Guten Morgen meine Lieben,

ich brauche jetzt mal ein bisschen Hilfestellung von Euch. Wir haben ja Sonntag Justus aus dem TH geholt. Er ist ca 3-4 Jahre und furchtbar unsicher. Er kannte nichts, keine Balkontüren, keinen Fernseher, kein Radio, etc...
In der Hinsicht hat er sich ganz gut gemacht. Die Spaziergänge klappen gut, zwischen Ginger und ihm ist soweit auch alles okay. AAAAAAber.......

Mit Justus und Kindern ist das so eine Sache. Am Mittwoch war eine Freundin hier um mich zu trösten. (wir sind mit 2Hunden bei meinen Eltern unerwünscht ) Ich hatte ihr vorher gesagt dass mir das alles zuviel ist und ich wollte auch nicht dass da eine 1 1/2 Jährige rumflitzt (ihre Tochter). Einfach aus dem Grunde dass er erstmal "ankommen" muss.
Kurzum, Justus lag auf dem Fußende vom Bett, Josy will zu ihm, er fühlt sich bedrängt und bellt, Josy fällt hin, er schießt 20cm nach vorne und verbellt sie. Zum Glück nichts passiert.
Ich habe ihrer Mutter 3 mal gesagt dass ich nicht möchte dass Josy zu ihm hingeht weil wir uns hier alle erstmal aneinader gewöhnen müssen.

Dann Fall Nr.2, mein Großer wollte an die Spielkiste die auf der Fensterbank stand. Justus lag so daneben, dass quasi noch 30cm zwischen ihm und Fensterbank waren. Collin ist gaaaanz vorsichtig neben ihn, bemüht ihn nicht zu berühren ---->Justus knurrt.
Dazu muss ich sagen dass Collin ihn nie bedrängt. Ich glaube Justus ist ihm unheimlich.
Zumal er mir auch irgendwann im laufe der Woche sagte dass der Justus ihn immer anschauen würde (fixieren?).

Fall 3. Collin kommt mit Hüpfball in den Flur gehopst, Justus geht nach vorne (bestimmt 1,5m) und bellt lautstark. Er hat bis jetzt in allen 3 Fällen direkt von dem Verhalten abgelassen wenn er von mir einen Ansage bekommen hat.

Fall 4 war vorhin. Collin steht auf, will ins Bett kommen, Justus lag auch im Bett. Collin geht extra an der Seite rein und Justus geht direkt zu ihm. Erst dachte ich dass er schnuppern will. Aber dann hat er einfach in den Ärmel reingezwickt. Dann kam ne Ansage von mir und er lässt sofort los. Ich hab ihn jetzt ins Körbchen verbannt.

Ich möchte nichts riskieren. Deswegen frage ich nach eurer Hilfe. Einen Hundetrainer habe ich bereits angerufen. Der hat aber erst nächste Woche Telefonsprechstunde.
Ist es okay wenn Justus jetzt ins Körbchen verbannt wird? Ich habe ihm jetzt Bett und Couch von seiner Privilegienliste gestrichen.
Collin hat ihm heute morgen ein Stückchen Wurst gegeben. Da hat er sich erst nicht getraut es zu nehmen. Wollte Collin quasi positiv verknüpfen. War das richtig?

Mhmm, nur zum Verständnis. Justus ist dein neuer Hund und Collin ist dein Sohn, hab ich das richtig verstanden?

Du hast schon die richtige Vermutung, der Hund muss erst ankommen... das Kleinkind deiner Freundin war mit Sicherheit zuviel... und ehrlich gesagt würde ich mich fragen ob die Freundschaft so gut ist, wenn eine Ansage von mir auf das Kind zu achten ignoriert wird...

Freue dich ersteinmals das du einen Hund hast , der deutlich zeigt - durch bellen und knurren, das es ihm zuviel wird - das ist Gold wert.

Du schreibst ja selbst das der Hund weder Balkontüre und die anderen einfachsten Sachen kennt... ist doch dann absehbar das der Hund die Krise bekommt wenn ein Kind auf Hüpfball auf ihn zu kommt...


Eine Telefonsprechstunde halte ich für Quatsch, ist genauso heikel wie die Ratschläge hier im Netz - wir sehen nicht live das Verhalten des Hundes.

Zwischenfragen:

Wie alt sind die Kinder?

Wie alt der Hund?

