Das Leben ist nicht schwarz oder weiß sondern Grau und noch viel mehr. Und genauso ist es hier. Als Betroffene von Emotionen geleitet ist nur klar verständlich, dass eine Exekution manchmal erleichternd erscheint. Aber erleichternd von was ? Von den schweren und dunklen Tagen.. von den vielen Stunden der Enttäuschung, Scham und Wut über eine gestohlene Kindheit und über all die Narben die für alle sichtbar sind und nie wieder verschwinden. Erleichternd bei dem Gedanken, dass ich lebenslänglich dafür zu büßen habe, dass andere sich nicht unter Kontrolle halten konnten, abgrundtief böse waren oder wie man das auch bezeichnen will. Aber dem Mensch sein, sein Mensch sein absprechen ? Ja vielleicht, an Tagen die dunkel sind, an Tagen die einsam sind, an Tagen an denen man seinen Hund nach 14 Jahren verliert und sich schutzlos fühlt. Aber dem Mensch, sein Recht auf Mensch sein absprechen.. Nein. Was ist mit den Opfern die zu Tätern werden? An manchen Tagen, find ich die noch mehr das Letzte vom letzten, keine Entschuldigung schon gar keine Rechtfertigung, denn ich bin nicht so, ich tue nicht anderen weh, weil man mir weh getan hat.
Aber letztendlich muss man hinsehen lernen, und hier liegt der fatale Fehler der Gesellschaft, die sich nur langsam ändert. Viel schlimmer noch, als das was diese Menschen tun fand und finde ich, dass alle anderen dabei weggesehen.. und es bis heute eine Tatsache dass man sich zu schweigen verdammt fühlt. Vergewaltigung und S.exueller Missbrauch sind Waffen, die oftmals gezielt eingesetzt werden um die Würde einer Frau zu zerstören und ihr den Platz zuzuweisen den sie einzunehmen hat, am unteren Ende der Machtkette. (S.exualisierte) Gewalt fängt beim sprechen an, beim schreiben und versteckt sich ganz oft mitten irgendwo ganz subtil im Alltag und besonders gern in Musikliedern die Vergewaltigung an Frauen verherrlichen und in sämtlichen Hitparaden rauf und runter gespielt werden.
Um auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen.. Wer bin ich, dass ich richten könnte über Leben und Tod ? Aber auch diese Frage bleibt schwarz weiß, viel zu schwarz und viel zu weiß. 15 Jahre später bin ich erwachsen geworden und ich habe meinen Weg darin gefunden statt Mauern, Brücken zu bauen - manchmal mit Rückschlägen gewiss, aber immerhin. Anstatt mich Hass und Mordgelüsten hinzugeben (und ich verstehe jeden und jede der sie hat) verwende ich meine Energie darauf, anderen eine Stimme zu geben und mein Wort zu erheben für Menschen die sich in Not befinden und einfach übersehen werden. Eine Antwort auf die gestellte Frage habe ich nicht, obwohl ich sie mir gerade in der letzten Zeit oft stelle. Nur eines weiß ich, mit der Todesstrafe lösen, lässt sie sich ganz bestimmt nicht.
Vielleicht sollte man/frau wirklich diejenigen fragen, die betroffen sind.
Die, die das Grauen überlebt haben.
Ich selber wurde missbraucht, vergewaltigt und die Folgen für mein "Leben danach" waren und sind heftig.
Ich habe eine posttraumatische Belastungsstörung, bin als DIS diagnostiziert ( was ich/wir nicht als Problem empfinden, auch wenn es als "Krankheit" anerkannt ist).
Für gewisse Userinnen:
Das ist nicht der Grund der Berentung.
Grund ist der nicht heilbare Schaden an der Wirbelsäule mit entsprechend Metall in der Halswirbelsäule und Versteifungen in der Lendenwirbelsäule
Ich würde nicht wollen, dass meine Peiniger im "Namen des Volkes" ermordet werden.
Natürlich haben sie mir unendlich viel Leid zugefügt.
Aber wenn ich dafür plädiere, sie zu töten, hätten sie gewonnen.
Sie hätten meine Menschlichkeit, meine humanistische Grundeinstellung zerstört.
