Hallo Angie,
ich habe Relaxan schon verwendet.
Ich habe einen sehr hibbeligen nervösen Hund.
Er hat es zB Sylvester in hoher Dosierung bekommen, weil er bei der Knallerei panisch wird, und er bekommt es mittlerweile längerfristig regelmäßig.
Folgendes solltest du beachten:
Man sollte 2-3 Tage vor dem Ereignis damit anfangen.
Wenn es um Autofahren geht, musst du es unter Umständen auch längerfristig geben.
Wegen der Wirkung musst du wissen, dass der Wirkstoff in Relaxan Tryptophan ist. Das ist eine Aminosäure, die bei der Herstellung von Serotonin im Gehirn eine Rolle spielt. Einige Hunde sind darum nervös, weil ihr Serotoninspiegel zu hoch oder zu niedrig (weiß es jetzt grad nicht aus dem Kopf, also eins von beiden) ist, entweder, weil sie es nicht richtig herstellen könne, falsch ernährt sind, oder zuviel Stress haben.
Relaxan gleicht das aus.
Im Verhalten schlägt sich das so nieder, dass der Hund weniger ängstlich ist. Das kann aber, gerade bei einem Hund mit sowohl ängstlichen als auch offensiven Charakterzügen und vor allem mit Angstaggression böse nach hinten losgehen.
Folgende Beobachtungen habe ich gemacht.
Gegen die Knallerei hat es Null geholfen. Zwei TÄ, die ich kenne, schwören allerdings darauf: Sie sagen, dass es in diesem Fall vielen (aber leider nicht allen) Hunden hilft.
Auch über das Autofahren habe ich schon gutes gehört.
Schläfrig wird der Hund dadurch nicht. Aggressiver oder zumindest offensiver allerdings unter Umständen schon - und eventuell auch "bockiger".
Meiner wurde etwas "jammerig" (ist aber auch ein Dobi, da liegt das nahe...), noch etwas nerviger als gewöhnlich, und bekam bei der längerfristigen hochdosierten Anwendung recht schnell eine "zerstörerische Phase" - er begann also, Leinen, Decken, ähnliches kaputt zu machen, an seinem restlichen Verhalten änderte sich nichts.
Habe die Dosis dann irgendwann halbiert, damit hörte die Zerstörerei auf, und der Hund wurde tatsächlich deutlich entspannter, als er es auch ganz ohne Relaxan gewesen war.
Fazit also: Man kann zu niedrig, aber auch zu hoch dosieren. Zu niedrig ist nach meiner Erfahrung unproblematisch: Tryptophan ist auch im normalen Fleisch usw. enthalten, es ist kein "Hammer-Medikament", dass der Hund sonst nie zu sich nehmen würde... Es wirkt dann halt nur nicht.
Zu hoch führt nach meiner Erfahrung eher zu einem etwas gereizten, selbstbewussteren Hund - andererseits kann das bei einem anderen Tier auch wieder ganz anders sein, die ticken ja nun mal nicht alle gleich.
Hoffe, das hat dir geholfen!