Wie lange habt ihr ihn genau?

und hier gibt es parallel noch einen Tread indem sehr viel nützliches steht, nimm dir bitte mal die Zeit und suche dannach...

ehrlich gesagt da bekäme ich auch Anfälle wenn ich unter dir wohnen würde... könnt ihr das für die nächste Zeit nicht nach draußen verlegen, ich meine das solche Bewegungsspiele des Kindes bei den schönen Wetter, lieber nur noch draußen statt finden, event. auch wenn du mit angeleinten Hund begleidest.

Bitte biete deinen Hund einen Platz auf den er absolut seine Ruhe hat, sich jederzeit hin zurück ziehen kann und der für ALLE KINDER TABU ist.

ginger 2001 schrieb:

Collin hat ihm heute morgen ein Stückchen Wurst gegeben. Da hat er sich erst nicht getraut es zu nehmen. Wollte Collin quasi positiv verknüpfen. War das richtig?

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Die Idee mit der positiven Verknüpfung über Futter ist nicht schlecht.
Aber so sollte man das besser nicht machen!
Der Hund traut sich erst nicht die Wurst zu nehmen... vermutlich aus Angst/Unsicherheit.
Trotzdem will er die Wurst. Er ist also in einem Motivationskonflikt.
Entscheidet er sich für die Wurst, und gegen sein Bedürfnis nach Abstand, dann kann das sehr gefährlich werden.
Ich würde das dshalb so nicht machen! Besser wäre es wahrscheinlich, wenn dein Sohn im Vorbeigehen Futter fallen lässt ohne den Hund dabei zu beachten.

Aber stop!!

Das mit dem Anschauen bzw. Fixieren ist sehr alarmierend. Möglicherweise sitzt ihr auf einer Zeitbombe... Muss nicht, kann aber!!

Deshalb:

Ihr solltet schnellstens einen Trainer/Tierpsychologen konsultieren. Allerdings kann der euch am Telefon genauso wenig helfen wie wir Fories über das Netz. Man kann diese Probleme nicht ernst genug nehmen.

Liebe Grüße, Step

Silviak88 schrieb:

Freue dich ersteinmals das du einen Hund hast , der deutlich zeigt - durch bellen und knurren, das es ihm zuviel wird - das ist Gold wert.

....

Bitte biete deinen Hund einen Platz auf den er absolut seine Ruhe hat, sich jederzeit hin zurück ziehen kann und der für ALLE KINDER TABU ist.

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Zu Satz 1:
Zu Satz 2: Richtig, und deshalb sollten auch Bett und Couch tabu sein. Nicht weil das die Privilegien des Ranghohen sind, sondern weil der Hund da nicht die Ruhe und Sicherheit kriegt, die er braucht.

Step

Vielleicht sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Justus erst seit knapp einer Woche bei ginger2001 ist, siehe ihr Thread -->http://forum.ksgemeinde.de/showthread.php?t=68688

Hat sie ja geschieben in ihrem Eröffnungspost.
Es macht die Sache um so dringender.
Viele Hunde sind in neuer Umgebung zunächst eher gehemmt. Oft hat man die ersten zwei Wochen einen pflegeleichten Traumhund... und kaum das er angekommen ist, geht die Post ab. Gut möglich, dass sich das Problem noch erheblich auswächst.
Das es sich bessert ist auch möglich, aber wie gesagt...
Wir fischen hier im Trüben und die Situation ist möglicherweise brandgefährlich.

Step

hallo

@step hat sehr gut beschreiben wie du vorgehen solltest. du brauchst UNEBEDINBT hilfe der scih das ganze ansieht ! die telefon sprechstunde (was es nicht alles gibt) hilft dir gar nichts !

übefordere ihn nicht m it besuchen usw - im augenblick geh es ruhig an sonst wird er ev überfordert.

und wie step auch gesagt hat, behalt das mit dem fixieren von deinem sohn im auge !

