Traumatisierter Hund - starker Jagdtrieb

Boxerfan

15 Jahre Mitglied
Halli Hallo,
John lebt jetzt seit 6 Wochen bei mir und ich würde glatt sagen, im häuslichen Bereich und in reizarmen Umgebungen ist alles klar! Er ist ein kucheliger, anhänglicher Hund, der sehr sensibel ist und es mir leicht macht, mit ihm zu kommunzieren. Es ist eine Freude zu sehen, wie er aufblüht und mir vertraut....

Es gibt jedoch in seinem Leben eine Sache, die unser gemeinsames Leben auf eine harte Probe stellt. Ich möchte noch einmal kurz zusammen fassen: John ist knapp 2 Jahre alt, wurde Ende 2009 beim Besitzer beschlagnahmt, weil dieser ihn mit dem Knüppel bearbeite, wenn er Autos jagte.

Damit ihr wisst, wovon ich spreche, versuche ich euch mal, diese Situation zu schildern: Hund kommt an der kurzen Leine (ca. 1,20 Meter) aus dem Haus - Abstand zur Straße ca. 3 Meter - er stürzt sich bellend, junkernd und schreiend Richtung Straße - entwickelt bärenartige Kräfte und blendet um sich herum alles andere aus - ist nicht ansprechbar und kaum kontrollierbar.

Da Autos zu unserem Leben gehören und man sie nun mal nicht umgehen kann, habe ich folgende Maßnahmen bisher versucht:

Grundkommando "Fuß" klappt, solange kein Auto zu SEHEN und zu HÖREN ist. Allein bei dem Geräusch eines sich nähernden PKW's fängt er an zu junkern, möchte in den ersten zwei-drei Sekunden fliehen, kann es nicht und wählt dann die o. g. Offensive.

Die ersten beiden Sekunden habe ich versucht, für mich zu nutzen. Ein Umlenkgeräusch entwickelt, so dass er sich auf mich konzentriert und mit lecker Käse belohnt. Das klappt - nur bis zu 5 Meter Abstand. Wenn ich auf dem Gehweg entlang gehe - teilweise nur 1 Meter bis 1,5 Meter Abstand zur Fahrbahn, ist überhaupt nichts möglich. Er hat regelrechte Zusammenbrüche, wenn mehr als 1 Fahrzeug entlang fährt.

Weder ignorieren und weitergehen (was fast schier unmögliclh ist, weil dieser Hund Richtung Fahrbahn zerrt und zieht wie ein Verrückter), noch eiin festes "Nein" oder der Versuch, das Umlenkgeräusch zu nutzen, zeigen Wirkung. Auch wenn ich mich blitzschnell umdrehe und mich vor John stelle, um als Puffer dazwischen zu sein, interessiert ihn nicht, er ist auf die Fahrzeuge fixiert und versucht, mit aller Macht hinterher zu kommen.

Ich habe in den ersten Wochen immer wieder reizarme Umgebungen aufgesucht, damit John seinen Stress abbauen kann und sich auf mich konzentrieren lernt. Aber auch dort ist hin und wieder ein Auto zu sehen und die Reaktion entsprechend.

Das gleiche Verhalten hat er gestern gezeigt, als er in Wald und Flur mit mir unterwegs war (angeleint) und zwei Rehe vor uns aufsprangen. Minutenlang war dieser Hund flippig und nicht ansprechbar, junkerte, winselte und wollte nichts wie hinterher - auch als ich die Richtung geändert habe.

Heute habe ich das erste Mal ein Geschirr UND eine Halsung angelegt, die Leine war entsprechend kurz an der Straße und ich hatte das Gefühl, er war ruhiger als EIN Auto kam (Abstand ca. 2 Meter) - ich hatte durch diese Kombi die Möglichkeit, kommentarlos weiter zu gehen und ihn quasi mit zu ziehen.

