Bisher habe ich das einfach ignoriert um sie nicht in ihrer Angst zu bestärken, aber besser wird es nicht.
Hallo,
ich habe auch einen Hund, der bei Gewitter panisch reagiert. Meiner Meinung und eigenen Erfahrung nach wird es schlimmer, wenn man den Hund dabei ignoriert...wenn ich das mal vermenschlichen darf: Mein Hund wirkt dann vollkommen hilflos. Was soll es denn für einen Lerneffekt bei Nichtbeachtung geben? Oder andersrum: Lernt der Hund, dass Panik ein "situativ angebrachtes Verhalten" ist, wenn ich ihn darin bestärke? PANIK?
Ist Angst ein Verhalten, oder ein
Gefühl, das ein bestimmtes aber unkontrolliertes Verhaltensmuster (Panik) auslöst?
Wenn es hier bei uns stark gewittert, setze ich mich zu meinem Hund, streichel ihn ein wenig, bin einfach da für ihn. Natürlich ohne mitleidiges Getue in Stimme und Körpersprache, sprich, ich selbst bin völlig entspannt und unbeeindruckt, bemitleide ihn nicht, gebe ihm aber etwas Sicherheit in dieser Situation. Er vertraut mir und beruhigt sich meist etwas...ist es mitten in der Nacht, darf er dann auch ab und an mal mit ins Bett bei einem richtig heftigen Sommergewitter. Tagsüber kann ich ihn manchmal auch sehr gut mit einem z.B. Spielchen ablenken - aber nicht immer. Dann sitzen wir es halt gemeinsam aus.
Ich habe den Hund jetzt bald seit 7 Jahren (er wird
, er hatte schon immer Angst bei jedem einzelnen Gewitter in seinem Leben. Habe ich ihn (anfangs) ignoriert, wurde es schlimmer, wende ich mich ihm unbeeindruckt und "souverän" zu, versuche ihm Halt zu geben, "entzerre" die Situation etwas durch Stimmungsübertragung, kommt er wesentlich besser damit zurecht und beruhigt sich einigermassen, kann sich sogar ablegen. Seit fast drei Jahren liegt der Dogo neben ihm, der nichtmal mit der Augenbraue zuckt, wenn es blitzt und donnert - das hilft ihm auch sehr, zusammen mit der Erfahrung, dass in der ganzen Zeit noch nie etwas "Schlimmes" passiert ist und er nicht mit seiner Angst alleine gelassen wird.
Vielleicht gibt es auch "Schlitzohren", die gelernt haben Zuneigung zu bekommen wenn sie in der Situation Gewitter
genau so reagieren, ohne dass sie dabei noch Angst haben - das weiss ich nicht. Ich denke aber, das erkennt man, wenn man seinen Hund kennt. Mal davon ab dass ich keinen Hund für so einen talentieren Schauspieler halte, einem Menschen Panik vorzuspielen . Bei meinem ist das ganz bestimmt nicht so - er hat eine ehrliche und tief sitzende Angst und dieses Gefühl kann man, meiner Meinung nach, nicht "wegignorieren".
Wir haben die konditionierte Entspannung bei beiden Hunden mit dem Wort "relax" verknüpft, bei dem Dogo hilft uns das ungemein in verschiedensten, für ihn aufregenden Situationen. Bei einem starken Gewitter wende ich es auch bei dem anderen Hund an, es fährt ihn deutlich runter, ohne ihn komplett zu entspannen (wie ohne Gewitter).
Wir haben das Entspannungssignal mit dem Markerwort (relax) konditioniert, nicht mit dem Clicker - beim Clickern kommen meine Hunde sofort in ein gewisses "Erregungsniveau", was man ja gerade bei der Entspannung nicht möchte...