gruss
mf

Step hat recht, ich würde den Hund, insbes.in Hinblick auf sein Aggressionspotential bei empfundener Bedrohung bzw. in der Ressourcenverteidigung so schnell wie möglich abchecken lassen.
Es muß nicht, kann aber sein, daß der Hund noch auslotet, noch gehemmt ist und da noch was kommt. Kann auch sein, und das wünsche ich Euch, daß das anfängliche Unsicherheiten sind, die sich geben.
Was du erzählst, sind größtenteils Situationen, in denen der Hund sich bedrängt (bedroht?) fühlt. Hätte er die Möglichkeit gehabt, auszuweichen? Das wäre ja auch eine Möglichkeit für ihn zu reagieren. Ich finde es grundsätzlich auch o.k., wenn ein Hund brummt, um zu signalisieren, daß ihm etwas unangenehm ist. Aber lieber noch sind mir die Exemplare, die aus der Situation herausgehen. Was ist, wenn der Hund durch das Knurren nicht das erreicht, was er erreichen will? Was tut er dann? Geht er dann nach vorne oder weicht er aus? Das zu beurteilen ist völlig spekulativ.
Auf dem Bett hat er den weg nach vorne gewählt, würde ich mal so im Hinterkopf behalten.
Ich frag mich allerdings schon, wie man bei einem Hund, den man noch nicht 100%ig einzuschätzen weiß, auf die idee kommt, den schon mit ins bett zu nehmen. Mach nicht den Fehler, dem hund aufgrund seiner sicherlich ganz unglücklichen Vorgeschichte aus dem bedürfnis heraus, ihm zu zeigen, daß er jetzt ein Zuhause gefunden hat, Privilegien zuzugestehen, mit denen er vielleicht nicht gut umgehen kann. Ich würde mir den hund erstmal ganz nach hinten sortieren. Dann kannst du sehen, wie sich die nächsten Wochen entwickeln. Für den hund sind klare und eindeutige Strukturen und Regeln mindestens so wichtig wie Eure Liebe!
Was ist eigentlich mit deinem Mann? In dem anderen Threat hast du geschrieben, Justus hätte auch ihn angeknurrt.
Ich hätte für die Zeit bis zum Trainerbesuch, einige Tips für Euch:
- Sortier den Hund ganz nach hinten. Hausstandsregeln erstmal beachten.
- Halte bestimmte Bereiche Eurer Wohnung für den hund tabu, Kinderzimmer z.b. evtl.Küche
- Laß Kind und Hund nie unbeaufsichtigt. Wenn du den Eindruck hast, daß Justus deinen Sohn fixiert (schauen ist erlaubt!), versuch ihn abzulenken. Klappt das nicht, schicke ihn weg.
- Knurrt der Hund, schicke ihn ganz ruhig aus der Situation weg und ignorier ihn dann eine Weile. Danach gehst du wieder zur tagesordnung über.
- Ich würde Collin erklären, daß er den Hund ganz in Ruhe lassen soll. Er kann sich ja auf euren 2. hund konzentrieren. Wenn Justus von sich aus zu Collin Kontakt aufnimmt, soll Collin nicht den Fehler machen, sich vor lauter freude auf den hund zu stürzen.
- Wenn du ein schlechtes Gefühl hast, benutze einen Maulkorb, mal für den Übergang.
- Setze dich auch bei anderen durch, wenn du ein bestimmtes Gefühl hast, auch auf die gefahr hin, daß du sie verärgerst.

Ich kann es nicht verstehn wie manche leute ihren Kindern solche gefahren aussetzen können nur um einem Armen Tierheimhund ein Schönes Zuhause zu bieten , wobei ich mir nicht vorstellen kann das der Hund damit glücklich ist , und was ist das bitteschön fürn Tierheim einen " Gestörten Hund " an eine Familie mit Kindern abzugeben , hätte es nicht ein Hund sein können der Kinder mag ? Wirklich das kann ich nicht nachvollziehen ich finde es schrecklich das ein Kind sich nicht in seinem eigenem Heim frei entfalten kann nur weil Mama einen oder gerade diesen Hund haben möchte .

Da kann ich mir jeanie2k nur anschließen. Wirklich verstehen kann ich das auch nicht. Anscheinend war ja von vornherein bekannt, dass er bei Kindern mit Vorsicht zu genießen ist. In so einem Fall würde mir mein Kind vorgehen. Es gibt doch so viele kinderliebe Hunde in den Tierheimen, warum dann gerade Justus?

Wie alt ist dein Kind denn eigentlich?

