Kreis Böblingen: Appell des Kreisverbandes Deutscher Tierschutzbund an Kommunen und Polizei wegen "überzogener Aktionen der Bundes- und Landespolitiker"
Keine Aufnahme mehr von Kampfhunden
Von unserem Mitarbeiter Peter Maier
Die Notbremse haben die Verantwortlichen der Böblinger Tierheim-Gesellschaft gezogen: Aufnahmesperre im Tierheim Böblingen an der Herrenberger Straße. Rosie Wiedmann und Günther Probst, das Führungsduo des Kreisverbandes Deutscher Tierschutzbund, alleiniger Gesellschafter, konnten nicht anders handeln.
Hintergrund ist die neue Polizeiverordnung von Bund und Ländern bezüglich der Behandlung von Kampfhunden und ihnen gleichgestellte Rassen und Mischlingen.
Diese Hunde werden nicht getötet
Die Präsidentin, Rosie Wiedmann, erklärt den Sachverhalt so: Wenn der Deutsche Tierschutzbund Kreisverband Böblingen seiner satzungsgemäßen und deswegen vom Landkreis finanziell unterstützten Aufgabe nachkommen soll, so kann er nicht Aufbewahrungsstätte für die sogenannten "Kampfhunde"-Rassen sein, die von Behörden eingezogen oder von ihren Haltern abgegeben oder ausgesetzt worden sind. Die Erläuterung der Tierschützerin: diese Hunde dürfen nicht weitervermittelt werden; diesen Hunden kann nicht lebenslang eine artgerechte Haltung geboten werden; diese Hunde werden vom Tierschutzverein nicht getötet.
Und weiter erklärte sie: "Wenn der Deutsche Tierschutzbund Kreisverband Böblingen in seiner originären und vom Landkreis finanziell unterstützten Aufgabenstellung wirken soll, dann u. a. nur insofern, als das vorhandene Raumangebot ausreichen muss für Fundtiere und für solche, die aus tierschützerischen Gesichtspunkten eingeliefert werden müssen. Die Hundeboxen im Tierheim Böblingen sind zur Zeit durch die unter die Kampfhundeverordnung fallenden Rassen in erheblichem Missverhältnis überbelegt.
Jeglicher Antrag auf Übereignung der bereits eingelieferten Tiere wird strikt abgelehnt. Wir behalten uns vor, die Tiere an die Gemeinden zurückzugeben."
Gunst der Stunde ausgenutzt
Die Kritik der Böblinger Tierschützer liest sich so: Die völlig überzogenen Aktionen der Bundes- und Landespolitiker haben nicht nur eine Massenhysterie gegen Hunde inzwischen aller Rassen und Größen ausgelöst, sie haben den Tierschutzvereinen und den Gemeinden Probleme beschert, die nur schwerlich gemeinsam gelöst werden können.
Unter Berufung auf die Polizeiverordnung haben die Ortspolizeibehörden "erforderliche Maßnahmen getroffen, die zur Abwendung von Gefahren für ihre Bürger notwendig sind", woraus die Haltung aller möglichen, insbesondere größeren Hunderassen erheblich erschwert wird. Gleichzeitig haben viele Gemeinden die Gunst der Stunde auszunutzen gewusst, die Hundesteuer für diese Rassen in unerschwingliche Höhen zu treiben.
Lob für Sindelfingen
Das Fazit der Präsidentin: "Durch beide Aktionen ist eine Situation entstanden, in der die Haltung größerer Hunde nicht durch Sachverstand und Tierliebe, sondern durch den Geldbeutel der Familien gesteuert wird. Dies betrifft nicht nur die sogenannten 'Kampfhunde', sondern alle großgewachsenen Tiere.
Eine löbliche Ausnahme und ein Vorbild ist die Stadt Sindelfingen, die nicht nur von der Erhöhung der Hundesteuer absah, sondern sie auch halbiert, wenn der Halter einen Befähigungsnachweis erbringen kann."
Fest steht: Die Hundehäuser im Tierheim sind jetzt bereits überfüllt.
