Wolfgang
KSG-Haarspalter™
KASSEL. Von Kampfhunden lässt sich Uwe Hartung so schnell nicht einschüchtern. Der Polizeibeamte aus Immenhausen ist als Sachverständiger für den Wesenstest verantwortlich. Manche Vierbeiner treiben mit Hartung ihr Unwesen. Einmal sprang ihm ein Pitbull-Terrier ins Gesicht. Hätte der Hund keinen Beißkorb getragen, wäre der Experte wohl seine rechte Wange los.
Trotzdem nimmt der 45-Jährige die elf Hunderassen grundsätzlich in Schutz, denen von der hessischen Hundeverordnung pauschal Gefährlichkeit unterstellt wird: „Die meisten Listentiere sind ganz lieb. Unser Ziel ist es, die auffälligen Hunde auszusortieren.“
Durch die umstrittene Gefahrenabwehrverordnung, die vom Verwaltungsgerichtshof in der vergangenen Woche für rechtens erklärt wurde, hat das Kasseler Ordnungsamt die meisten schwarzen Schafe unter den Hunden ausfindig gemacht. „Bis auf wenige Ausnahmen sind uns alle Hunde bekannt“, sagt Amtsleiter Hilbert von Löhneysen.
Derzeit gibt es in Kassel 143 erlaubte Kampfhunde. Die meisten Besitzer haben ihren Hund nach In-Kraft-Treten der Regelung im Juli 2000 freiwillig beim Ordnungsamt gemeldet und einem Wesenstest unterzogen. Nur in vier Fällen seit 2001 wurde die Tötung angeordnet. Außerdem gab es im vergangenen Jahr 27 Sicherstellungen: Die Hunde wurden den Haltern wegen Auffälligkeiten weggenommen und in ein angemietetes Heim nach Kaufungen gebracht.
Da es in Kassel in den vergangenen Jahren keine spektakulären Zwischenfälle mit Kampfhunden gab, hat sich die Kampfhundeverordnung von Löhneysens Meinung nach bewährt: „Wir brauchen diese Regelung leider.“
Das sieht auch Dr. Hans-Dieter Rietze, der stellvertretende Leiter des staatlichen Veterinäramtes in Kassel so. Und dennoch bereitet ihm die Regelung einiges Kopfzerbrechen. „Ein gewisser Handlungsbedarf war da. Allerdings ist es bedenklich, dass die Gefährlichkeit allein durch die Rasse bestimmt wird“, sagt der Tierschutzbeauftragte des Veterinäramtes.
Keine Rasse sei von sich aus böse. Es komme darauf an, wie der Hund als Welpe sozialisiert wurde: „Entscheidend ist, was am anderen Ende der Leine hängt.“ Das seien oftmals die größeren Problemfälle. „Leute, die Eindruck schinden wollen, halten keinen Teckel, sondern Hunde, die zu Verhaltenskrüppeln herangezüchtet wurden.“ Vor denen hätte auch der Sachverständige Hartung Angst. ARCHIVFOTOS: NH
Trotzdem nimmt der 45-Jährige die elf Hunderassen grundsätzlich in Schutz, denen von der hessischen Hundeverordnung pauschal Gefährlichkeit unterstellt wird: „Die meisten Listentiere sind ganz lieb. Unser Ziel ist es, die auffälligen Hunde auszusortieren.“
Durch die umstrittene Gefahrenabwehrverordnung, die vom Verwaltungsgerichtshof in der vergangenen Woche für rechtens erklärt wurde, hat das Kasseler Ordnungsamt die meisten schwarzen Schafe unter den Hunden ausfindig gemacht. „Bis auf wenige Ausnahmen sind uns alle Hunde bekannt“, sagt Amtsleiter Hilbert von Löhneysen.
Derzeit gibt es in Kassel 143 erlaubte Kampfhunde. Die meisten Besitzer haben ihren Hund nach In-Kraft-Treten der Regelung im Juli 2000 freiwillig beim Ordnungsamt gemeldet und einem Wesenstest unterzogen. Nur in vier Fällen seit 2001 wurde die Tötung angeordnet. Außerdem gab es im vergangenen Jahr 27 Sicherstellungen: Die Hunde wurden den Haltern wegen Auffälligkeiten weggenommen und in ein angemietetes Heim nach Kaufungen gebracht.
Da es in Kassel in den vergangenen Jahren keine spektakulären Zwischenfälle mit Kampfhunden gab, hat sich die Kampfhundeverordnung von Löhneysens Meinung nach bewährt: „Wir brauchen diese Regelung leider.“
Das sieht auch Dr. Hans-Dieter Rietze, der stellvertretende Leiter des staatlichen Veterinäramtes in Kassel so. Und dennoch bereitet ihm die Regelung einiges Kopfzerbrechen. „Ein gewisser Handlungsbedarf war da. Allerdings ist es bedenklich, dass die Gefährlichkeit allein durch die Rasse bestimmt wird“, sagt der Tierschutzbeauftragte des Veterinäramtes.
Keine Rasse sei von sich aus böse. Es komme darauf an, wie der Hund als Welpe sozialisiert wurde: „Entscheidend ist, was am anderen Ende der Leine hängt.“ Das seien oftmals die größeren Problemfälle. „Leute, die Eindruck schinden wollen, halten keinen Teckel, sondern Hunde, die zu Verhaltenskrüppeln herangezüchtet wurden.“ Vor denen hätte auch der Sachverständige Hartung Angst. ARCHIVFOTOS: NH