Ich frag mich jetzt auch gerade, was das eine (Corona) mit dem anderen zu tun hat?
Also, irgendwie - sind da so Spitzen und Unterstellungen in dem Post, die ich erstens nicht ganz verstehe… und wo ich mich zweitens auch frage, was und warum und wieso?
@helki-reloaded
Willst du sagen, Corona mache selbstgerecht?
Oder wer hier in Sachen Ukraine eine klare Ansicht vertritt, sei selbstgerecht und das sei er oder sie nur, weil es in Corona-Dingen ebenso sei?
Oder wer beim Impfen selbstgerecht sei, sei es automatisch auch hier?
Oder emotionale Betroffenheit in Sachen Krieg sei automatisch ein Zeichen von Selbstgerechtigkeit?
Ach, keine Ahnung - ich steh voll auf dem Schlauch.
———
Wie “merkwürdig” der Standpunkt von
@hundeundich2.0 ist, hängt wohl maßgeblich davon ab, für wie wahrscheinlich man es hält, dass Putin einer Ukraine, die sich sofort ergeben hätte, „brüderlich“ die Hand gereicht hätte.
Und vielleicht, für wie wahrscheinlich man es hält, dass er Oppositionelle hätte unbehelligt ausreisen lassen, keine blutigen Säuberungsaktionen durchgeführt hätte, die - würde es sie geben - immerhin leiser vonstatten gehen würden - und zwar ebenfalls Opfer fordern würden, aber vielleicht Habicht ganz so viele und vielleicht ja nicht ganz so wahllos…
Und, für wie wahrscheinlich man es hält, dass Putin diese Eroberung
gereicht hätte.
Hält man all das für
sehr wahrscheinlich, ist ihre Einstellung nicht „komisch”, sondern der einzige logische Schluss darauf, wie man das Blutvergießen am effektivsten verhindert hätte.
Dagegen spricht allerdings zB (zumindest aus meiner Sicht), dass eine solche „Appeasement“-Politik schon vor dem 2. Weltkrieg nicht sehr erfolgreich gewesen ist.
Mein Bauchgefühl sagt:
Appeasement juckt einen Autokraten nicht. Der nimmt den Nutzen davon sicher gerne mit - aber in seinen Plänen lässt er sich davon vielleicht doch eher wenig beeinflussen.
Wäre das anders und wäre ihm irgendwie besonders wichtig, was andere denken oder tun, wäre er ja kein Autokrat.
Danach streben Leute, die meinen, dass sie selbst alles bei allem mit weitem Abstand am besten überblicken und am besten alles allein regeln können.
Die ficht letztlich nicht an, was andere machen - es sei denn, deren Widerstand hat ein solches Ausmaß, dass es einfacher ist, den eigenen Plan zu ändern als ihn auszuführen.
Auf die jetzige Situation bezogen sehe ich bei Putin, da noch der Aspekt des Gesichtsverlustes hinzukommt, allerdings nicht sehr viele Möglichkeiten, seinen Plan noch zu ändern. Der kommt jetzt aus der Nummer nicht oder kaum mehr raus. Und das nicht, weil der Westen Waffen geliefert hätte - der Zug war in dem Moment abgefahren, als die Ukraine nicht kapituliert hat. Da
konnte er nach meinem Eindruck nach seiner Logik nur noch mit maximaler Härte zurückschlagen.
Das hätte niemand hier verhindern können, indem er dies oder das oder jenes getan oder gelassen hätte.
Die Wahl für uns war dann nur noch: Unbeteiligt zuschauen (und ihm den Eindruck geben, er kann sich so etwas locker leisten und da geht auch noch mehr) - und der Ukraine den Eindruck geben, dass man sie komplett fallenlässt.
Was aus der Ukraine direkt ein zweites Afghanistan gemacht hätte (die Gefahr besteht ja durchaus auch jetzt noch, weil
Hilfe eben aus Gründen nicht so kommen kann, wie es aus militärischer Sicht nötig wäre und viele dort es sich dringend wünschen und erhoffen).
Oder helfen, soweit es geht.
Was besser oder schlechter gewesen wäre, finde ich da extrem schlecht zu sagen. Eine „komplett richtige“ Entscheidung gibt es da mE nicht.