Respektloser Junghund: zwickt und springt

Wenn es bei Gartenarbeiten nicht möglich ist, den Hund abzusichern, muss er eben im Haus bleiben, in eine Box oder angebunden werden. Wenn man nämlich nicht jedes Mal sofort und konsequent (darüber hinaus angemessen und mit dem richtigen Timing) das Verhalten unterbindet, dann wird das nichts und man kann es gleich lassen.
Üben kann man dann in künstlich herbei geführten Sizuationen, in denen man sich voll und ganz auf den Hund konzentriert. Wenn man denn will und die vorübergehende Unbequemlichkeit auf sich nimmt.

Ich erlebe Ähnliches oft im Verein: Da kommen neue Leute mit Erziehungsproblemen, die berichten, zuvor in einer Hundeschule gewesen zu sein, was alles nichts gebracht habe. Die HuSchu sei schlecht usw..
Obgleich wir ein Hundesportverein und kein Erziehungskurs sind, wird sich ihrer angenommen und schnell kristallisiert sich heraus: Zu jedem Tip und zu jeder Anleitung gibt es Ausreden, weshalb das genau bei diesem Hund nicht geht.... Sollen die Leute dann an sich arbeiten und ihre Komfortzone verlassen, ist es ganz vorbei. Schade für den jeweiligen Hund.

Beim Hund der TE rate ich aus zweierlei Gründen dazu, jetzt dringend zu handeln:

- Der Hund ist erst 9 Monate alt. Wenn sich das Verhalten weiter festigt und der Hund erwachsener und ernsthafter wird, kann es irgendwann gefährlich statt nur nervig werden.
- Macht der Hund das irgendwann mal beim Falschen, kann es eine Anzeige mit Konsequenzen geben (Stichwort "gefährliches Anspringen" in vielen LHVO) oder es wird sich in Panik derart gewehrt, dass der Hund Verletzungen davon trägt.

Das alles, weil man wegen Gartenarbeit keine Zeit zur Sicherung und Erziehung des Hundes hat muss nicht sein.
 
  • 24. April 2024
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Hi Miramar ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hatte erst gestern bei Gartenarbeit meinen fast 8jährigen angebunden. Nicht weil der irgendwelche Leute belästigt, sondern weil er sich mal wieder ausgiebig dem Tiefbau gewidmen hat (was ich heute wieder zuschaufeln muss) :asshat: Klar ist es schöner, wenn er im Garten frei herumspringt, aber das geht halt nur, wenn er dabei keinen Blödsinn macht. Wenn ich keine Zeit habe das zu unterbinden, kommt ohne Aufhebens ne Leine dran, fertig.
 
  • 24. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Da stimme ich euch durchaus zu, dass man das in dem Fall sicher nicht einfach so weiterlaufen lassen kann. Für mich wäre das Mittel der Wahl ganz klar auch die Leine.... und wenn ich den Hund nicht beaufsichtigen/aktiv beim Hund sein kann, kommt der Hund eben nicht mehr in den Garten, bis dieses Verhalten sicher aufgehört hat. Würde dazu auch, wenn der Nachbar da mitspielt, einfach zu Trainingszwecken bewusst mal öfter den Nachbarn herholen während der Hund an der Leine ist. Da kann man dann sofort einwirken, wenn der Hund Ansätze macht das unerwünschte Verhalten zu zeigen und in dem Moment kommt man mit Sicherheit auch noch zu ihm durch und kann ggf. Alternativverhalten einfordern und belohnen. Nur die letzten Beiträge lasen sich für mich teilweise wie “ein Hund ist kein Stofftier, jetzt geh da halt mal ordentlich körperlich ran“, was auch in meine Trainingsphilosophie nicht wirklich passt und bei einem Verhalten, das sich leicht unterbinden ließe auch auch in meinen Augen unnötig ist. Dass man offenbar sagt “nö, Leine istl lästig und unpraktisch“ steht auf einem anderen Blatt.... da muss der TE vielleicht wirklich mal aus seiner Komfortzone und die Tipps zumindest überdenken, denn von selbst wird das Verhalten mit Sicherheit nur schlimmer und in Anbetracht des Alters des Hundes auch gefährlicher. Also JETZT was unternehmen, auch wenn es Arbeit und für einige Zeit eine kleine Einschränkung des Hundes und der Halter bedeutet.
 