Ich muss unbedingt erwähnen, dass er keinen Druck verträgt. Während der Zeit in der Auffangstation ist es zu einem Beißvorfall gekommen, weil der Hundeführer zu viel Druck aufgebaut hat, während John an der Straße durchknallte.

Mein Trainer meint, er braucht sehr viel Zeit und Verständnis - das ist ja beides auch vorhanden, aber ich bin gerade so gefrustet und brauche hier einfach mal etwas Motivation von euch :)

Viele Grüße
Alex mit J & J
 
  • 14. Mai 2024
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Hi Boxerfan ... hast du hier schon mal geguckt?
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Also,ich finde,dass Du mit ihm in 6 Wochen schon enorm weit gekommen bist,dafür,dass er bei jedem Auto früher vermöbelt wurde.

Wenn ich daran denke,wie Cooper drauf war,als ich ihn bekam.....:rolleyes:

Cooper war ein Jahr alt und kannte nur den Keller.
Ich hatte die ersten Monate lange Arme beim Gassigang,weil er keine Grenze sah und nur am Laufen war.
Die Welt war mit einem Mal so enorm gross für ihn.
Anfangs dachte,der Hund ist eine Lebensaufgabe,aber jetzt,nach über 5 Jahren,ist er die Souveränität selbst.

Du bist offensichtlich auf dem richtigen Weg und Geduld und Verständnis haben,fällt manchmal sehr,sehr schwer,ich weiss das;)
Es muss ja nicht auch 5 Jahre dauern,aber ein paar Monate kannste schon ranhängen.

Versuche auch FÜR DICH einen Ausgleich zu finden......eine einsame Wiese vielleicht,wo es keine schnelle Bewegungen gibt,die den Hund reizen.
So habe ich es mit Cooper gemacht,nur wir beide haben getobt,gekuschelt und gesucht haben auf der Wiese.
Das hat UNS BEIDEN sehr geholfen.....auch eine Bindung aufzubauen.

Viel Glück weiterhin und einen sehr langen Geduldsfaden

Danny
 
  • 14. Mai 2024
  • #Anzeige
Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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kannst du dich nicht einfach mit ihm erstmal weitermöglichst weg von der Strasse setzen und er in erstmal gebührender Entfernung die Situation aushalten muß, während du einfach ruhig bleibst. klingt jetzt etwas lapidar, aber wenn er sich ausgetobt hat und immer noch nichts passiert ist, wird er mit der Zeit merken, daß nichts passiert. So krass kenn ich das nicht, aber wenn das Ci mal wieder Paras schiebt, lass ich sie am liebsten selbst rausfinden, daß da nichts furchteinflößendes ist. Ist natürlich auch schwierig, weil das eine Situation ist, an die man den Hund schlecht langsam gewöhnen kann, wenn man nicht grad in der einsamkeit wohnt...

viel Erfolg auf jeden Fall, resp weiter so ;)
 
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Weder ignorieren und weitergehen (was fast schier unmögliclh ist, weil dieser Hund Richtung Fahrbahn zerrt und zieht wie ein Verrückter), noch eiin festes "Nein" oder der Versuch, das Umlenkgeräusch zu nutzen, zeigen Wirkung. Auch wenn ich mich blitzschnell umdrehe und mich vor John stelle, um als Puffer dazwischen zu sein, interessiert ihn nicht, er ist auf die Fahrzeuge fixiert und versucht, mit aller Macht hinterher zu kommen.
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Geduld und Verständnis sind da schon richtig. Aber mit "normalen" Erziehungsmethoden" wirst du, meiner Meinung nach, nicht das Ziel erreichen.

Alphas Vorschlag ist vielleicht schon gut. Ihn langsam ran führen, wenn es geht.
Aber statt ihn, oder seine Reaktion, zu ignorieren, ihn ab zu lenken oder mit Leckerlies zu bestechen, halte ich es für wichtig, ihm Sicherheit zu geben.
Dies geht, meiner Ansicht nach, am besten, wenn man den Hund langsam runter bringt, in dem man ihn geduldig beruhigt und signalisiert, dass alles in Ordnung ist.
Ich habe, bei unserer Andaluz chica, tatsächlich die Worte benutzt und ihr ruhig gesagt: "Es ist alles in Ordnung!" wenn sie wieder, vor Angst panisch wurde.

