Es ist ja nicht so, als wenn man sich keine Gedanken zu dem Thema machen würde.
Bei der ersten Hündin, die ich wegen sehr belastenden Scheinträchtigkeiten habe kastrieren lassen, habe ich Monate lang alle möglichen Tierärzte befragt, ist es richtig, welche Risiken gibt es, wen man als Operateur empfehlen kann u.s.w.
Ich habe damals beruflich Tierärzte besucht und mich dann für eine Praxis entschieden, in der ein älterer Praktiker und eine junge Kleintierchirurgin praktizierten.
Ich glaube, die haben sehr über mich gelacht. Am OP Tag hieß es, sie hätten den Eindruck, das mich das deutlich mehr mit nimmt, als den Hund.
Besagter Hund spazierte aus der Praxis raus, noch etwas müde, und am nächsten Tag verhielt sie sich als wäre nichts gewesen.
Das ist für die nächsten 13 1/2 Jahre auch so geblieben. Ein stabiler, gesunder, souveräner Hund.
Auch meiner Freundin, die als Züchterin zu trennen weiß, ist das Risiko eines ungewollten Deckaktes bei Hunden mit PLL zu groß und deshalb werden sie kastriert. Zudem leben sie dann als Maskottchen bei ihr und laufen ihr überall hin nach, so das eine Kontrolle schwieriger wird.
Das mag man auch Bequemlichkeit nennen, aber alle, besonders die Hunde, profitieren davon.
Ich habe nur positive Erfahrungen gemacht. Das mag zum einen daran liegen, das ich fast immer Hunde hatte, die tatsächlich von einer Kastration aus gesundheitlichen Gründen profitiert haben.
Zum anderen daran, das ich Parson Jack Russell halte. Eine kleine, robuste Rasse, die eine Kastration gut weg steckt.
Einen Tag danach muß ich sie schon fast festbinden, weil sie wie immer rum toben wollen.
Die Veränderungen, die durch den den geänderten Hormonstatus entstehen, sind ebenfalls anscheinend nicht gravierend. Zumindest bei den Russelln. Schönes Fell, ausgeprägte Muskulatur, gleiches Verhalten wie vorher, abgesehen natürlich vom S.exualtrieb.
Möglicherweise könnte das Fell noch schöner sein, die Muskulatur noch ausgeprägter? Kann sein, aber jeder kann sich gerne meine Hunde ansehen. Das könnte dann nur noch eine minimale Veränderung sein, so gut und gesund wie die aussehen.
Bei Grisu steht jetzt erstmalig eine frühe Kastration (8 Monate) auf Anraten der Tierklink an. Die Ärzte der Klinik haben damit gute Erfahrungen bei kleinen Rassen gemacht.
Ich bin nicht glücklich damit, aber es ist nicht zu vermeiden. Ob Grisu sich anders entwickeln würde ohne die Kastration werde ich ncht wissen können.
Aber aufgrund meiner Erfahrungen wette ich das sie ein normales Russelleben führen kann und ihr das außer ihrem S.exualtrieb nichts nimmt.
Eine Kastration ist für mich immer eine Einzelfallentscheidung. Ich kann
@mollywoman verstehen. Sie kann keine absolute Kontrolle gewährleisten. Nicht jeder hat die Möglichkeit das wirklich sicher zu stellen.