Naja Biggy, gerade weil ich eben weiß, wie das so wirkt, schreibe ich ja dann solche Abschnitte, wie deinen zuerst zitierten, um das nochmal klarzustellen
Aber natürlich DENKE ich, dass mein Weg der richtige ist, sonst würde ich ihn nicht gehen. Der richtige für MICH und MEIN Kind! Wichtige Einschränkung.
Ich sagte, ich unterscheide FÜR MICH zwischen diesen Primärbedürfnissen und anderen Bedürfnissen. Um für MICH eine Linie zu finden, die MIR den Druck wegnimmt. Ich schrieb genau so, dass die Entscheidung für den anderen Weg mir ebenso Druck weggenommen hätte - ich das aber eben nicht authentisch hätte rüberbringen können. Ich GLAUBE nunmal, dass es so ist, wie ich es sehe - aber beweisen kann man es natürlich nicht. Ich kann mich auch irren und Talina fechtet da doch nur einen Machtkampf aus. Dieses Risiko nehme ich auf mich, weil ich nicht glaube, dass es so ist. Das kann bei einem anderen Kind aber wieder anders sein. Und das kann man vom Außen schlecht beurteilen.
Beispiel, was ich dafür recht anschaulich finde:
Es gibt natürlich dinge, die ich NICHT akzeptieren kann bei anderen. Dazu gehört eben auch das bewusste schreien lassen (nicht quengeln) als bewusste Erziehungsstrategie.
Wir hatten eine Diskussion unter Müttern in der PEKiP-Gruppe, da waren unsere Kinder aber noch BABYS, richtige Würmchen!
Mutter 1 - Ich: Kind schläft partout nicht ohne Gebrüll allein ein, Mutter gibt dem immer nach. Kind schläft bei Mutter im Bett von Anfang an, Mutter stillt, wenn es sein muss auch 10 mal die Nacht!
Mutter 2 - Kind schläft problemlos seit es 14 Tage alt ist im eigenen Zimmer und es schläft dort durch! Es wird abends nicht gestillt und wenn es nachts mal wach wird (und eben nicht krank ist) geht die Mama kurz rein, redet ihm gut zu, es nölt etwas, sie nimmt es nicht raus und bei der spieluhr schläft es binnen 5 Minuten jedesmal wieder ein.
Mutter 3 - Kind soll nachts allein und möglichst band durchschlafen daher nimmt sie sich das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" zur Hand und lässt ihr Kind brüllen und brüllen und brüllen bis es sich in den Schlaf weint. Das über Wochen bis es das "kann".
Ich verurteile in diesem Fall nur Mutter 3. Mutter 2 geht einen Weg, mit dem ich mich persönlich so früh nicht wohl gefühlt hätte (deshalb hätte ich es gar nicht erst probiert), aber ich denke, das Kind leidet nicht und dem geht es nicht schlechter als Talina. Ich habe da gar keinen Ansatzpunkt zur Kritik, denn es ist doch für diesen Jungen absolut ok so wie es ist. Die Mutter hat das versucht, es hat geklappt - super für beide. Nur wenn der Junge heftig protestiert und sie es dennoch durchgezogen hätte, das wäre etwas anderes gewesen.
Wie gesagt, ich spreche hier von BABYS nicht mehr von Kindern im Alter von Sophia oder Talina, wo man ganz andere Dinge in Betracht ziehen muss. Es ging mir nur darum zu veranschaulichen, dass ich denke, dass auch ein völlg anderer Weg als meiner vollkommen ok und kindgerecht ist - wenn es für DIESES Kind passt!
Aber ich wehre mich eben auch dagegen - und das gibt es umgekehrt genau so - dass mir vorgehalten wird, dass meiner falsch ist. Und auch wenn es zugegeben weniger deutlich ist, auch das schlägt mir (auch hier) zwischen den Zeilen oft entgegen. Z.B. eben wenn geschrieben wird, dass ein Kind über einem Jahr doch mal lernen MUSS alleine einzuschlafen, sonst nähme man ihm ja die Chance ein stabiles Selbstbewusstsein zu entwickeln usw. Damit sagt de Mutter doch auch nix anderes, als dass IHR Weg eben der besser ist als meiner und impliziert sogar indirekt, dass ich meinem Kind schade... Ist aber in gewissem Rahmen auch ok so, denn natürlich findet jede Mutter dass ihr Weg der richtige ist - sonst würde sie ihn ja nicht wählen...
Letztlich kann man mir natürlich auch vorwerfen, einfach den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Das spielt sicher auch mit da rein. Es wird sich erst hinterher zeigen, ob es richtig war oder nicht. Da es mit dem Durchschlafen entgegen aller Tipps so gut klappte, bin ich erstmal zuversichtlich, dass die anderen Dinge auch von slebst kommen. Wenn Talina mit 3 noch keine Anstalten macht abzustillen, sehen wir weiter
Dann muss ich diese Sichtweise ggf. revidieren