Petition gegen neues Versuchslabor in Berlin

In Berlin ist ein neues Tierversuchslabor geplant. Es soll eines der größten Deutschlands werden. Dagegen wurde diese Petition gestartet.

erledigt

gemacht

Ich wollte dazu eigentlich gar nichts schreiben...

Aber diese Petition ist wirklich außerordentlich undifferenziert.

1. Es werden für dieses Labor mehrere alte stillgelegt. Die Tierhaltuingsbedingungen werden sich also verbessern (im Rahmen der im Labor sehr begrenzten Möglichkeiten, aber immerhin.)

2. Die Kapazitäten steigen zwar trotzdem, da sich das gesamte MDC vergrößert - aber im Verhältnis zu den Mitarbeitern nur wenig. (Ich finde 1,75% Prozent im jahr über 8 Jahre nicht viel - im Endeffekt sind's am Ende aber doch paar tausend Mäuse... )

3. Die Kapazitäten steigen auch darum, weil im neuen Gebäude mit neuen Methoden und Geräten nicht invasive Untersuchungen am Tier erfolgen können, die jetzt nicht möglich sind. Das neue Labor wird also dazu führen, dass weniger Tiere operiert werden. Es müssen dann auch aus einer Versuchsreihe nicht mehr so of pro Woche x Tiere getötet werden, weil man irgendwelche Effekte an ihren Organen feststellen und den Forschritt dokumentieren will - man nimmt einfach insgesamt weniger Tiere und untersucht sie einmal pro Woche im MRT.

Es werden also zwar mehr Tiere gehalten, aber weniger davon werden sterben.

Quellen:





Plus meine eigenen Erläuterungen.

Wer grundsätzlich gegen Tierversuche ist, muss natürlich trotzdem unterschreiben. Ist mir völlig klar.

Wer es etwas nüchterner sieht, um wem das Wohl der bereits real existierenden Versuchstiere (die wohl kaum durch diese Petition abgeschafft werden, und wenn, dann sicher nicht auf tierfreundliche Weise) ganz konkret und auf realistische Weise am Herzen liegt... der denkt vielleicht nochmal drüber nach.

Denn die werden, wie ich das sehe, tatsächlich von dem Neubau profitieren.

Mir geht es nicht um die Frage: "Tierversuche ja oder nein"... Fakt ist: Die wird es noch eine ganze Weile geben.

Die Frage ist: Bekämpft man sie an allen Fronten und sorgt damit dafür, dass es den Tieren, die jetzt sich dort befinden, erstmal mittelfristig schlechter geht?

Oder versucht man, das Unvermeidliche für die Betroffenen wenigstens etwas besser zu gestalten?

Das ist sicher keine einfache Frage, aber ich finde, man muss die Chance haben, wenigstens darüber nachzudenken, bevor man etwas unterschreibt.

Sicherlich bist du sehr gut informiert, sonst hättest du das nicht geschrieben.
Denn ein Großteil dessen, was du hier geschrieben hast, fällt in die Rubrik "plus meine eigenen Erläuterungen", geht also nicht aus den angegebenben Quellen hervor.
Ich ziehe den Hut und gebe zu, weit weniger gut informiert zu sein.

Allerdings fühle ich mich auch nach dem Lesen deines Beitrags und der von dir verlinkten Quellen nicht so gut informiert, um deine Aussage, dieser Ausbau der Tierversuche sei ein Fortschritt im Sinne des Tierschutzes, nachvollziehen zu können.
So kann ich mir z.B. ein MRT für Mäuse nicht wirklich vorstellen. Wenn ich es mir analog zu dem MRT vorstelle, in dem ich schon war, halte ich es für Tiere, denen man es nicht erklären kann, für durchaus traumatisierend. Unsereiner bekommt Kopfhörer plus Erklärungen und findet es immer noch nicht angenehm. Aber wahrscheinlich sehe ich das jetzt zu verkniffen. Immerhin überleben es die Mäuse ja. (Tun sie das?)

Okay, das war jetzt polemisch. Sorry dafür. Aber für eine qualifizierte Beurteilung reichen mir deine Aussagen und Quellen nicht, und auf Aussagen von Tierversuchsbetreibern möchte ich mich da auch nicht wirklich verlassen. Ich verlasse mich ja auch nicht auf die Aussagen von Hühnerfarmern zur Tierfreundlichkeit von "Volieren" vs. "Käfigen".