Wir hatten gerade auf unserer Gassi-Runde in der Feldmark auch netten Besuch. 2 Kinder (Junge und Mädchen, etwa 10 Jahre) hatten ihre Fahrräder oben am Weiher gelassen und waren extra den Kilometer (!) quer durch die Felder direkt auf mich zu gerannt, weil sie mich da mutterseelenallein mit den beiden Hunden im Feld gesehen hatten. Dort ins Feld (Wiese und Feld abwechselnd kommen nie Spaziergänger (keine Wege), da gibts nur Hundler.
Da sie von hinten kamen, hab ich sie gar nicht gesehen. Meine Hunde liefen frei, mein Dicker fraß gerade etwas undefinierbares und ich versuchte, ihn davon abzuhalten, als meine Hündin einen Durchstart nach hinten machte. Sie macht das öfter mal, wenn da Tauben sitzen, verfolgt diese aber nicht sondern scheucht sie nur auf und kommt zurück, daher dachte ich mir auch nix dabei.
Sie hatte die Kids gesehen und war da hingerannt, zweimal Wau zur Begrüßung (da hab ich mich dann umgedreht) und in gebührendem Abstand eine Ehrenrunde um die beiden (die waren stocksteif stehengeblieben, hatten sich ja erschrocken) herum und direkt zu mir zurück.
Ich hätte mich ohrfeigen können, schließlich hatte die Kurze die beiden erschreckt, ich hätte besser aufpassen müssen. Sowas ist mir auch noch nicht passiert, wo ich doch sonst immer aufpasse wie ein Luchs und ständig rings herum die Gegend sondiere.
Wie dem auch sei, ich legte beide Hunde sofort ab und rief die Kids zu mir und kurz drauf kugelten 2 Kinder und 2 Hunde auf dem Bauch durch die Wiese.
Das Mädchen liebt Hunde heiß und innig und war selig, dass sie mit den beiden schmusen durfte, der Junge erzählte, er hätte schon Angst, wenn ein Hund so auf ihn zurennt, aber nicht dass sie beißen würden (denn bissige Hunde haben einen Maulkorb um !), sondern dass sie ihn umrempeln könnten.
Aber seine Mama hätte ihm gesagt, dass er nicht weglaufen soll, sondern einfach stehen bleiben und er war ganz stolz, dass er das so gemacht hatte.
Nur als sie nach der Rasse fragten und die Antwort "Dobermann" erhielten, guckten sie etwas betreten und zogen für ca. fünf Sekunden die Hände weg. Aber dann siegte der Verstand und Knuddeln war angesagt.
Ich hab mich mit beiden dann noch unterhalten und wir sind dann zu fünft noch eine Runde durch die Wiese gegangen (wobei die Hunde immer wieder gekrault und gestreichelt wurden) und dann haben sie uns auf ihren Fahrrädern noch bis nach Hause begleitet.
Also: Happy End auf ganzer Linie.
Bis auf die Tatsache, dass Frauchen die Augen hinten im Kopf auch in Feld und Wiese mal benutzen muss!
Gruß
tessa