Ob und wie du es umsetzen kannst kann ich, von hier aus, nicht beurteilen.
Aber, bei unserer Andaluz chica hat es schnell Erfolg gezeigt.
Auch einen anderen Podi, der sich, aus Angst, nicht anfassen ließ, konnte ich so, nach drei - vier Stunden zumindest streicheln.

Ich denke, selbst wenn, bei deinem Hund, ein wenig Aggression mit im Spiel sein sollte, müsste man so etwas erreichen können!?
 
wenn der Hund nicht ansprechbar ist, wird er kein Leckerchen nehmen, ich hab mich aber schlecht ausgedrückt, ignoriert wird natürlich nur das ausflippen. ich find es wichtig, den Hund da in keinster Form zu bestätigen, also auch nicht durch beruhigendes zureden, sondern einfach Gelassenheit zu signalisieren. Der Hund sollte irgendwann von allein drauf kommen, daß nichts passiert. Hängt halt vom Hund ab, wie lange.

Edit: ich hoffe das klingt nun nicht wieder herzlos, aber ich seh keinen Grund den Hund zu beruhigen, wenn es nicht wirklich eine ernste Situation ist. Diese Situation ist nicht ernst, genau das soll dem Hund auch signalisiert werden, das erreiche ich nicht durch nettes Zureden, sondern durch Non-Chalence (sorry deutsches Wort fällt mir grad nicht ein). Ich signalisier dem Hund durchaus auch Dinge ohne ihn anzusprechen, nämlich, daß mich die Strasse vollkommen kalt läßt. Das kann ich aber nicht, wenn ich dem Hund durch meine Stimme zu verstehen gebe, daß irgendetwas besonderes zugange geht.
 
  • 14. Mai 2024
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wenn der Hund nicht ansprechbar ist, wird er kein Leckerchen nehmen, ich hab mich aber schlecht ausgedrückt, ignoriert wird natürlich nur das ausflippen. ich find es wichtig, den Hund da in keinster Form zu bestätigen, also auch nicht durch beruhigendes zureden, sondern einfach Gelassenheit zu signalisieren. Der Hund sollte irgendwann von allein drauf kommen, daß nichts passiert. Hängt halt vom Hund ab, wie lange.

Edit: ich hoffe das klingt nun nicht wieder herzlos, aber ich seh keinen Grund den Hund zu beruhigen, wenn es nicht wirklich eine ernste Situation ist. Diese Situation ist nicht ernst, genau das soll dem Hund auch signalisiert werden, das erreiche ich nicht durch nettes Zureden, sondern durch Non-Chalence (sorry deutsches Wort fällt mir grad nicht ein). Ich signalisier dem Hund durchaus auch Dinge ohne ihn anzusprechen, nämlich, daß mich die Strasse vollkommen kalt läßt. Das kann ich aber nicht, wenn ich dem Hund durch meine Stimme zu verstehen gebe, daß irgendetwas besonderes zugange geht.

Mag sein, dass ich, in diesem Fall, falsch liege.
Aber, wie schon geschrieben, ist halt schwer eine Ferndiagnose zu machen und eigene Erfahrungen blindlings auf andere Hunde, Hundehalter und Situationen zu übertragen!;)

Letztendlich kann ich nur berichten, womit ich, in meinem Fall, Erfolg hatte und Boxerfan muss entscheiden, ob es für ihn auch erfolgversprechend ist.
 
