So dele, da sind wir wieder, es folgt nun also der Donnerstag.
Tja, da hatte ich ein Problem
, denn Cheffe hatte die Handwerker bestellt und die fangen früh morgens an, ich nicht. Ergo musste ich damit rechnen, keinen vernünftigen Parkplatz mehr zu kriegen – vernünftig heißt, einen den ich sehen kann…
Also Cheffe Problem im Vorfeld verklickert, ausgemacht, dass ich zur Not heimfahre und die Dame hole, wenn sie Rabatz machen sollte – ich krieg ja alles mit über das Bebetel…
Nun gut, wir also morgens schon ausgegangen, Sina sollte ja müde sein, wundersamerweise hat sie mir sogar den Gefallen getan und auf Anhieb etwas gefrühstückt – dat Ömchen ist halt doch ein Schätzchen
. Mich in die Schafklamotten geworfen und alles dicht gemacht – jooo, Rechnung ohne Sina gemacht.
*klonk* – wieso ist der Balkon zu?
*klonk*“ – ich will jetzt aber da draußen liegen *klonk* - geh auf du dummes Ding *klonk* - hör auf zu meckern *klonk* - du siehst doch *klonk* - dass die Tür zu ist *klonk* - also mach auf *klonk* - dafür biste ja da!
Also ging die Balkontür auf und blieb auf……
besser als wenn die Nachbarn durchdrehen, weil ununterbrochen ein Specht gegen meine Balkonscheibe klopft – ja, Sina hat den Sinn des Trichters schon verstanden, probates Mittel, seinen Willen durchzusetzen
*klonk*
ABER: sie blieb brav alleine – kein Gejammer, kein Gemotze, nix und zwar rein gar nix passiert, doch ein Schätzchen
und ganz interessant: wusstet Ihr, dass Alleineblieben Hunger macht wie zwei Wölfe????
Abends letztes Gassi mit viel Sturm und jede Menge Blitzlicht – und???? Nichts, kein Zucker, kein Zögern, die ist der Hammer….
später noch Stromausfall – jo, ist halt dunkel, auch egal, Sina hatte eh keine „Sprechstunde“ mehr….
Dann der Freitag:
Sina wird ein „ordentlicher“ Hund
, der Haftpflichtversicherungsschein ist endlich in der Post, sie ist schon seit einer Woche offiziell versichert – ja, Hauptsache ich habe mich bei freilaufenden Tut-Nixen immer unwohl gefühlt mit dem angeblich „unverträglichen„ Hund und ohne Versicherung im Rücken – beides völlig für den A…., Hund definitiv nicht unverträglich und auch noch versichert ….
Zum Mittagsgassi lädt Junior zeitgleich noch die restlichen Einkäufe aus – Sina ist kaum zum Laufen den Park hoch zu bewegen, die glaubt, wir könnten auch das Auto nehmen….
Klingel? Besuch? Wenn der was will, dann kann er kommen – Sina steht jedenfalls nicht auf …. Königinnen halten doch auch Hof….
Wir haben ein neues Problem: wir sitzen fest
oder stehen draußen
, je nachdem, auf welcher Türseite wir uns befinden – denn auch hier gilt: Sina weicht nur nackter Gewalt, keinem Bitten und keinem vorsichtigen langsamen Tür-auf-machen ….. (siehe Beweisfoto)
Rauskommen ist einfacher als reinkommen, Sina-Hund lässt sich rumschieben wie nasser Lappen….
wir haben das neue Antibiotikum angefangen, aber da sind auch keine Wunder in der Tube
, also weiterhin kleinste Fortschritte ...... kein Ende des Trichters, der sich von hinten fordernd in meine Kniekehlen rammt, in Sicht *seufz* aber ich will nicht meckern, das Problem wohnt nun „nur“ noch in den Augenwinkeln, die Lidränder sind borkenfrei und die Augen wirken viel klarer umrissen…
Der Samstag fängt bescheiden an, erst gegen neun will Sina nach draußen
, sie verstolpert sich ausgerechnet auf der Treppe
– jahrelange Flexi-Leinen-Übung sei dank, der Daumen drückt die Bremse automatisch, ebenso automatisch angelt die andere Hand nach dem Treppengeländer, das ausnahmsweise mal da ist, wo ich es vermute – wir schmieren nicht ab, haben uns aber gehörig erschrocken…
Draußen nach einem wunderschönen Hundehaufen nur noch schwarze ziemlich pfützenähnliche Gebilde, ich verkneife mir den Hinweis darauf, dass ich gestern schon der Meinung war, es wäre zu viel Pansenappetit für einen Tag…
Bauchweh scheint sie aber nicht zu haben, sie legt frohgemuts ein überaus flottes Tempo für die Morgenrunde vor, ich komme erstens außer Puste und beginne zweitens mir nach einer halben Stunde ernsthaft Sorgen zu machen, ob das so gut gehen kann, zumal es schon recht warm wurde und die Strecke nicht immer eben verläuft …..Am Umkehrpunkt in Richtung Heimat musste ich ein unwilliges Ömchen das gerne noch ein Stück mehr gelaufen wäre, regelrecht motivieren, die vorgesehene Marschroute zu benutzen, es ging dann eben, leicht bergab und wieder eben weiter. Am Ende des zweiten ebenen Stücks kam dann, was ich befürchtet habe, Ömchen steht, nimmt eine Körperhaltung wie zum Rauswürgen an und hat sichtlich erstmal ein paar Probleme mit sich selber….
