total ängstlicher Hund

Schlafmaus

15 Jahre Mitglied
Hallo zusammen,

es geht um einen 9 jährigen Schäferhund-Irgendwas Mischling. Ich fang mal ganz von vorn an:

Der Bruder von meinem Freund hat kürzlich mit seiner Freundin ein Haus auf dem Grundstück (früher ne Scheune) der Oma dort ausgebaut (Oma von der Freundin meines Freundes Bruder) :rolleyes::gruebel:

Ja, jedenfalls hat die Oma einen Hund, dieser lebte fast sein ganzes Leben an einer Kette, der Bruder meines Freundes hat nun vor einem halben Jahr durchgesetzt, dass der Hund von der Kette ab kommt und er darf sich nun frei im Garten bewegen und hat eine flauschige Couch in der Garage stehen worauf er schläft. Der Hund heißt übgrigens Rex und ist total ängstlich, weil (wie ich gestern mit Erschrecken erfahren hab) immer grundlos von der Oma getreten und geschlagen wird, einfach so, Rex liegt ganz friedlich im Garten und sie geht vorbei und zack wird er getreten :sauer::sauer::sauer:

Das hat mich sehr nachdenklich gemacht und wir alle (bis auf die Oma) sind zu dem Entschluss gekommen, Rex muss dort endlich weg.

Nun ist die Frage wie wir das am Besten anstellen, denn Rex lässt sich weder anfassen noch mit Leckerchen locken, er ist einfach völlig verstört und kennt von Menschen keine Liebe, sondern nur Schläge.

Wie würdet ihr vorgehen? Über ganz ganz ganz viele Vorschläge wären wir sehr dankbar.

Bisher sind uns folgende Varianten im Kopf rum geschwirrt:

1. Wir haben einen 7 jährigen Boxer-Mix Rüden, eventuell würde es Rex leichter fallen Vertrauen zu fassen, wenn er sieht dass unser Hund ganz relaxed ist und wir nehmen Rex einfach mal mit auf einen Spaziergang. Allerdings hab ich keinen Schimmer wie die Beiden Hunde aufeinander reagieren werden, da Rex wahrscheinlich auch nie Hundekontakt hatte :( und Rocky sich auch nicht anpöbeln lässt.

2. Wir beschäftigen uns intensiv nen Tag mit Rex, ganz allein, nehmen ihn mit auf einen Spaziergang so dass er ohne stress merkt es passiert ihm nichts und dann bringen wir ihn zu einer Tierschutzorganisation. Allerdings wissen wir nicht wie wir den Hund ins Auto bekommen sollen, geschweige denn ob er dann je eine Vermittlungschance bekäme immerhin ist er schon 9 Jahre alt und eben ein Problemfall... er kennt überhaupt nichts :(

3. Wir nehmen Rex mit zu uns wenn er sich mit unserem Hund grün ist und versuchen ihn langsam zu resozialisieren und suchen ihm je nach dem wie groß seine Fortschritte sind eine neue Bleibe, am liebsten jemand mit viel Hundeerfahrung, nem großen Grundstück, viel Geduld, viel Zeit und eventuell noch nem anderen Hund an dem er sich orientieren kann. :rolleyes:

Das sind die Sachen die mir eingefallen sind.... bin ganz Ohr was ihr dazu meint und was euch einfällt. Rex muss da jedenfalls so schnell wie möglich raus :(:(

LG
Schlafmaus & Co.
 
  • 26. April 2024
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Hi Schlafmaus ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hallo Schlafmaus,

das ist ja eine sehr unglückliche Geschichte. :(

Nach meinem Eindruck ist es schwer, dort eine ganz "richtige" Entscheidung zu treffen.

Ad 1:( Andere Hunde. Kennt er nicht, kann schief oder gut gehen. Ersteres ist vermutlich leider wahrscheinlicher, und Rocky ist glaub ich als "Therapiehund" eher ungeeignet.
(Also: ich kann mich auch irren.)