Boxerfan ist eine Sie ;) ich wollt mit meiner Aussage aber gar nicht sagen, daß du falsch liegst, nur wie ich es seh ;)
 
Halli Hallo,
ich danke euch für eure Unterstützung.
Tatsächlich ist es so, dass ich in den "Ausflippsituationen" auch gar nicht stimmlich reagiere, das kommt beim Hund überhaupt nicht an. Ich habe hier in der Nähe eine schöne Stelle, an der ich üben kann, wenn ein Auto kommt - ich habe mich so von 20 bzw. 25 auf 5 Meter heran getastet, die für John "erträglich" erscheinen. In diesen Situationen schaut er wohl, ob ein Auto kommt, hat dann auch 2 Meter Leine, um selbst zu entscheiden, was er macht - er schaut nach dem Auto, ich setze das Umlenkgeräusch ein und er kommt postwendend zu mir und bekommt dafür dann sein Leckerchen. Ich konnte bisher feststellen, dass er durch den größeren Bewegungsradius (2 Meter) und den Abstand von 5 Metern zur Fahrbahn eine gewisse Beruhigung erfährt.

Wenn ich mich näher ans Geschehen heran taste, dann meist im Vorgarten. Dazu platziere ich mich in einem Abstand zur Straße, dass er nicht gleich anfängt auszurasten, sondern auch wieder erträglich - wobei der Abstand dort ca. 3-4 Meter beträgt. Das Zuhause scheint mehr Sicherheit zu geben. Wenn 1 Auto vorbei kommt, ist das auch nicht das Problem, dann zeigt er das gleiche Verhalten wie beim 5 Meter-Abstand. Ein-zwei Schritte nach vorn, dann zack zu mir - Belohnung. Ich streichele ihn dann, rede aber nicht mit ihm, erst wenn er sichtlich herunter gefahren ist (wenn eine zeitlang kein Fahrzeug gekommen ist - wir wohnen ländlich), versuche ich ihn mit tiefer und ruhiger Stimme zu bestätigen. Das Verhalten ist aber noch kein dauerhafter Zustand, sondern ist sehr von seiner Tagesform (und meiner) abhängig. Manchmal reicht auch 1 Auto aus, um ihn völllig aus der Fassung zu bringen.

Tja, und wenn dann zwei, drei oder mehr Autos hinter einander fahren, dann bellt er, springt nach vorn, ist außer Rand und Band und bisher habe ich das noch nicht bis zum Ende durchgehalten. Ich hab es einmal erlebt als er noch nicht bei mir war und der Hund war einfach nur fertig und stand die darauf folgenden Tage nur unter Strom...

Das ist ein ganz toller Hund, der super mit Artgenossen klar kommt, der allein bleiben kann und nichts kaputt macht, der super kuschelig ist, mit Freude bei der Unterordnung dabei ist und alles recht machen möchte, der den Clown spielt und mir echt täglich ein Lachen entlockt - ich bin echt verliebt ihn den Kasper und ich glaube, das kriege ich auch hin...aber das wird echt ein harter, steiniger Weg...

LG
Alex
 
Boxerfan ist eine Sie ;) ich wollt mit meiner Aussage aber gar nicht sagen, daß du falsch liegst, nur wie ich es seh ;)

O.K.!

Es ist, in so einem Fall, immer schwierig, die Grenze zwischen - Ich bestärke die Angst des Hundes - und - Ich gebe dem Hund Sicherheit - zu finden.
Aber warum soll ich, als "Leitwolf" dem Hund, der mir vertrauen soll, nicht auch verbal zeigen, dass er mir vertrauen kann?
Es muss natürlich auch der Rest stimmen. Also Tonfall und Körperhaltung.

Habe ich nirgendwo gelesen, sondern bei drei oder vier Hunden, aus dem Bauch heraus, erfolgreich probiert!

Sicher kann oder wird es auch Fälle geben, wo es nicht funktioniert.
Aber einen Versuch ist es, denke ich, wert.

Ach ja, warum heißt sie dann nicht Boxerfänin?:verwirrt:
Na ja, stimmt - Klingt schon seltsam!:)
 
Boxerfan ist eine Sie ;) ich wollt mit meiner Aussage aber gar nicht sagen, daß du falsch liegst, nur wie ich es seh ;)

O.K.!

