Seltsame Verhaltensänderung

Hallo in die Runde

seit etwa 2 Monaten gehe ich mit einer Staffordshire Terrierhündin aus dem Tierheim Gassi (zwecks späterer Übernahme in mein Zuhause). Wir haben uns gut verstanden und das Verhältnis hat sich immer herzlicher entwickelt. Wir haben uns beide wie jeck gefreut, wenn wir uns wiedersahen und sie wurde immer zutraulicher. Ich darf sie am Bauch kraulen, wenn sie sich wälzt; es macht ihr Spaß mit mir Zerrspiele zu spielen und sie plantscht gerne im Bach. Ich war richtig glücklich und dachte ich hätte die Hündin fürs Leben gefunden.

Doch bei den letzten beiden Malen Gassi gehen, zerrte sie nur noch an der Leine und wollte unbedingt ins Tierheim zurück. Sie ließ sich nur kurzzeitig mit Leckerlis, Bach plantschen oder Stock zerren ablenken. Doch dann zog sie wieder so stark, dass ich ihr Halsband überprüfen wollte und bei der Gelegenheit, büxte sie aus und rannte schnurstracks ins Tierheim zurück. Ich hatte nicht das Gefühl sie mag mich nicht oder hätte Angst vor mir oder irgendwas. Es zog sie etwas unbedingt ins Heim zurück.

Gut, ihre Liebslingstierpflegerin war anwesend, bisher hat das nicht gestört. Sie wollte dann zwar lieber zu ihr, aber als sie feststellte, dass es mit mir Gassi ging und sie mit mir Spaß haben konnte, ging sie mit etwas Zureden und sanften Leinenzug mit mir mit. Unterwegs war sie dann ganz normal.

Im Tierheim wollen sie mir erzählen, die Hündin hätte noch keine Beziehung zu mir aufgebaut und die Tiere suchen sich ihre Halter selber aus, das wäre die Schuld von niemanden, eben eine Sache der Chemie. Aber dann hätte sie von Anfang an zurückhaltend sein müssen und gar nicht erst auftauen. Welcher Hund freundet sich mit einem Menschen an und ändert nach zwei Monaten seine Meinung?

Auf den Spaziergängen ist nichts vorgefallen, was so ein Verhalten erklären könnte.

Meine Hündin ist 10 Jahre alt.

Ich bin ziemlich ratlos Ich möchte keinen anderen Hund. Es ist kein Trost zu wissen, dass es viele tolle Hunde gibt, die gerne zu mir kommen würden.

Kann sich einer von euch erklären, was mit meiner Hündin passiert ist? Habt ihr von einem solchen Verhalten schon einmal gehört?

Hmh,schwierig aus der Entfernung eine Diagnose ab zu geben.

Gibt es andere Gassigänger,ist wo anders was vorgefallen ? Wie alt ist sie?Ist sie kastriert?

Ich finde das Verhalten nicht normal ,vor allem wo ihr schon öfters mit ihr unterwegs gewesen seid.Ich denke eher nicht an ein Problem der Bindung , sondern dass es einen Vorfall gegeben hat , wovon keiner (Tierheimleitung und Du) etwas weiß, sondern beim Gassi gehen mit anderen.

...wie oft siehst du sie denn?

Habe auch an etwas wie Snief gedacht...hört sich ja eher an als suche sie Sicherheit im TH.
Wie steht denn ihre Gassigängerin zu einer Vermittlung?

Wie weit lagen die beiden letzten Spaziergänge denn zeitlich auseinander? Wie war das Wetter? Vielleicht ging es ihr nicht so gut oder ihr war es zu regnerisch oder was auch immer - auf jeden Fall würde ich mir erstmal keine Gedanken machen dass sie Dich nicht mag oder nicht bei Dir leben möchte!