@Silvia: ich habe den einen Thread gelesen Da stehen ja auch gute Tipps drin, keine Frage! Ich wollte halt nur noch mal sicher gehen dass ich mich richtig verhalte. Ich habe bei meiner alten Hundetrainerin angerufen und für Dienstag einen Termin bekommen. Ach so, unter uns zu wohnen ist glaub ich nicht ansatzweise so schlimm wie du denkst

@step: er hat sein Körbchen in einer Ecke stehen. Also es ist schon ruhig da. Und kein Kind geht hin. Mein Kleiner kann es nicht und den Großen interessierts nicht.
Mit den Besuchen habt ihr ja Recht, das war von uns ja auch nicht so geplant. Hier kam bis jetzt sonst niemand vorbei. Und ich hatte meiner Freundin ja auch gesagt dass es mir zuviel ist und ich das dem Hund erst Recht nicht zumuten möchte. Ich fand das auch bescheiden...

@sabsi: ich habe meine Kinder (8Monate und 4,5Jahre) nicht mit ihm alleine gelassen. Das ist mir viel zu gefährlich! Mein Großer ist jetzt auch nicht so der Hundetyp. Er hat ihn in diesen 6 Tagen komplett in Ruhe gelassen. Ich glaube er hat ihn nur am 1.Tag kurz gestreichelt.

@jeanie2k: Als ich im TH war, habe ich BEVOR ich überhaupt die Hunde gesehen habe nachgefragt ob es einen "passenden" Hund zu uns gibt. Ich erzählte von meinen Kindern, meiner Hündin und unseren Vorstellungen und Ansprüchen an einen Zweithund. Mir wurde zu ihm geraten.

Honesty, es wurde mir gesagt mit Kindern gäbe es keine Probleme! Ich kann mir mit 2 Kindern auch was schöneres vorstellen als einen Zweithund der keine Kinder mag! Meine Kinder sind 8Monate und 4,5Jahre

ginger 2001 schrieb:

@jeanie2k: Als ich im TH war, habe ich BEVOR ich überhaupt die Hunde gesehen habe nachgefragt ob es einen "passenden" Hund zu uns gibt. Ich erzählte von meinen Kindern, meiner Hündin und unseren Vorstellungen und Ansprüchen an einen Zweithund. Mir wurde zu ihm geraten.

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Das finde ich vom Tierheim verantwortungslos, muss ich ganz ehrlich sagen. Dass ihr euch auf die Aussage des Tierheims erstmal verlassen müsst ist klar, aber dann hätten die eigentlich sagen müssen, dass man ihn nicht zu Kindern vermittelt. Wenn deine Kinder schon älter wären, wäre das vielleicht nicht so ein großes Problem. Bei einem 4,5 Jahre alten Kind und einem 8 Monate alten Baby, wäre mir das Risiko jedoch zu groß.

Zum Glück haben wir ja Dienstag den Termin. Hilfe hätte ich mir sowieso geholt. Ich möchte ja nichts falsch machen.
Das mit der telefonischen Sprechstunde wurde mir von der Frau des Trainers erzählt. Ich habe aber zum Glück die Nummer meiner alten Trainerin gefunden.

ginger 2001 schrieb:

Honesty, es wurde mir gesagt mit Kindern gäbe es keine Probleme! Ich kann mir mit 2 Kindern auch was schöneres vorstellen als einen Zweithund der keine Kinder mag! Meine Kinder sind 8Monate und 4,5Jahre

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Oh hat sich überschnitten.

Das glaube ich dir. Ich will dir da auch keinen Vorwurf machen.

Du schreibst oben, mit Justus und Kindern ist das so eine Sache. Worauf beruht dieses Aussage? Auf deinen Feststellungen in den letzten Tagen oder haben die vom Tierheim auch etwas in dieser Art geäussert?

Ich gehe hier ja kein Risiko ein, sie sind nie unbeaufsichtigt und ich warte jetzt erst mal das Urteil unserer Trainerin ab. Mein Sohn nimmt wirklich Rücksicht auf ihn. Soweit er das halt kann.

Nee, nur auf meine "Erfahrungen" in den letzten 6 Tagen.

ginger 2001 schrieb:

Ich gehe hier ja kein Risiko ein, sie sind nie unbeaufsichtigt und ich warte jetzt erst mal das Urteil unserer Trainerin ab. Mein Sohn nimmt wirklich Rücksicht auf ihn. Soweit er das halt kann.

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Auf jeden Fall finde ich es super, dass du dir Hilfe suchst und an dem Problem arbeitest. Ich drück dir die Daumen, dass ihr die Probleme in den Griff bekommt.

Mir wurde gesagt dass er ruhig ist, alleine bleiben kann, ein Traumhund, würde sie mir ohne bedenken mitgeben. Bin da auch ein bißchen maulig.