Ich stimme @lektoratte und @Miramar zu und möchte hinzu fügen: was oft unterschätzt wird ist die Zeit, die man einem Hund widmen muß, damit er irgendwann gut erzogen ist.

Ich sag oft im Scherz über meine jungen Hunde “mein Kindergarten“.
Wenn ich Gartenarbeit mache wird mir entweder geholfen, das bedeutet Erde rumschleppen und im Weg stehen, oder, da Frauchen beschäftigt ist, anderen Unsinn machen.
Derweil liegen meine alten Fellnasen auf ihren Kissen und tun als könnten sie sich nicht an ihre wilden Zeiten erinnern. Mit einem Auge behalte ich die Hunde daher immer im Blick, damit ich schnell eingreifen kann und die Schäden im Rahmen bleiben.
Wenn ich dann gefühlt tausend Mal eine Ansage gemacht habe, klappt es endlich und die nächste Hürde kann genommen werden.
 
Bei über lange Zeit durch falsche Ausbildung versauten Hunden oder Hunden mit z.B. neurologischen Erkrankungen mag es solche Fälle geben. Bei einem 9 Monate alten Junghund wage ich aber zu bezweifeln, dass ein erfahrener HF mit gutem Timing den nicht noch korrigiert bekommt.

Das ist ja der Punkt, mit gutem Timing sicher. Das setzt aber voraus, dass der Hund an der Leine in Reichweite ist, nicht dass man erst anfängt zu korrigieren, wenn der Hund sich schon voll ins Verhalten reingesteigert hat. Da könnte man bei den meisten Hunden zwar immernoch einwirken, aber wie gesagt, ich kenne glaube ich 2 Exemplare, die spätestens dann so abdrehen, dass sie für "normale" Maßregelung wie sie beschrieben wurde eben nicht mehr empfänglich sind. Der eine ist ein junger Labbi/Schäfer Mix, der andere ein älterer Bordercollie Mix aus dem Tierheim. Wollte nur anmerken, dass es solche Fälle gibt und wir auf die Distanz wenig über diesen speziellen Hund sagen können. Da hilft sowas wie "dann pack ich mir den Teil, den ich gerade erwische und das zwiebelt dann meistens eh schon genug" eben nicht mehr. Deshalb Leine und sofort einwirken, da bin ich ganz bei euch. :)
 
  • 24. April 2024
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Da hilft sowas wie "dann pack ich mir den Teil, den ich gerade erwische und das zwiebelt dann meistens eh schon genug" eben nicht mehr.
Abgesehen davon dass da nur steht was ICH mache: die TE hat den Hund von Welpen an und er ist ein junger Schnösel. Gesetzt den Fall der Hund sollte sich von ihr in einer aufgeregten Situation nicht mehr greifen lassen, hat sie noch ein ganz anderes Problem, da wäre der Nachbar dann pillepalle ;) Ich habe gleich zu Beginn geschrieben dass die Leine mein Mittel der Wahl wäre, aber wenn die (mal) nicht dran ist, muss man in der Lage sein das auch ohne zu lösen. Wie gesagt...sonst hat man noch ganz andere Probleme mit dem Hund. Ich habe aber keinen Grund zu der Annahme dass der Hund der TE da Probleme machen würde.
 
Abgesehen davon dass da nur steht was ICH mache: die TE hat den Hund von Welpen an und er ist ein junger Schnösel. Gesetzt den Fall der Hund sollte sich von ihr in einer aufgeregten Situation nicht mehr greifen lassen, hat sie noch ein ganz anderes Problem, da wäre der Nachbar dann pillepalle ;) Ich habe gleich zu Beginn geschrieben dass die Leine mein Mittel der Wahl wäre, aber wenn die (mal) nicht dran ist, muss man in der Lage sein das auch ohne zu lösen. Wie gesagt...sonst hat man noch ganz andere Probleme mit dem Hund. Ich habe aber keinen Grund zu der Annahme dass der Hund der TE da Probleme machen würde.