Natürlich habe ich Wut für all das, was sie mir zugefügt haben.
Und eine ungeheure Traurigkeit, weil meine Kindheit und Jugend ein Alptraum waren, aus dem ich leider nicht erwachen konnte.
So viele Jahre Schmerzen, Leid, Verzweiflung.
So viele -oft ungeweinte -Tränen.
So viel "Kämpfen -müssen" für das, was für andere völlig normal ist.
Trotzdem bin ich versöhnt mit meinem "Schicksal"
Natürlich sind die Erinnerungen nicht schön.
Und ebenso natürlich wünschte ich mir, dass meine Erinnerungen an Kindheit und Jugend positiv wären.
Ich konnte aber die Erfahrungen von früher in mein Leben integrieren und trotz allem fühle ich mich heute reich beschenkt vom Leben.
Ich habe einen wunderbaren Partner, der meine und unsere Vielfalt schätzt und liebt.
Ich darf für Tiere sorgen, deren Vergangenheit traumatisch war.
Ich habe Freunde und Freundinnen, die ein Geschenk des Himmels sind.
Diejenigen, die mir und uns das angetan haben, werden irgendwann ihren Richter finden.
Ob diesseits oder jenseits des Lebens, weiss ich nicht.
Aber niemals nicht möchte ich, dass ihnen in meinem Namen das Leben genommen wird.
Nunja Fee
eine Kastration lenkt doch den Trieb in etwas anderes.
Evtl. in eine nicht mehr kontrolliebare Wut. Weil, der Trieb ist doch da. Kann mal jemand Kompetentes antworten?
Dann nenn doch mal eine "kostengünstige" Alternative.
Wer hat denn andere Steuerverschwendungen angeführt?
Jemand, der anderen geschadet hat, aber sich wirklich ändern will, muss die Gelegenheit dazu bekommen.
Und "Leute umbringen, weil zu teuer"...?
Ich würde nicht wollen, dass meine Peiniger im "Namen des Volkes" ermordet werden.
Natürlich haben sie mir unendlich viel Leid zugefügt.
Aber wenn ich dafür plädiere, sie zu töten, hätten sie gewonnen.
Sie hätten meine Menschlichkeit, meine humanistische Grundeinstellung zerstört.
Lekto,
Wie kommst Du auf die Idee, daß ich mich in meinem Beitrag für die Todesstrafe ausgesprochen habe...
Zum Thema: "Hart für Kost und Logis arbeiten lassen" - tun das nicht sehr viele Straftäter sowieso? - Also, arbeiten?
Meiner Meinung nach hat Dutroux Schutz und Unterstützung von höchster Ebene, deswegen halte ich sein Beispiel für nicht repräsentativ.
Zum Thema: "Hart für Kost und Logis arbeiten lassen" - tun das nicht sehr viele Straftäter sowieso? - Also, arbeiten?
Wo willst Du sie denn mit schwerer Arbeit beschäftigen?
Auf dem Bau oder in einer Fabrik?
Dann müssten die Häftlinge das Gefängnis verlassen, meines Erachtens wäre das ein nicht zu kalkulierendes Sicherheitsrisiko.
Ich zumindest möchte keinen S.exualstraftäter auf dem Bau nebenan haben
Man kann die Leute nur arbeitsmässig beschäftigen, wenn das innerhalb der Gefängnismauern realisierbar ist.
Und das ist schon platzmässig begrenzt.
Wo willst Du sie denn mit schwerer Arbeit beschäftigen?
Auf dem Bau oder in einer Fabrik?
Dann müssten die Häftlinge das Gefängnis verlassen, meines Erachtens wäre das ein nicht zu kalkulierendes Sicherheitsrisiko.
Ich zumindest möchte keinen S.exualstraftäter auf dem Bau nebenan haben
Man kann die Leute nur arbeitsmässig beschäftigen, wenn das innerhalb der Gefängnismauern realisierbar ist.
Und das ist schon platzmässig begrenzt.
Vor wem sollte ein Mensch sich Menschenrechte "verdienen" und wer entscheidet/richtet darüber? Soweit ich "weiß" richtet da nur einer drüber und der ist hier nicht greifbar.