Ad 2:( Irgendwohin ins Haus vermitteln: Würde das den Hund wirklich glücklich machen? Wo er doch nur das Sofa und den Garten kennt? Nicht stubenrein, dran gewöhnt, immer draußen zu sein und zu machen, was er mag - das könnte ein großes Problem werden. Ein "Familienhund" ist das eigentlich nicht, und wer sich daran versucht, braucht ne Menge Zeit, Ressourcen und Erfahrung. Vielleicht ginge es besser, wenn er zu einem Hund käme, mit dem er verträglich wäre und an dem er sich orientieren könnte. Die Chancen stehen aber rein statistisch bei einer netten Hündin besser als bei Rocky.

3) In eine Tierschutzorga bringen: halte ich für eine ganz schlechte Idee. Du hast Recht, was die Vermittlungschancen betrifft - Schäfermix, nicht ans Haus gewöhnt, kennt nix, hat Angst, und ist 9 Jahre alt? - Da kannst du im Prinzip jetzt schon die Begräbniskosten an den Tierschutzverein überweisen, etwas überspitzt formuliert, denn er wird das TH nicht mehr verlassen.

Aber was hätte er dort? - Keine Schläge, aber: Einen relativ kleinen Zwinger, Stress durch andere Hunde, keine Vermittlungschancen für den Rest seines Lebens, statt "seines" Gartens und seiner Ruhe, da die Oma ihn wohl kaum den ganzen Tag verfolgen wird.

Aber andererseits ist das natürlich kein Zustand.

Also, was tun? - Am besten wäre es, wenn der Hund wieder in die Außenhaltung vermittelt würde, also zB auf einen Bauernhof oder wieder auf ein großes Grundstück, wo er erstmal weiterleben könnte, wie bisher (auch ruhig draußen). - Nur ohne Schläge.
Dann könnten die Neubesitzer langsam Kontakt aufnehmen, und ihm die MÖGLICHKEIT anbieten, ins Haus zu kommen, sich Leckerchen abzuholen usw. Aber ihn nicht dazu zu zwingen.

Nur -wo gibt es sowas schon?

Eine Freundin von mir hat einem jungen Türken einen Kangal abgekauft, der das erste Jahr seines Lebens nur im Garten verbracht hatte und gar nichts kannte. Sie hat ein riesiges Grundstück und hat es genau so gemacht. - Die hat anfangs den Hund immer nur von weitem gesehen. :D
Und jetzt, nach über einem halben Jahr, kommt er auch schon mal auf die Terasse, wenn gefühstückt wird, oder sogar bis ins Haus, ohne beim kleinsten Geräusch sofort die Flucht zu ergreifen. Und wedelt, wenn er "seine" Menschen sieht.

Sie hätt ihn gern gleich ins Haus genommen, aber Hund hat dort Panik geschoben - das ging wohl überhaupt nicht.

(Und eine andere Freundin hatte mal eine DSH-Hündin aus dem Tierheim, die in der Wohnung eine Katastrophe war, und die sich später rein zufällig als ehemaliger "Schäfer-"hund entpuppte. Die war "drinnen" sein nicht gewöhnt, die wollte nicht ins Haus, nicht an der Leine spazieren gehen, die wollte von Menschen Anweisungen und Futter, und mehr nicht.
Und war, als sie sie eher zufällig wegen ihrer Risikoschwangerschaft an einen Bauernhof mit Schafen abgegeben hat, ein überglücklicher Hund.

Deswegen: Es kann gut gehen, den Hund in diesem Alter noch ans haus und ans Familienleben zu gewöhnen, muss aber nicht, und dann tut ihr dem Tier, so hart es klingt, keinen Gefallen damit, dass ihr ihn dort wegholt.