Es ist, in so einem Fall, immer schwierig, die Grenze zwischen - Ich bestärke die Angst des Hundes - und - Ich gebe dem Hund Sicherheit - zu finden.
Aber warum soll ich, als "Leitwolf" dem Hund, der mir vertrauen soll, nicht auch verbal zeigen, dass er mir vertrauen kann?
Es muss natürlich auch der Rest stimmen. Also Tonfall und Körperhaltung.

Habe ich nirgendwo gelesen, sondern bei drei oder vier Hunden, aus dem Bauch heraus, erfolgreich probiert!

Sicher kann oder wird es auch Fälle geben, wo es nicht funktioniert.
Aber einen Versuch ist es, denke ich, wert.

Ach ja, warum heißt sie dann nicht Boxerfänin?:verwirrt:
Na ja, stimmt - Klingt schon seltsam!:)

Jo, das ist eine Gratwanderung zwischen Bestärkung und Beruhigung - ich sage nix und denke, das hilft in diesen Situationen am Besten, aber ist auch keine Pauschallösung sondern individuell zu sehen.

Und was meinen Nick angeht...Podi, daneben ist doch ein Zeichen für WEIBLICH! ;)

LG
Alex
 
Mal ins Unreine, als Hund, gedacht!

Ich belle ein Auto an, Frauchen gibt ein Signal und ich bekomme Leckerchen!
Belle ich kein Auto an - kein Signal - kein Leckerchen!

Hast du da keine Bedenken?
 
hallo,

ich finde du bist auf einem guten weg.

meine schnute ging auch so ab...auf so ziemlich alles was sich schneller bewegte als er.
aber sechs wochen sind da nichts.
ich habs auch so gemacht mit dem "ablenkkommando"....mich anschauen, leckerlie rein. dann hab ich mir ne straße gesucht, wo man nach ein paar metern wieder in eine ruhigere straße abbiegen kann, wenn das klappte, hab ich den weg erweitert und weiterhin das "schau" auch in anderen situationen benutzt. es gab tage da war es besser und tage wo alles wie zu anfang ausschaute...aber geduld und viel training ist es heute kein problem mehr. allerdings hab ich mich nirgends hingesetzt - es wurde immer zügig weiter gelaufen.
du wirst vielleicht sehen, dass wenn die autos gehen, dann erstmal alles größere (busse, lkws, strabas, züge) noch diese reaktion hervorrufen wird. abgesehen mal davon, dass das vertrauen ja auch erst mal wachsen muss ;)

ps ich würde das auch nicht als jagdtrieb bezeichnen.

pps ich würde, denke ich, einen unterschied in der "behandlung" zwischen "panisch vor angst" und "aus unsicherheit nach vorne gehen" machen. kann sein das ich jetzt völligen bullshit rede, aber ein wirklich panischer hund sucht schutzt, irgendwo, eventuell bei irgendwem. ein hund der nach vorne geht, will selber regeln, sprich meiner hätte versucht reinzubeissen. ich denke, dass man durchaus unterschiedlich drauf reagieren sollte. so dass ihr beide, alpha und podi, beide recht habt, nur unterschiedliche situationen vor augen habt.
 
podi es ist doch eine ganz andre Situation. das Problem mit der Sprache ist, daß sie emotional ist. Welche Emotionen will ich in dem Hund wecken? will ich, daß er die Situation als positiv empfindet oder als neutral? will ich, daß der Hund die Situation in Zukunft neutral sieht? ich denk mal, wenn wir von einer normalen Strasse reden, dann sollte es neutral sein. Ich für meinen Teil will nicht, daß der Hund die Straße mit etwas positvem verknüpft (das kann schlimmstenfalls mächtig ins Auge gehen) ich möchte, daß der Hund die Strasse nicht als Bedrohung empfindet. Das zeig ich am besten, indem ich mich nicht bedroht fühle. Hunde orientieren sich auch an ihren Leuten, wenn die ihre Aufmerksamkeit nicht auf sie richten.

