Respektloser Leinenrüpel - Frauchen gegenüber!

Anne+Lotte schrieb:

Ich hatte bspw. mal von einer Methode gelesen, einen leinenaggressiven Hund in seiner Aggrophase fest zu umarmen, weil dieses für ihn unangenehm war und ihn dennoch nicht zusätzlich hochbrachte.

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Vielleicht sollte ich das nochmal (wertungsfrei) erläutern, auch wenn es für uns irrelevant ist: In dem Artikel ging es um absolut leinenaggressive Hunde (gegen andere Hunde und Menschen), mit denen draußen rein gar nichts mehr anzufangen war...ein Frauchen erzählte von ihrem letzten Ausweg, der zu Michael Grewe führte (Geschmackssache). Dabei kam heraus, dass der Hund sehr 'anders' (beinahe autistisch) sei, Zitat: "Deshalb hat er ihm auch keine Hilfestellung wie Ignorieren gegeben, sondern ihm individuell geholfen. Im Wesentlichen ist es bei Johnny wichtig, Stimmungen zu übertragen. Deshalb mache ich jetzt immer Folgendes: Wenn er sich verliert, dann ist mein erstes Ziel, ihn wieder zurückzuholen, ansprechbar zu machen. Dazu setze ich ihn einer Situation aus, die er persönlich als nicht angenehm empfindet, ihn aber nicht aufbrausen lässt: Ich umarme ihn fest, halte ihn eine Zeitlang so im direkten Körperkontakt bei mir. Und zwar so lang, bis keine Anspannung mehr im Hund, er ganz ruhig geworden ist. Erst dann lasse ich ihn wieder los. Danach bekommt er seine zweite Chance, mit der für ihn vorher schwierigen Situation umzugehen. Ich signalisiere ihm dabei durch meine betont ruhige Art, dass alles in Ordnung ist. Diese Vorgehensweise hat endlich Erfolg gebracht. Heute kann ich Johnny ohne Halti am Halsband führen."

Weiterhin wird sinngemäß betont: Please don't try this@home.

Pfotenbande schrieb:

Er wollte durch die noch vehementeren Spielaufforderungen mein Verhalten ändern. Wer spielt kann nicht böse sein.

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Des Hundes Lebensphilosophie - die Stinker sind doch herrlich einfach gestrickt!

Anne+Lotte schrieb:

Ich danke euch vielmals für eure tollen Tipps! (Und möchte abschließend ein großes Lob an das Forum aussprechen - eine super Netiquette herrscht hier! )

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Oooch, warte mal, bis sich jemand mit seinem illegal gehaltenen Soka hier anmeldet und damit rumprahlt.
Oder jemand natürlich ungewollt (sic) einen Boxermix aus dem Hinterhof gekauft hat, der sich nun urplötzlich als Staff entpuppt (ach nee..)
Oder jemanden, der auf dem Polenmarkt gekauft hat oder bei einem googlefähigen Vermehrer (geiz ist geil oder so)
Da war es das dann mit der Netiquette.
Was ich persönlich sehr gut finde

Anne+Lotte schrieb:

Vielleicht sollte ich das nochmal (wertungsfrei) erläutern, auch wenn es für uns irrelevant ist: In dem Artikel ging es um absolut leinenaggressive Hunde (gegen andere Hunde und Menschen), mit denen draußen rein gar nichts mehr anzufangen war...ein Frauchen erzählte von ihrem letzten Ausweg, der zu Michael Grewe führte (Geschmackssache). Dabei kam heraus, dass der Hund sehr 'anders' (beinahe autistisch) sei, Zitat: " Ich umarme ihn fest, halte ihn eine Zeitlang so im direkten Körperkontakt bei mir. Und zwar so lang, bis keine Anspannung mehr im Hund, er ganz ruhig geworden ist. Erst dann lasse ich ihn wieder los. Danach bekommt er seine zweite Chance, mit der für ihn vorher schwierigen Situation umzugehen. Ich signalisiere ihm dabei durch meine betont ruhige Art, dass alles in Ordnung ist.
Weiterhin wird sinngemäß betont: Please don't try this@home.