Meine Hündin ist 10 und kastriert.
Anfangs bin ich ca. 3x in Woche mit ihr draußen gewesen. In letzter Zeit eher nur zweimal. Bis letzten Mittwoch war alles normal, gerade an diesem Mittwoch hatte ich ein sehr herzliches Verstehen empfunden. Einen Tag später wollte sie gar nicht mehr mit und ist dann auch zurück gelaufen. Am Freitag war es auch ein stetes Ziehen an der Leine. Aber wie gesagt, ich hatte nicht das Gefühl, sie hätte Angst vor mir oder vor irgendeinem Ort während des Gassigehens. Am Bach hat es ihr auch gefallen und sie hat kurzzeitig nicht so gezogen. Bei Begegnungen mit anderen Hunden war sie auch ganz normal (sie ist eine ganz freundliche und es hat bisher kein Problem mit anderen Hunden gegeben).

Also bei mir hat es keinen Vorfall gegeben.

Wenn ich mir recht überlege, ist sie am Anfang des Gassigehens imm er etwas zögerlich gewesen und ich musste sie energisch auffordern mitzukommen. Allerdings ging das Zurückwollen immer schnell vorbei und sie war voll bei der Sache.

Ich werde nochmal mit den Tierheimleuten reden. Fehlende Bindung kann ich mir auch nicht vorstellen und ich möchte sie unbedingt zu mir nehmen. Schließlich wurde sie mir vom Tierheimleiter als liebe Hündin und für Neuanfänger geeignet empfohlen.

Das Wetter ist immer gut wenn ich mit ihr Gassi gehe Bisher war es wirklich so, da konnte der Tag vorher noch so kalt und regnerisch sein, wenn ich zur ihr ging, schien die Sonne und der Regen hörte auf.

Ach ich weiß nich...lass dich nicht entmutigen. Wenn sie dir so gut gefällt und ihr euch bisher auch verstanden habt! Und eine 10jährige Staffhündin hat bestimmt nicht Interessenten en masse

Wer weiß was der Dame da durch den Kopf ging - im TH sind viele Hunde anders und "rastlos" - zumindest meine Erfahrung mit TH Hunden.

Ich hoffe sie darf bei dir einziehen!!!

hallo

ich sehe das ähnlich, wie die anderen: Mache dir deswegen nicht zu viele Gedanken... Immerhin ist das TH ihr "zuhause" - wenn auch sicherlich nicht das schönste. Aber wer weiß, was sie erlebt hat... vielleicht fühlt sie sich dort sicherer...

Mein Dicker hat solche "ich will nach Hause"-Tendenzen auch ab und zu - vor allem wenn es kalt oder windig ist, oder es regnet. Oder er der Meinung ist, dass doch viel eher Futter- als Spazierengeh-Zeit ist... Und er lebt mittlerweile seit 5 Jahren bei mir

Meiner Meinung nach kann sich eh erst dann eine "richtige" Bindung aufbauen, wenn sie bei dir lebt. Und eben die Sicherheit hat, dass du ihr Bezugsmensch bist, sie sich auf dich verlassen kann etc.

Also bitte nicht abschrecken lassen - soviele Interessenten gibt es für ältere Knutschkugeln nämlich nicht!!!

Würde mir da jetzt erst mal auch nicht so viele Gedanken machen, solang es nicht dauerhaft ist.
Vielleicht war sie einfach nur schlecht drauf, und hatte an dem Tag keine Lust auf viel Action.

Bin früher uach viel mit Tierheimhunden gegangen und hab oft ähnliches erlebt. Mal konnten sie es gar nicht erwarten raus zu kommen und lange Spaziergänge zu machen, mal hatten sie nach 10 Minuten schon keinen Bock mehr und wollten zurück.

Was vielleicht auch sein könnte - Wann werden die Hunde denn gefüttert? Warst du vielleicht kurz vor Fütterung da, dass sie unbedingt zurück wollte, weil es ja Fressen gab?

