Laborbeagles - 9 Rüden

Moe

20 Jahre Mitglied
Gezüchtet für ein Leben im Labor

Bettina und Jörg Döllner aus Alfeld vermitteln Versuchs-Beagles aus Laboren

Alfeld (am). Sie werden gezüchtet für die Forschung: Laborhunde. Vorteilhaft für die Forschung sind Beagles. Die Rasse gilt als
sehr menschenfreundlich und friedfertig. In der Forschung werden sie daher gerne eingesetzt. Was passiert mit den Hunden, die
nicht mehr benötigt werden? Wenn sie Glück haben, kommen sie raus. Und wenn sie großes Glück haben, finden Bettina und
Jörg Döllner aus Alfeld ein neues Zuhause für sie. Das Paar gehört der Interessengemeinschaft (IG) "Tiere in Not" an. Seit 1992
hat die IG 800 Hunde vermittelt.

Snoopy liegt in seinem Sessel im Wohnzimmer und schnarcht. Ab und zu streckt er sich. Blinzelt, ob Herrchen und Frauchen
Döllner auch in der Nähe sind. Seit drei Jahren lebt der zehneinhalbjährige Rüde in Alfeld. Ein schönes Leben. Er bekommt
nicht nur sein Fressen, sondern auch Liebe und Zuneigung. Das kannte er im "Leben vor Döllners" nicht. Was der Hund erlebt
hat, wissen seine Besitzer nicht. Sie wissen, dass er in der Diabetes-Forschung bei Hoechst eingesetzt war. Er dort an die
frische Luft durfte, also Regen und Wind kannte. Snoopy hat keine Eckzähne mehr. "Er hat sich die Zähne am Gitter seines
Zwingers abgehobelt", erzählt Bettina Döllner. Typisch für Laborhunde. Die Alfelderin wollte schon immer einen Beagle haben.
Dann sah sie im Fernsehen eine Tiervermittlungssendung, in der über Laborhunde berichtet wurde. Die aktive Tierschützerin
fackelte nicht lange, nahm mit Karin und Walter Löhken, den Gründern der Interessengemeinschaft, Kontakt auf. Seit einem
Jahr zählen die Döllners zu den sieben Paaren, die bundesweit Laborhunde vermitteln.

Wie das geht? "Wir bekommen von den Laboratorien Listen gefaxt", erzählt Jörg Döllner. Darauf steht, wie viele Hunde abzugeben sind, Geschlecht,
Geburtsdatum und wann die Hunde bereit stehen. Mitunter auch ein Vermerk zum Tier wie "sehr dünn" oder "ängstlich". Namen haben die Vierbeiner nicht,
lediglich Nummern. Nur gesunde Hunde werden zum Vermitteln freigegeben. Kranke werden "entsorgt". "Einige Versuche enden auch mit dem Sezieren",
berichtet die 33-Jährige. Hunde, die im Namen der Forschung künstliche Schlaganfälle oder Herzinfarkte bekommen, stürben meist beim Versuch.

Snoopy hatte mit der Firma Hoechst noch Glück, er durfte an die Luft. Viele seiner Leidensgenossen bekommen die Sonne nicht zu sehen, leben in gekachelten
Kellern. Dennoch war Snoopy misstrauisch, als er das erste Mal über Rasen laufen sollte. "Er hat mit der Pfote vorsichtig das Gras berührt. Bis er aber drüber
gegangen ist, hat es etwas gedauert", erzählt Bettina Döllner. In der Regel gewöhnen sich die Hunde schnell ein. Sie mögen Menschen, auch wenn sie
ihretwegen leiden mussten. "Es gibt Hunde im Labor, die freuen sich, wenn ihnen Blut abgenommen wird, weil sich dann jemand um sie kümmert", sagt die
Alfelderin. Denn zwischen den Versuchen können Monate vergehen. Die Hunde werden auf Farmen gezüchtet. Auch in Deutschland. Damit ist ihr Schicksal
besiegelt. In den USA gibt es eine große Farm, die Beagles in alle Welt verschickt. Schon als Welpen kommen sie ins Labor. Lassen nicht nur Tests fürs
Menschenwohl über sich ergehen, sondern auch für Ihresgleichen. So testen sie zum Beispiel Flohpulver. Wenn die Tiere aus dem Labor entlassen werden
und Folgeschäden, wie Hautausschlag zum Beispiel auftreten, übernimmt die Interessengemeinschaft die Kosten für den Tierazt. Die Interessengemeinschaft
bleibt daher Besitzerin der Hunde.

"Mit der Vermittlung nehmen wir keinem Tierheimhund das Heim weg", betont Bettina Döllner. Wer sich für einen Laborhund entscheide, mache dies bewusst.
Das Paar gibt jeden neuen Hundehalter eine Broschüre mit Tipps in die Hand. Außerdem reisen sie an den Wochenenden durch Deutschland, um die Hunde von
den Laboren abzuholen und sie ins neue Heim zu bringen. "Spritgeld, Telefongebühren bezahlen wir aus unserer privaten Kasse", sagt Jörg Döllner, von Beruf
Drucker, dessen Frau als Sozialarbeiterin im Altenheim arbeitet.

Viel Geld geben sie auch für Snoopy aus. Er hat eine Krankheit, die nicht mit den Versuchen zusammen hängen muss. Sein Stoffwechsel funktioniert nicht
richtig. So neigt er unter anderem zu Entzündungen, muss Medikamente nehmen und oft zum Tierarzt. Aber da geht Snoopy geht gerne hin. Das wunderte die
Döllners allerdings. "Was man mit Beagles machen kann, würde kein anderer Hund überstehen", sagt Bettina Döllner. Der Lebenswille und die seelische
Belastbarkeit dieser Hunde sei enorm.

Auch bei Snoopy. Er schmatzt, sieht kurz auf. "Alle noch da", scheint er zudenken. Auch Dackeldame Rana, seine Freundin, ist in der Nähe. Herrchen und
Frauchen suchen gerade für fünf Zwergbeagle und vier Beagle, alle Rüden, zwischen zwei und sieben Jahren ein Zuhause. Informationen gibt es unter der
Rufnummer 05 18 1 / 81 71 6.

(c) Archiv Hildesheimer Allgemeine Zeitung
 
  • 29. April 2024
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Wer informationen im Umgang mit einem Laborbeagle möchte, darf mir gerne mailen, ich selbst besitze nämlich einen Beagle aus der Forschung.

LG
Fly
 
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