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ich bin sehr gespannt, was die anderen schreiben...
ich sags mal so:
1. läßt sich von der Verhaltenstherapie nicht alles von Mensch auf Hund übertragen.
Ich kenne diese Therapie schon ganz lange, da ich u. a. mit autistischen Kindern gearbeitet habe.
2. Ja es gibt autistische Hunde...ABER: Umarmungen sind für einen Hund völlig unnatürlich und wenn unter Welpen eine Spielaufforderung oder Frechheit...(Pfote drauf drüber oder drum legen gibt es durchaus...wird in der Hundegruppe je nach Partner geduldet oder gemaßregelt...aber keinesfalls zur Massregelung angewandt...
und schon garkeine beklemmenden längeren Umarmungen..).
Es gibt ein Buch von der Verhaltensforscherin >Patricia Mc Connell wo gezeigt wird wie unwohl sich Hunde bei engen Umarmungen fühlen und eins von Feddersen_Petersen wo man das auf Fotos deutlich sehen kann...
3. sollte die Umarmung dem Hund unangenehm sein, kann schon ein abschnappen zu schweren Verletzungen im Gesicht führen...was dann ja auf gleicher Höhe ist...
deshalb der letzte Rat ganz wichtig in deinem Zitat: niemals alleine machen und ich füge hinzu: niemals mit einem neuen, unbekannten Hund...
4. in deinem Zitat geht es um einen leinenaggressiven Hund, das ist was völlig anderes als dein Problem...
5. Herzenshund hat das gut beschrieben, dieses eingreifen und aus Situationen herausnehmen ist was deinem Hund helfen wird, sich an dir zu orientieren, und übrigens zu Herzenshund: seit August ist ja auch noch nicht soooo lange, also ein guter Erfolg...

Jetzt mal allgemein nicht auf die TS bezogen:

Prima, Zwangskuscheln für einen aufgedrehten Hund der in dieser Situation keinen Respekt hat.

Da dürften so einige Hundehalter beim nachahmen anschließend im Krankenhaus landen und Hund im Tierheim oder beim Tierarzt

Mal davon abgesehen, dass ich von Grewe so überhaupt nichts halte, sehe ich in der Theorie auch schon einen Menschen vor mir, der aus einer Übersprungshandlung heraus, das Gesicht verletzt kriegt

Es ist definitiv so, dass aus dem "Hund dreht hoch, fängt an in die Leine zu beißen und kriegt dann eine Beißwurst o.ä." eine Handlungskette entstehen kann.

Als ich Paul bekam hatte ich tagtäglich solche Machtkämpfchen mit ihm auszutragen. Er fing auch allabendlich damit an, mich im wahrsten Sinne des Wortes, herauszufordern
Ich wusste oft nicht weiter, hatte grünblaue Arme und hab auch das eine oder andere Mal auf ihm draufgelegen.
Bei einem Hund, der das richtig heftig betreibt, ist ignorieren kein guter Ratgeber *autsch*

Ich machte wirklich gute 1,5 - 2 Jahre da rum. Auf dem Hundeplatz wurde auch die Beißwurst eingesetzt. Bevor man ein Alternativverhalten zeigt, muss das Verhalten konsequent abgebrochen werden. Ohne Abbruch und gleich umlenken, ist das Problem nicht behoben, sondern nur für den Moment übergangen...

Und sind wir mal ehrlich. Lieber mach ich dem Hund einmal begreiflich, dass das so nicht geht (Paul wurde das damals auf einem Wochenendseminar begreiflich gemacht), als dass ich noch Jahre damit rummache.
Wenn er heute in dieses Verhalten fällt, reicht in der Regel ein Aufbäumen von mir mit konditioniertem Abbruchsignal.

Was du beschreibst ist das Typische Verhalten von Pit und Staffs im Teeniealter, viele Hunde (ja auch anderer Rassen) mutieren da zu kleinen Arschl...

So wie du das Beschreibst nimmt dich dein Hund nicht für voll. Ich würde sein Verhalten schon bei der kleinsten Andeutung strikte unterbinden, so dass er gar nicht mehr richtig hochfahren kann. Zudem würde ich nochmals an der Beziehung arbeiten, damit der Kerle lernt dass er durchaus auf dich angewiesen ist und du nicht sein Spielzeug bist.

Ich würde aber zu einem guten Trainer gehen, da ferndiegnosen bei solchen Dingen eigentlich nicht angebracht sind.

Hallöchen,

also diese Umarmungssache hatte ich anders in Erinnerung...habe beim nochmaligen Nachlesen selbst festgestellt, dass es für eine völlig andere Situation benutzt wurde, über Sinn und Unsinn vermag ich nicht zu urteilen.

Ansonsten möchte ich gern von Erfolgen berichten! Heute morgen gab es zahlreiche Übungssituationen: viele tiefe Pfützen, d.h. Hund säuft, schaltet dann den Turbo an und will lossprinten (macht sie oft so bei Pfützen) - geht leider nicht wg. der Leine! Also ran an Frauchen.
Hab sie ins Sitz gebracht und den Lederstreifen mit Kommando gegeben...jaaahaaahaaa, das war wohl nix! Hund hat mit dem Leder nur noch rumgekaspert, es geschüttelt und wollte mit der neuen Beute davon. An Leinelaufen war nicht mehr zu denken. Ignorieren half in sofern nicht, als dass sie dann Tauziehen mit der Leine spielte und da kann ich nur verlieren, wenn ich still stehen bleibe.

