Ich denke, dein Plan ist gut, und wird dem Hund in jedem Fall helfen, ruhiger zu werden.
Wenn ihr damit hinkommt und euren Weg findet, ist es gut.
Meine Freundin, deren Dogo such auf einem Ohr fast nichts hörte, hat draußen viel mit Berührung, Beinkontakt, abstreifen und wegen des Hörens mit Berührung und konditioniertem Blick zu ihr (dann Handzeichen) gearbeitet - vielleicht ist das auch was für euch.
Ich denke aber weiters, dass du die Informationen der Trainerin und der Verhaltenstierärztin extrem selektiv aufnimmst, weil du im
Grunde gegen den Einsatz von Medikamenten bist und gern glauben möchtest, dass es was anderes ist.
Das ist in dem Moment unklug, in dem der Hund den Bereich normalen, erzieherischen Verhaltens verlässt.
Ob er das tut, kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber falls er das tut, verbaust du dir so eine mögliche Lösung.
Natürlich kann es sein, dass ein Hund dauerhaft auf Medikamente angewiesen ist - wenn er ein ernstes Problem hat, mag das so sein. Eine SDU korrigiert sich zB nicht von selbst, weil man Medikamente gibt. Die gibt man wenn, dann immer. Und genauso mit anderen Medikamenten.
Mein letzter Hund bekam wegen eines Hirnschadens nach Kopfverletzung Selgian zur Stabilisierung der Funktion der beschädigten Hirnhälfte. Hat geholfen, hat ihn stabilisiert, ist ein Psychopharmakum - und ich musste es immer geben, denn ein neues Gehirn ist ihm dadurch leider nicht gewachsen.
Die Möglichkeit besteht also je nach Problem durchaus. Das liegt dann aber nicht am Medikament.
Heißt: wenn der Hund so etwas brauchen sollte (!), und du gibst es ihm nicht, weil er es dann ‚immer‘ nehmen müsste, fände ich es extrem unfair.
Ich kann aber gut verstehen, dass du es erst noch einmal anders versuchen möchtest. Ich halte deinen Ansatz für gut und für sehr überlegt und hoffe für euch beide, dass er erfolgreich ist!
Alles Gute!