Ich hatte nichtmehr im Kopf, wer das geschrieben hat und es war auch nur ein Beispiel :) Ich sage gar nicht, dass der Hund sich nicht greifen ließe, ich sage nur, dass es Hunde gibt, die in solchen banalen Situationen nicht mehr sehr empfänglich für sowas sind. Wie gesagt, ich wollte gar nicht behaupten, dass der Hund der TE in diese Kategorie fällt, ich sagte nur, dass es möglich ist und wenn sie (ist das überhaupt ne sie?) behauptet, dass es so ist, sollten wir nicht mit "ne gibts nicht, du bist nur nicht heftig genug" daherkommen. Ich sehe wenn ich an den Hund der TE denke einen hyperaktiven Junghund im Kreis um Person X springen und schnappen vor meinem inneren Auge... nicht bösartig, nur überdreht und wild... aber wie das wirklich aussieht, keine Ahnung.

Wie gesagt, für mich gäbs da gar keine Diskussion, der Hund würde ohne Leine nicht mehr in den Garten kommen, bis ich lange genug Alternativverhalten an der Leine geübt habe, dass ich das im Zweifelsfall auch ohne Leine sicher einfordern kann. Und da (also an der Leine) wäre ich auch sicher nicht zimperlich und würde im Zweifelsfall entsprechend hart maßregeln, wenn es nötig ist. Aber nicht, wenn ich erst "fang mich" mit dem Hund spielen muss, weil ihn das lt. Aussage der TE ja gerade noch mehr hochpusht.
 
Es hat ja auch keiner geschrieben, dass sie "fang mich" spielen soll.
Jeder kennt irgendeinen Hund den man in sehr erregtem Zustand lieber nicht packen sollte, aus unterschiedlichen Gründen, aber das ändert nichts an der Tatsache dass ein gezielter Griff bei einem Junghund meistens ausreicht um ihn wieder auf den Teppich zu bringen. Simple as that.
 
Ja, meistens :lol: :rede:Schon okay. Ich sehs halt so, dass man sich darüber gar keine Gedanken machen müsste, wenn der Hund konsequent an der Leine wäre. Aber ich glaube unterm Strich sehen wirs eh ähnlich. Wie gesagt, ich habe nie behauptet und würde auch nie behaupten, dass es der NORMALFALL ist, dass man einen Junghund nicht schnell ganz genau so "auf den Teppich bringen" kann. Ich wollte nur anmerken, dass es sein KÖNNTE. Nicht mehr, nicht weniger.
 
Mein Hund meinte neulich morgens um halb sieben im Garten hinter eine Hecke rennen zu müssen um da keine Ahnung was mal ordentlich zu verbellen (hinter der Hecke ist nix, nur die Garage vom Nachbarn).
Da sie nicht reagiert hat, als ich sie raus gerufen habe und nur weiter gebellt hat, bin ich hinter die Hecke, hab den Hund am Kragen gepackt, vor geholt und auf die Seite gelegt (kommt nur äußerst selten vor und hab ich auch nur gemacht, weil ich in dem Moment neutral, nicht sauer war). Sie ist runtergefahren, hat sich entspannt und danach war gut... Hat dem Hund auch definitiv nicht weh getan.
Im Moment reicht ein leichtes Räuspern von mir, wenn sie zu der Hecke guckt.

So muss jeder das Mittel finden, mit dem er noch zu seinem Hund durchdringen kann.
Fakt ist, die TE hat das Mittel noch nicht gefunden.

Ich würde das aber jetzt versuchen wollen zu klären. Ein 9 Monate alter RR ist ein respektloser Jungspund... wer weiß, wie er es mit zwei, drei Jahren findet, wenn der Nachbar da rein kommt.
 
Was ich gestern eigentlich zum Garten schreiben wollte:

Die TE hat geschrieben, dass sie gezielt mit Leine am Hund mit dem Nachbarn üben will.

Das an sich finde ich sinnvoll und gut.

Es ist aber mE wichtig, dass der Hund zwischendrin, vor allem in der Lernphase, also tatsächlich mehr als eine Woche oder zwei, auf keinen Fall anderweitig zum Erfolg kommt, weil er doch mal wieder ungesichert dem Nachbarn begegnet, wenn man einfach so und nicht zum Üben im Garten ist.

Wenn das regelmäßig neben den Übungsstunden der Fall ist, würde das den Lernerfolg meiner begrenzten Erfahrung nach uU extrem hinauszögern oder sogar komplett verhindern.
 
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