Alte Dame sollte eben keine Marathons mehr rennen wollen…. kaum eine Minute später hatte sie sich wieder eingekriegt und marschierte nun deutlich langsamer in Richtung Heimat, Treppe hoch hatte sie dann echt zu kratzen….
Geschlafen wurde dann bis Mittag, denn mein Einkaufskorb musste natürlich genauestens kontrolliert werden und siehe da, irgendwie hatte sich doch da ein Kauknochen hineingeschmuggelt ….
An der Art, wie sie mir das Teil aus der Hand nahm, hab ich schon gesehen, dass das für sie nichts Unbekanntes ist und richtig: schwups in den Korb und auf zum fröhlichen Gedängel
….die hat sich so reingesteigert, dass sie stellenweise hechelte wie ein D-Zug …. Nach einer Stunde war die eine geknotete Seite weich- und abgenagt und samt sämtlichen Krümelchen in Sina verschwunden …. Dann hab ich den Knochen erstmal weggeräumt, morgen ist auch noch ein Tag….
Ansonsten vertiefen wir unsere Beziehung, die Kommunikation läuft deutlich besser, vor allem beim Futter:
Sina verlässt nach Riechen am Napf umgehend die Küche – „kannste wegschmeißen, das ist eklig!“
Sina geht nach Riechen am Napf ein paar Schritte weg, bleibt aber in der Küche – „wenn du das aufpeppst, kann ich es VIELLEICHT fressen“
Auch in Sachen Fellpflege habe ich neue Privilegien bekommen, leichtes Bürsten der „Hosen“ mit der normalen Bürste ist jetzt drin, Sina meint, wir kennen uns für soviel Intimität nun gut genug
an anderen Stellen darf ich mittlerweile – nach gründlicher Vorarbeit mit der normalen Bürste – auch mal ein wenig mit den Metallstriegeln ran – sollte es allerdings ziepen
, dann geht der Kopf hoch und mich trifft ein sehr beleidigter Blick.
Ich kann mir dann raussuchen, ob ich ihr ein Lecker zur Besänftigung verpasse oder die Sitzung für diesmal abbrechen lasse, Madame steht nämlich ohne Besänftigung auf und rauscht beleidigt – wie es sich für eine alte Dame gehört – davon….
was ganz herziges hatten wir heute am Spätnachmittag, Augen waren grad versorgt zum bald Rausgehen, das Lecker auch schon im Hund (man hat schließlich aufopferungsvoll den Kopf hingehalten, was geradezu nach Belohnung für diese Leistung schreit…), da kommt sie auf mich zu und geht vorne leicht hoch, als wolle sie mich anspringen, dazu machte sie ein richtiges Spielgesicht ….
Wäre schön, so was käme im Lauf der Zeit noch öfter mal durch, auf mich wirkt sie immer so unbeteiligt, so still und irgendwie in sich zurückgezogen, ohne wirkliche größere Freude …
ach und eine erzieherische Fehlverknüpfung haben wir auch schon *seufz*
. Nachdem Stubenreinheit ja anfänglich unklar war, gab es Lob und Lecker, wenn draußen was gemacht wurde, Mensch will Hund ja bestätigen in seinem Tun. Nu setzt sie sich hin, fängt an zu drücken und dreht gleichzeitig den Kopf schon zu mir rum mit aufgesperrtem Schnabel bereit für Leckereinwurf – jooo, Durchlauferhitzer mal ganz anschaulich……
@viecherei
Dein großzügiges Angebot nehmen wir gerne an und setzen es für die Augen-Nachsorge und einen erneuten Blick in die müffeligen hinteren Regionen um. Irgendwie scheint es mit den Analdrüsen immer noch was zu geben, sobald sie den Trichter unten hat, wird da hinten energisch rumgenagt, steht in der „Prioritäten-Liste“ meist sogar über dem Augen-Wischen. Da ich Montag arbeiten muss, haben wir für Dienstag einen Termin gemacht, dann können wir auch gleich wieder wiegen….
ich schick Dir Sonntag noch eine PN, heute bin ich ziemlich müde….
Grad hat sie das erste Mal geträumt, so richtig mit Pfoten zucken und leichtem Gebell im Schlaf - nur süß
!!
(wär fast schief gegangen, ich hab schon die Luft angehalten vor Schreck)- ins Innere, schmatz, kau, hmmm, mehr????
, bin ich dienstbeflissen gleich hochgeschossen und Richtung Balkontür geeilt – hatte aber, weil mein Weg zweikommafünf Mal so lang war keine Chance. 