Liebe Grüße,

Lektoratte
 
  • 26. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Hallo Lektoratte,

da hast du wahrscheinlich Recht, Rocky wär wirklich kein guter Therapiehund, da er ja selbst kein einfacher Bursche ist :rolleyes:

Als ich deinen Text gelesen hab ist mir etwas eingefallen :idee:

Die Cousine meiner Mutter hat einen rieeeeeeesen Hof, die haben Schafe, Kühe, Hühner, Enten, Kaninchen und nen gaaaaaanz riesigen Garten. Sie hat auch Hundeerfahrung, da sie wegen der Schafe immer solange ich denken kann Hütehunde hatte, die sie selber ausgebildet hat.

Ich werd da später anrufen und sie fragen ob sie Platz hat für den armen Rexi. Zufällig weiß ich, dass sie vor einem halben Jahr ca. ihre alte Hündin erlösen musste (HD) und vielleicht hat sie nun noch keinen Neuen und wenn doch dann hat sie wie ich sie kenne eh wieder ne Hündin (sie mag die Mädels einfach lieber :D) und das wär doch das Paradies auf Erden für Rex.

Freiheit pur, er bekommt keine Nähe aufgezwungen und die Zeit die er braucht um Vertauen zu fassen. Ich glaube dort könnte seine arme gequälte Seele etwas Ruhe und etwas zurück zur Normalität und einem glücklichem Hunde dasein finden :D

Bin schon ganz gespannt was sie sagt und dann berichte ich natürlich.

Das wär toll, ich hoffe so sehr das sie sich erbarmt.

Sie hatte schonmal eine Hündin "Bella" die war auch verhaltensgestört, die hat sie von einem Bauern im Dorf abgekauft weil sie das nicht mehr mit ansehen konnte, also wenn jemand Geduld und Kraft für sowas hat dann sie :) Allerdings ist sie auch nicht mehr die Jüngste und hat wie oben beschrieben eine ganze Menge andere Tiere zu versorgen.... hoffen wir mal dass es klappt. Ich werd meine Überredungskünste voll ausschöpfen.

LG
 
Es kann gut gehen, den Hund in diesem Alter noch ans haus und ans Familienleben zu gewöhnen, muss aber nicht, und dann tut ihr dem Tier, so hart es klingt, keinen Gefallen damit, dass ihr ihn dort wegholt.

Völlig richtig.
Sowas will gut überlegt und vorbereitet sein.
Die Oma mag übel drauf sein, aber immerhin hat man schon durchgesetzt, dass der Hund von der Kette ist. Vielleicht hilft man dem Hund am besten weiter, wenn man mit der Frau spricht und versucht sie dazu zu bringen, den Hund in Ruhe zu lassen.

Sicher, auch alte Hunde sind lernfähig, aber mit der Ängstlichkeit ist das so eine Sache. Sie abzulegen ist auch für junge Hunde ein langwieriger Lernprozess und da muss man sich wirklich fragen, ob man einem neunjährigen Hund einen Gefallen tut, wenn man ihn da wegholt.
Das ist schwierig zu beurteilen, auf jeden Fall würde ich da nichts über's Knie brechen.
Nehmt ihn mal auf einen Spaziergang mit. Wenn das gut geht, dann macht das regelmäßig und übt mit dem Hund alles was er können muß: Autofahren, anderen Hunden und Menschen begegnen, etc.. Wenn das gut klappt, holt ihn da raus und vermittelt ihn sorgfältig in passende Hände.

Ihr solltet auf jeden Fall:
Erstens sicherstellen, dass ihr dem Hund eine geeignete Umgebung bieten könnt...
und zweitens dass der Hund dort auch klarkommt.

Wenn ihr einen ängstlichen Hund, der außer diesem Hof nichts kennt, von jetzt auf gleich aus seiner Umgebung reisst, dann riskiert ihr, ihn zu Tode zu retten. Plötzliche Umgebungswechsel sind auch für gut sozialisierte Hunde sehr belastend. So wie du den Hund beschreibst, kann so eine Rettungsaktion voll nach hinten losgehen, zumal ja noch nicht einmal geklärt ist, wo der Hund in Zukunft leben soll.

