmal runter. Ich konnte das aber gut auffangen, indem ich ihr ein schönes Plätzchen auf dem Bett gemacht habe mit ihrem Lieblingsbademantel, habe sie dann beschmust ohne Ende und bin erstmal allein in die Praxis meiner Tierärztin gefahren. Diese gab mir einen Tropf mit, den ich Paulinchen selbst gegeben habe, danach war der Kreislauf wieder stabil und sie schlummert wie schon Wochen nicht mehr. Ab da war sie tiefenentspannt, die neue Umgebung war auch kein Problem mehr, da sie hauptsächlich auf ihrem Plätzchen lag. Am samstag Nachmittag, als Paulinchen schon schön geschlafen hatte und völlig entspannt war, kam meine Tierärztin ins Appartment. ich hatte Sorge, dass Pauline Panik kriegt, wenn jemand kommt, den sie ja schon jahre nicht mehr gesehen hatte, aber das Gegenteil war der Fall. Pauline rollte sich vor der Tierärztin hin und her und schmuste mit ihr, sie war völlig ohne Angst, das war eher so wie ein Kaffeklatsch mit Katze. Die Narkosespritze in den Muskel tat ein bisschen weh, aber danach ist sie sofort in ihre Box, die auf dem Bett stand und hat sich zum Schlafen zusammen gerollt. Währenddessen unterhielt ich mich mit der Tierärztin, die ich über alles mag, sie ist klug, feinfühlig und hat ein Herz und liebt Tiere wirklich. Irgenwann haben wir Pauline, die schon in tiefer narkose lag, aus der Box geholt und sie auf den Bademantel gelegt und dann hat sie noch eine Spritze in die Vene bekommen,woraufhin sie schnell starb - ohne zu kotzen, ohne aufzuwachen. Ich habe ihr ins Ohr geflüstert, wie lieb ich sie habe und dass sie rüber gehen soll. Es war völlig friedlich und ruhig, keine Panik, kein Festhalten, Pauline war so weit, ich bin fast sicher, dass sie es wusste. Die Tierärztin benutzt auch ein besonderes narkosemittel, bei dem die Tiere bei der Einschläferung eben nicht kotzen müssen (das finde ich nicht schön bei der Euthanasie). Mit der Tierärztin, die für mich wie eine gute alte Freundin ist, war es wunderbar, wir haben uns umarmt und konnten sogar lachen. Es war wirklich die richtige Entscheidung, auch wenn es ein enormer Aufwand war. ich bin glücklich und unendlich erleichtert, weil ich weiß, dass es Pauline dort, wo sie jetzt ist, gut geht und sie keine Schmerzen mehr hat. Ich konnte am Ende kaum noch ein paar Bissen füttern, ohne dass es anfing zu bluten, allein fressen konnte sie ja schon seit Wochen nicht mehr und der Krebs hatte sich bis zu den Kieferhöhlen vorgearbeitet, so dass sogar die Gefahr bestand, dass ihr ein Auge rausspringt. Es war der richtige Moment. Ich würde es immer wieder so machen bei einem Tier, das transportfähig und nicht panisch ist (hätte sie was an den Organen gehabt, hätte ich die lange Fahrt sicher nicht gewagt, aber so ...). Ich danke euch allen für eure Anteilnahme und für euer Mitdenken. Jeder Mensch und jedes Tier ist einzigartig, jede Beziehung zwischen Mensch und Tier ist einzigartig. Ich wünsche euch von Herzen ganz viel Freude mit euren Tieren ! Liebe Grüße von der erleichterten Chris