Ach, ich kenne ne Menge Leute, die zu lange daran rumdoktern, denn wenn es mit der Erziehung nicht klappt, wird man wohl was falsch gemacht haben, und dann muss man eben andere saiten aufziehen und konsequenter sein, und dann vielleicht doch mal Methode B probieren... weil der Hund ja doch aus Protest pinkelt und einem auf der Nase herumtanzt...
Und am Ende hat der Hund tatsächlichb "nur" ein Blasenproblem. Was man mit der einfache Abgabe/Entnahme einer Urinprobe hätte herausfinden können.
Und dann? - Ich sag ja: Wenn's was ist wie ne verschleppte Blasenentzündung, oder Blasensteine, sollte das ein durchschnittlicher Tierarzt schnell festgestellt haben. Und wenn der nix findet, kann man weiter überlegen. Bzw. kann man natürlich schon
vorher überlegen, aber
dann eben weiter Maßnahmen ergreifen.
Ich finde nicht, dass man "die Psyche" oder "die Erziehung" bei so etwas ausklammern sollte - aber meine Prioritäten liegen (aus leidvoller Erfahrung) eben so, dass _erst_ die Gesundheit abgeklärt wird, und _dann_ der Rest. Nur zur Erklärung: Die Sprüche: "Man will sich ja keine Gedanken machen und das eigene Verhalten hinterfragen, man geht halt zum Arzt und lässt was diagnostizieren" - die haben mich und meinen Hund
Jahre gekostet... und mich zig Hundert Euronen, die ich in verschiedene Trainer investiert habe, die
alle so argumentiert haben, und für die es am Ende (bis zur Diagnose) nicht an der Gesundheit lag, sondern "irgendwie an mir", dass alles Training nix genützt hat.
Die Blasenreizung durch Steinbildung, die angebliches Stress- und Protestgepinkel war, war dabei eine leichtere Übung, denn das "Stressgepinkel" ließ sich durch den
trotz dem Traineridiagnose erfolgten Tierarztbesuch nebt Urinprobe und eine entsprechende Medikamentenumstellung recht einfach abstellen.
Mein Fazit: Man sollte ich grundsätzlich und immer hinterfragen, aber eben in beide Richtungen.