Liebe Grüße
Step
 
Es kann gut gehen, den Hund in diesem Alter noch ans haus und ans Familienleben zu gewöhnen, muss aber nicht, und dann tut ihr dem Tier, so hart es klingt, keinen Gefallen damit, dass ihr ihn dort wegholt.

Völlig richtig.
Sowas will gut überlegt und vorbereitet sein.
Die Oma mag übel drauf sein, aber immerhin hat man schon durchgesetzt, dass der Hund von der Kette ist. Vielleicht hilft man dem Hund am besten weiter, wenn man mit der Frau spricht und versucht sie dazu zu bringen, den Hund in Ruhe zu lassen.

Sicher, auch alte Hunde sind lernfähig, aber mit der Ängstlichkeit ist das so eine Sache. Sie abzulegen ist auch für junge Hunde ein langwieriger Lernprozess und da muss man sich wirklich fragen, ob man einem neunjährigen Hund einen Gefallen tut, wenn man ihn da wegholt.
Das ist schwierig zu beurteilen, auf jeden Fall würde ich da nichts über's Knie brechen.
Nehmt ihn mal auf einen Spaziergang mit. Wenn das gut geht, dann macht das regelmäßig und übt mit dem Hund alles was er können muß: Autofahren, anderen Hunden und Menschen begegnen, etc.. Wenn das gut klappt, holt ihn da raus und vermittelt ihn sorgfältig in passende Hände.

Ihr solltet auf jeden Fall:
Erstens sicherstellen, dass ihr dem Hund eine geeignete Umgebung bieten könnt...
und zweitens dass der Hund dort auch klarkommt.

Wenn ihr einen ängstlichen Hund, der außer diesem Hof nichts kennt, von jetzt auf gleich aus seiner Umgebung reisst, dann riskiert ihr, ihn zu Tode zu retten. Plötzliche Umgebungswechsel sind auch für gut sozialisierte Hunde sehr belastend. So wie du den Hund beschreibst, kann so eine Rettungsaktion voll nach hinten losgehen, zumal ja noch nicht einmal geklärt ist, wo der Hund in Zukunft leben soll.

Liebe Grüße
Step

Überschnitten:

Viel Glück bei den "Verhandlungen" :zufrieden:
 
  • 26. April 2024
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Hoffentlich ist gleich Feierabend, damit ich nach Hause kann, bin schon ganz wuschelig :crazy:
 
Ich hoffe, dass es klappen und Rex ein neues zu Hause finden wird!
 
Erst wollte ich was schreiben, was die Oma betrifft, aber habe gerade Wut im Bauch und gelernt, dann besser garnichts zu sagen, Ihr wißt schon was!!!
 
Hallo Zusammen,

tut mir leid es hat etwas gedauert bis ich Bericht erstatten konnte, war krank :(

Also wir haben uns noch einmal alle zusammen gesetzt und über Rex beraten, da ich den Hund ja auch nicht kenne und es muss gut überlegt werden was getan wird.

1. Wir haben beschlossen, dass Rex dort wohnen bleibt da er zu alt ist und ein Umzug wirklich zuviel Stess für ihn bedeuten würde und ein Herzinfarkt nicht riskiert werden soll.

2. Der Oma wurde angedroht wenn sie so etwas noch ein einziges Mal macht, bekommt sie Gartenverbot :sauer::sauer::sauer: und ihr wurde von allen Seiten verdeutlicht, dass man so mit keinem Lebewesen umgeht egal ob Mensch, Hund, Katze oder Hamster. Wir hoffen alle dass es wirkt :(

LG
 
Na dann warten wir mal ab was du uns noch berichten wirst ,immerhin ist es doch schonmal ganz schön das ihr erreicht habt das der hund sich im garten frei bewegen darf und er einen schönen Liegeplatz hat und wenn die oma ihn nun nicht mehr schlägt/tritt(da krieg ich ja echt Wut) wäre es für den Hund vielleicht perfekt.!!!Es gibt echt arme Würste!!!
 
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