Tja, so ganz einfach finde ich das auch nicht.
Andererseits: Irgendwo müssen ja auch neue Rassen ihren Ursprung haben, und wer entscheidet denn, dass es mittlerweile genug davon gibt?
Für viele Hunderassen gibt es keinen Bedarf mehr, und offensichtlich gibt es auf der anderen Seite Bedarf für eine Hund als Familientier in einem modernen westlichen Umfeld , oder auch als vielseitigen Sporthund abseits der gängigen "Gebrauchshunderasse", das von nicht allzu vielen Rassen wirklich abgedeckt wird...
Im Moment wird da "nach Bedarf vermehrt", die kleinen Mixe sind ja sooo problemlos.
Und einige wenige Leute versuchen, mit und aus diesen Mixen planvoll zu züchten (etwa die von mir schonmal verlinkten Australian Labradoodles - nicht zu verwechseln mit irgendwie gekreuzten Aussiedoodles
). Die Rassen sind noch nicht anerkannt, Papiere notwendigerweise selbst entworfen im eigenen Zuchtverband und es werden immer nochmal Hunde der Ausgangsrassen eingekreuzt. Streng genommen ist das derzeit auch "Vermehrung" - bis es irgendwann mal so weit gediehen ist, dass es als "Zucht" durchgeht.
Aber für mich besteht da schon jetzt ein deutlicher Unterschied.
Andererseits hat in der Nutztierzucht (wenn ich potenzielle Diensthunde mal dort einsortierte) das planvolle Kreuzen zweier Rassen für Toere eines bestimmten Typs eine extrem lange Tradition. Das gibt es bei Pferden (Vollblüter x schwere Warmblüter für leichte Jagdpferde mit Springvermögen. Ich meine, für bestimmte Kutschpferde gibt es das auch), ganz zu schweigen von Maultieren, ich meine, bei Geflügel, aber auch bei Hunden.
Das wurde schon gemacht, als man das Wort "Vermehren" gar nicht kannte, und hatte ja auch ein Ziel - Hunde hervorzubringen, die eine bestimmte Aufgabe besser erfüllen konnten, als die Ausgangsrassen.
Im Grunde ist das auch nichts anderes als das Erzeugen von gut verkaufbaren Modekreuzungen, aber irgendwie hat es in meinem Kopf einen etwas anderen Stellenwert.