Du musst ja auch bedenken, dass Spaziergänge das Nonplusultra für Tierheimhunde ist. Spaziergang ist meist das Highlight des Tages. Dazu gehen viele verschiedene Leute mit ihr spazieren, die alle anders mit ihr umgehen, alle andere Dinge mit ihr machen usw.
..Ich finde, man sollte sich anfangs nicht so viele Hoffnungen machen, und sich viel, viel Zeit nehmen für die Hunde, damit sie sich mit der Zeit langsam auf bestimmte Leute einstellen können und sich dann auch für diese interessieren. ^^

Ops, Doppelpost

Ich hatte auch mal so einen Kandidaten vom Tierheim an der Leine, der ging 500m und dann war er nur mit Leckerlis, Tricks usw zu bewegen überhaupt noch ein paar Meter zu gehen, der wollte mit aller Macht zurück ins Tierheim. Da gaben mehrere Gassigänger entnervt auf.

Ich konnte das überhaupt nicht verstehen, rein menschlich dachte ich, der soll doch froh sein mal aus dem TH raus zu kommen, aber in den Kopf kann man leider nicht reingucken.

Jedenfalls ist der seit einem Jahr sehr glücklich vermittelt, und aus einem unverträglichen Hund ist einer geworden, der ohne Leine in einer Hundegruppe rumtoben kann.

Heute war ich nach den Vorfällen mit ihr wieder Gassi - und oh wunder: sie war die alte liebe Hündin, spielte mit mir, schmuste, zog nicht mehr an der Leine (nur noch ein bißchen am Ende des Spazierengehens zum Tierheim zu, aber das ist wohl normal).

Jedenfalls bin ich sehr erleichtert und hoffe dass es keinen Rückfall mehr gibt

Hallo

klingt doch schon wieder besser. Aber denk auch dran: der Hund mag dich nicht nur weil Du ihn den Bauch kraulst und ppp. Im erster Linie will er Sicherheit (sone Ahnung das Du weißt was Du tust), die musst Du natürlich auch austrahlen. Dann fällt es dem Hund auch leichter Dir zu folgen.

Also Brust raus, Kopf hoch..... wir beide gehen jetzt los... und viel Spass dabei. Gehst Du öfter andere, abwechselnde Runden?


mat

Kann es vielleicht sein, daß an den tagen, wo sie so schlecht drauf war, irgendetwas draußen anders war? Ich denke in erster Linie an die geräuschprobleme älterer Hunde mit Gewitter, Schüssen, Feuerwerk oder so!

bei manchen reicht es ja schon wenn es nach gewitter riecht..

da würd ich mir jetzt auch "keinen kopf" machen. für die hunde ist das th. der ort wo es "sicherheit" gibt. hast du sie erst mal bei dir, wird sie sich bestimmt sehr eng an dich anschliessen. manche hunde verfolgt auch an manchen tagen ihre vergangenheit.. evtl. hat oder hatte sie solch einen tag und wollte gar deshalb schnell zurück. ein bindungsproblem lässt sich soweit eh nicht erkennen. die richtige bindung kommt sowieso erst im gemeinsamen zuhause, sowie bei den täglichen aktivitäten und unternehmungen. das schweisst zusammen.

ich würde mich von den weniger guten Tagen auch net irre machen lassen, Yemanja, das kann viele Ursachen haben und welche es genau ist, wirst Du vermutlich erst heraus finden, wenn Du den Hund übernommen hast...

denn erst dann kannste Dir wie eine Art Tagebuch Stichwörter machen und versuchen, irgendeinen Zusammenhang zu finden zwischen diesen Tagen - vielleicht ist es immer dann, wenn Gewitter aufziehen (die Du nicht mal bemerken musst, ich hatte mal einen Rüden, der konnte die zuverlässig Stunden vorher feststellen, da war der Himmel noch blau und aus menschlicher Sicht kein Anhaltspunkt zu entdecken), vielleicht, wenn sie am Vortag dieses oder jenes gefressen hat, was sie nicht so toll verträgt und dass ihr schwer im Magen liegt, vielleicht ist es auch nach Tagen, an denen sie zu viel getobt, zu viel im Wasser oder was auch immer war und genauso könnte es sein, dass sie ein wenig Arthrose hat und Wetterumschwünge schmerzhaft im voraus / im nachhinein spürt usw. usbla