Ist direkter als erst machen wir die Straße zu einem tollen Reiz, den wir später wieder neutralisieren. Ausserdem und das finde ich wichtiger ist die Methode weniger fehleranfällig, es ist quasi unmöglich den Hund dadurch in seiner Angst zu bestätigen.

Ich finds aber auch einfach schön, den Hund agieren zu sehen, mag auch daran liegen, ich finde es hat eine andre Qualität, wenn der Hund selbst draufkommt. aber das ist kein Argument, nur eine Nebensache die mir immer wieder bei meinem Hund (und auch bei dem ein oder andren THHund) positiv auffällt. es ist schön zu sehen, wie der Hund sicherer wird und solche Situationen immer schneller und souveräner selbst meistert.
 
na aber belohnt sie in dem moment nicht einfach nur, dass der hund sich auf sie konzentriert?
 
........................
pps ich würde, denke ich, einen unterschied in der "behandlung" zwischen "panisch vor angst" und "aus unsicherheit nach vorne gehen" machen. kann sein das ich jetzt völligen bullshit rede, aber ein wirklich panischer hund sucht schutzt, irgendwo, eventuell bei irgendwem. ein hund der nach vorne geht, will selber regeln, sprich meiner hätte versucht reinzubeissen. ich denke, dass man durchaus unterschiedlich drauf reagieren sollte. so dass ihr beide, alpha und podi, beide recht habt, nur unterschiedliche situationen vor augen habt.

Das könnte durchaus richtig sein!

In die Richtung wollte ich mit dem Satz:
"Ich denke, selbst wenn, bei deinem Hund, ein wenig Aggression mit im Spiel sein sollte, müsste man so etwas erreichen können!?"

In die Richtung ging zwar unsere jetzige Oma, aber nicht so extrem.
Deshalb gebe ich zu, da bin ich unsicher!

@ alpha

Ist, glaube ich, auch eine Antwort auf deine letztes Post!?
 
na aber belohnt sie in dem moment nicht einfach nur, dass der hund sich auf sie konzentriert?

Hab mich, zwischenzeitlich, mit meiner Frau darüber unterhalten.
Ist wohl eine Frage des Zeitpunkts/der Reihenfolge.

Bellen - Signal - ruhig sein - Belohnung
Wäre, für mich, o.k..

Bellen - Signal - Belohnung - ruhig sein
Hätte ich bedenken.

Alles immer unter Vorbehalt meiner Erfahrungen und meines Wissens!
 
Arbeitest du mit Markersignal bzw. Klicker?

Dann wäre bei mir die Reihenfolge:

Ankündigen, dass das Auto kommt, also Auto o.ä. sagen, wenn Hund es anschaut. Markersigal geben, während er es anschaut und ihn fürs Hinschaue belohnen, Umkehrsignal sagen, erneut belohnen.

Die erste Belohnung kann man u.U. auch weglassen, wenn das Umkehrsignal rein positiv (im Sinne von angenehm für den Hund) aufgebaut worden ist. Dann kann man gelegentlich die Signale, die das Hundele kann auch als Belohnung nehmen. :)

Indem du den Dingen einen Namen gibst, kannst du Autos (oder auch andere Dinge ankündigen) und Hund kann sich drauf einstellen. Wichtig ist auch, mehrere Alternativverhalten zu trainieren.

