Esther Schweins´ Bordeaux-Dogge bekommt einen Maulkorb
Hamburg, 3.5.02
Für ihn würde sie sich sogar von einem Mann trennen, hatte sie einst gesagt: Esther Schweins, Komikerin, Schauspielerin und jetzt auch Regisseurin, und ihr Hund "Bolle" sind ein Herz und eine Seele. Die neuen, schärferen Richtlinien zur Haltung von Kampfhunden werfen ein Schatten auf das harmonische Dasein des Vierbeiners - "Bolle" ist eine Bordeaux-Dogge. Und diese Rasse gilt nicht nur in Hamburg künftig als gefährlich. WELT-Redakteurin Deborah Knür sprach mit der Schauspielerin.
DIE WELT: Wie ist Ihnen und wie ist Bolle zu Mute?
Esther Schweins: Ich habe gerade einen Maulkorb bestellt. Obwohl Bordeaux-Doggen eigentlich ganz friedliche Tiere sind.
DIE WELT: Wie beurteilen Sie die neuen, schärferen Hundeverordnungen, wie sie jetzt auch in Hamburg erlassen wurden?
Schweins: Erst einmal muss ich sagen, dass hier viel, viel zu spät etwas getan worden ist. Wie lange diskutieren wir jetzt schon darüber? Zwei Jahre? So lange gibt es also schon die Aufmerksamkeit in der Bevölkerung, und genau so lange gibt es also auch schon diese Vorfälle. Es ist schlimm, dass erst ein Kind sterben musste. Und dann denke ich, dass hier der Bock zum Gärtner gemacht wird. Schließlich sind es die Menschen, die sich diese Tiere halten und sie als Waffe missbrauchen.
DIE WELT: Halten Sie solche scharfen Regelungen für sinnvoll?
Schweins: Es ist, so Leid es mir tut, absolut notwendig. Der Nachteil ist natürlich, dass es alle trifft, auch die Friedlichen und die Vernünftigen. Ich hätte allerdings einen Hundeführerschein für notwendig und sinnvoll gehalten.
DIE WELT: Wie sieht Bolles Zukunft aus?
Schweins: Es tut mir schon Leid für Bolle. Er muss natürlich ein Stückchen seiner Freiheit aufgeben, wenn er einen Maulkorb tragen muss. An der Leine führe ich ihn ohnehin immer aus. Ich werde sicher auch eine andere Regelung für Bolle treffen und ihn zum Beispiel öfter zu meinen Eltern geben. Die wohnen in einem kleinen Ort in Hessen, direkt an einem Wald. Dort kann er besser leben als in der Stadt.
DIE WELT: Kommen Sie denn in Zukunft trotzdem noch nach Hamburg?
Schweins: Ja. Und wir werden die Prozession der Maulkorbträger anführen.
Hamburg, 3.5.02
Für ihn würde sie sich sogar von einem Mann trennen, hatte sie einst gesagt: Esther Schweins, Komikerin, Schauspielerin und jetzt auch Regisseurin, und ihr Hund "Bolle" sind ein Herz und eine Seele. Die neuen, schärferen Richtlinien zur Haltung von Kampfhunden werfen ein Schatten auf das harmonische Dasein des Vierbeiners - "Bolle" ist eine Bordeaux-Dogge. Und diese Rasse gilt nicht nur in Hamburg künftig als gefährlich. WELT-Redakteurin Deborah Knür sprach mit der Schauspielerin.
DIE WELT: Wie ist Ihnen und wie ist Bolle zu Mute?
Esther Schweins: Ich habe gerade einen Maulkorb bestellt. Obwohl Bordeaux-Doggen eigentlich ganz friedliche Tiere sind.
DIE WELT: Wie beurteilen Sie die neuen, schärferen Hundeverordnungen, wie sie jetzt auch in Hamburg erlassen wurden?
Schweins: Erst einmal muss ich sagen, dass hier viel, viel zu spät etwas getan worden ist. Wie lange diskutieren wir jetzt schon darüber? Zwei Jahre? So lange gibt es also schon die Aufmerksamkeit in der Bevölkerung, und genau so lange gibt es also auch schon diese Vorfälle. Es ist schlimm, dass erst ein Kind sterben musste. Und dann denke ich, dass hier der Bock zum Gärtner gemacht wird. Schließlich sind es die Menschen, die sich diese Tiere halten und sie als Waffe missbrauchen.
DIE WELT: Halten Sie solche scharfen Regelungen für sinnvoll?
Schweins: Es ist, so Leid es mir tut, absolut notwendig. Der Nachteil ist natürlich, dass es alle trifft, auch die Friedlichen und die Vernünftigen. Ich hätte allerdings einen Hundeführerschein für notwendig und sinnvoll gehalten.
DIE WELT: Wie sieht Bolles Zukunft aus?
Schweins: Es tut mir schon Leid für Bolle. Er muss natürlich ein Stückchen seiner Freiheit aufgeben, wenn er einen Maulkorb tragen muss. An der Leine führe ich ihn ohnehin immer aus. Ich werde sicher auch eine andere Regelung für Bolle treffen und ihn zum Beispiel öfter zu meinen Eltern geben. Die wohnen in einem kleinen Ort in Hessen, direkt an einem Wald. Dort kann er besser leben als in der Stadt.
DIE WELT: Kommen Sie denn in Zukunft trotzdem noch nach Hamburg?
Schweins: Ja. Und wir werden die Prozession der Maulkorbträger anführen.