Ein paar Mal hatte ich die Gelegenheit, sie anzubinden und wegzugehen, was noch immer die beste Medizin ist. Ich bringe sie dann von Weitem ins Sitz und komme nur wieder, wenn sie sitzen bleibt. Dann gehen wir ganz ruhig bei Fuß weiter. Hat super funktioniert.
Und in den anderen Situationen habe ich gehandelt wie ccb es beschrieben hat, gaaaanz gelangweilt "Neeeein" gesagt, und zack: Hund lässt los und geht weiter. (Ich hatte AUS und NEIN sonst immer kurz und forsch gesagt, was sie erst recht springen ließ...)

Insgesamt kann ich sagen: Obwohl sie heute min. genauso übermütig war wie gestern, ich allerdings elendig ruhig geblieben bin, sind wir beide schnell und gelassen aus der Nummer raus gewesen.

Wenn sich das Problem weiter so händeln lässt und sie v.a. bald wieder Auslastung hat (ich pers. fände über eine Woche lahmes Laufen an der Leine auch blöd ), bin ich guter Dinge...

Bei mir reicht es auch inzwischen, wenn ich nur kurz stehenbleibe und ihn "genervt" ankucke (nach dem Motto "ach nicht schooooon wieder - Du weißt doch, dass ich keine Lust auf Tauziehen habe").

Dieses "gelangweilte" (souveräne ) ruhig bleiben ist übrigens das einzige, was bei Buddy wirklich auch in anderen Situationen funktioniert, wenn er aufdrehen oder rumkaspern will (z.B. Sachen klauen).
Sobald er merkt, dass man irgendwie auf ihn reagiert (egal positiv oder negativ) findet er es klasse und macht erst recht weiter.
Wenn sie Dich nicht ernst nimmt, kannst Du eigentlich nur reagieren indem DU SIE umgekehrt nicht (als "Gegner" ) ernst nimmst... ich hoffe Du verstehst was ich ausdrücken will ?

Nachgeben wäre natürlich kontraproduktiv ... aber Druck erzeugt automatisch Gegendruck (zumindest bei Buddy)...reines ignorieren geht auch nicht, weil er dann solang weitermacht, bis man reagieren muss....die ruhige, "gelangweilte" Reaktion oder auch ein "auslachen" ist das einzige, womit man ihm zeigen kann, dass sich nicht alles um ihn dreht.

hört sich doch gut an---im Endeffekt:
am anderen Ende der Leine bist du und DU musst probieren, klasse gemacht!

ccb schrieb:

Dieses "gelangweilte" (souveräne ) ruhig bleiben ist übrigens das einzige, was bei Buddy wirklich auch in anderen Situationen funktioniert, wenn er aufdrehen oder rumkaspern will (z.B. Sachen klauen).
Sobald er merkt, dass man irgendwie auf ihn reagiert (egal positiv oder negativ) findet er es klasse und macht erst recht weiter.
Wenn sie Dich nicht ernst nimmt, kannst Du eigentlich nur reagieren indem DU SIE umgekehrt nicht (als "Gegner" ) ernst nimmst... ich hoffe Du verstehst was ich ausdrücken will ?

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Stimmt, ich geh da jetzt auch überheblich ran: "Ach Mädchen, versuch's doch gar nicht erst...du weißt, dass es mir zu blöd ist. Gähhhhn." Ist übrigens, wie bei dir und Buddy, auch meine Einstellung in "Klau-Situationen" und das einzige, was sie dann schnell zum Stehenbleiben oder Zurückbringen bewegt...von jetzt an auch das Mittel meiner Wahl beim Leinenrüpeln.

Das Verhalten kennt wohl fast jeder von uns. Ich persönlich seh es noch nicht als grobe Respektlosigkeit, da es Alternativverhalten ist.

Bei meinem Dicken gings so weit das ich vom Hals bis zum Fuss blau gefleckt war, weil er auch zugeschnappert hat vor lauter Aufregung.

Wir regeln das über Standruhe, bedeutet meine beiden müssen neben mir absitzen. Und zwar so lange bis sie wieder unten sind. Stehen sie auf, kaspern o.ä. setz ich sie kommentarlos wieder hin. Das Ganze hat nicht vieler Wiederholungen bedurft, weil still dumm rumsitzen ohne Beachtung gaaaaaanz ätzend ist. Wichtig ist absolut ruhig zu bleiben.

Mittlerweile sind wir so weit das mein Abbruchsignal genügt und Ruhe ist.

Seit heute durfte Frau Hund wieder flitzen - da gab es früh gleich eine Joggingrunde mit ausgiebiger Wasserakrobatik! Mann, kamen da viele Hummeln aus dem A....! Et voilà: Bei beiden anschließenden Gassirunden...nix! Nada! Niente! Ein Hund, der brav neben mir walkt... Es ist also doch noch nicht Hopfen und Malz verloren.