LG Theresa
 
eigentlich hatte ich eine feste Meinung zu dem Grundproblem und habe eben als ich diese aufschreiben wollte, festgestellt, dass diese Meinung "alltagsuntauglich" ist bei dieser Problemlage

rein prinzipiell denke ich, Straße und Autos sollten für den Hund etwas sein, dass er langweilig und unspektakulär findet und wo ich als Halter zwar nicht ohne Kopf oder unvorsichtig längs gehen kann mit meinem Hund, aber auch nicht ständig gefordert bin

von daher würde ich rein prinzipiell die Variante "aus der sicheren Entfernung herantasten" favorisieren, also mich irgendwo aufpflanzen samt Hund, wo dieser es gerade noch toleriert, und solange dort bleiben, bis der Hund sich komplett entspannt (sich hinsetzt oder hinlegt, an sich rumzuputzen anfängt - kurz irgendwas von dem tut, was Hund halt so tut, wenn es langweilig ist....)
reden würde ich da gar net groß mit dem Hund - warum sollte ich auch, ich steh da ja einfach nur so rum und es gibt (aus meiner Sicht) nix zu tun ;) (weil ist ja nix los - jedenfalls in meinen Augen net....)

und dann würde ich schrittweise näher ran rücken an das Problem Straße und jeweils wirklich bleiben, bis Hund sich entspannt (auch wenn das fürs menschliche Empfinden elendig lange dauern kann)

als alleinige Trainingsmethode ist das aber bei dem Problem wenig alltagstauglich, weil irgendwie muss Hund ja auch Gassi kommen, bis er gelernt hat, dass Autos und Straße etwas gänzlich langweilendes sind ...

von daher ist das mit dem Umlenksignal und Futterbestätigung sicher ein guter Ansatz, um erstmal eine handelbare Alltagsgrundlage zu schaffen - zumal man ein Umlenksignal auch in vielen anderen Situationen einsetzen kann, wenn Hund wirklich gut drauf konditioniert ist :D

aus der Erfahrung heraus kann ich nur sagen: am Anfang, also in den ersten Wochen und Monaten, ist es am zähesten mit solchen Hunden, sind die ersten Schritte mal erfolgreich gemacht, geht es meist auch besser voran (vor allem weil wir als zugehörige Halter dann meistens geschnallt haben, wie wir Hund das Gewünschte am besten "verkaufen", also nahebringen (erlernen helfen))
 
Wenn ich auch alles verstehe und nach vollziehen kann. Eine Sache verstehe ich nicht.
Warum soll ich meinem Hund nicht auch durch meine Stimme signalisieren, dass keine Gefahr droht?
Mache ich bei einem Menschen doch auch - angefangen vom Baby, bis zum alten Menschen.

Die Stimme ist, wenn man damit umgehen kann, ein sehr machtvolles Werkzeug, dass ich, in der Regel, immer verfügbar habe.

Wie man damit umgeht und was man damit erreichen kann habe ich in verschiedensten Situationen erlebt oder selbst erfolgreich erprobt.
Bei Hund und Mensch.

P.S. Ach ja, weil ich die Situation gerade habe, man kann sie auch über größere Entfernungen einsetzen!
 
das ist es gerade ein sehr machtvolles Instrument. wenn ich beruhigend auf jemand einrede bedeutet das eben, daß ich die Aufmerksamkeit der andren Peron, Kind, Hund auf die Situation lenke.

es ist der Begrüßung beim Nachhause kommen nicht unähnlich, freue ich mich allzusehr, kann das einem Hund der eh verlassensängste hat signalisieren, hey du hast grad was ganz tolles gemacht, nämlich diese schreckliche Situation ausgehalten, feiner kerl. Komm ich nachhause und mache einfach da weiter wo ich aufgehört habe, ist das auch ein Signal, nämlich, daß alles normal ist.

Zurüclk zur Strasse bedeutet das, ich möchte NICHT, daß die Strasse zu einem besonderen Erlebnis wird, für das in irgendeiner Form Bestätitigung gibt, ich möchte daraus eine banale Situation machen, also verhalte ich mich banal, alles andre wäre nicht in dem Sinn und würde die Strasse wieder intressant machen. Und weil beruhigendes auf den Hund einreden alles andre als neutral ist, finde ich es in der Situation unangebracht.
 
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