Dazu G. Probst: "Es ist zu befürchten, dass die leider nicht ausrottbare Unsitte, zu Weihnachten einen 'süßen Welpen' zu verschenken, zu weiterem Bedarf an Unterbringungsplätzen führen wird, sobald aus diesem Welpen ein nagender, im Spieltrieb beißender oder zerstörerischer, unerzogener Junghund geworden oder der Beschenkte des Tieres überdrüssig geworden ist. In den vergangenen Jahren konnten wir hier manches Leid verhindern. Wir wollen auch zukünftig noch in der Lage sein, diesen Hunden einen menschlichen Partner zu vermitteln."
Das Angebot der Tierschützer an die Kommunen und Polizei: "Uns ist bewusst, dass unser Beschluss des Aufnahmeverbotes der als Kampfhunde gebrandmarkten Rassen Ihnen die Konsequenzen für eine Verordnung aufbürdet, die nicht auf Gemeinde- oder Kreisebene beschlossen wurde. Wir sind daher gerne bereit, mit Ihnen gemeinsam an einer dem Tierschutz gerechten Lösung zu arbeiten."
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Keine Aufnahme mehr von Kampfhunden
Von unserem Mitarbeiter Peter Maier
Die Notbremse haben die Verantwortlichen der Böblinger Tierheim-Gesellschaft gezogen: Aufnahmesperre im Tierheim Böblingen an der Herrenberger Straße. Rosie Wiedmann und Günther Probst, das Führungsduo des Kreisverbandes Deutscher Tierschutzbund, alleiniger Gesellschafter, konnten nicht anders handeln.
Hintergrund ist die neue Polizeiverordnung von Bund und Ländern bezüglich der Behandlung von Kampfhunden und ihnen gleichgestellte Rassen und Mischlingen.
Diese Hunde werden nicht getötet
Die Präsidentin, Rosie Wiedmann, erklärt den Sachverhalt so: Wenn der Deutsche Tierschutzbund Kreisverband Böblingen seiner satzungsgemäßen und deswegen vom Landkreis finanziell unterstützten Aufgabe nachkommen soll, so kann er nicht Aufbewahrungsstätte für die sogenannten "Kampfhunde"-Rassen sein, die von Behörden eingezogen oder von ihren Haltern abgegeben oder ausgesetzt worden sind. Die Erläuterung der Tierschützerin: diese Hunde dürfen nicht weitervermittelt werden; diesen Hunden kann nicht lebenslang eine artgerechte Haltung geboten werden; diese Hunde werden vom Tierschutzverein nicht getötet.
Und weiter erklärte sie: "Wenn der Deutsche Tierschutzbund Kreisverband Böblingen in seiner originären und vom Landkreis finanziell unterstützten Aufgabenstellung wirken soll, dann u. a. nur insofern, als das vorhandene Raumangebot ausreichen muss für Fundtiere und für solche, die aus tierschützerischen Gesichtspunkten eingeliefert werden müssen. Die Hundeboxen im Tierheim Böblingen sind zur Zeit durch die unter die Kampfhundeverordnung fallenden Rassen in erheblichem Missverhältnis überbelegt.
Jeglicher Antrag auf Übereignung der bereits eingelieferten Tiere wird strikt abgelehnt. Wir behalten uns vor, die Tiere an die Gemeinden zurückzugeben."
Gunst der Stunde ausgenutzt
Die Kritik der Böblinger Tierschützer liest sich so: Die völlig überzogenen Aktionen der Bundes- und Landespolitiker haben nicht nur eine Massenhysterie gegen Hunde inzwischen aller Rassen und Größen ausgelöst, sie haben den Tierschutzvereinen und den Gemeinden Probleme beschert, die nur schwerlich gemeinsam gelöst werden können.
Unter Berufung auf die Polizeiverordnung haben die Ortspolizeibehörden "erforderliche Maßnahmen getroffen, die zur Abwendung von Gefahren für ihre Bürger notwendig sind", woraus die Haltung aller möglichen, insbesondere größeren Hunderassen erheblich erschwert wird. Gleichzeitig haben viele Gemeinden die Gunst der Stunde auszunutzen gewusst, die Hundesteuer für diese Rassen in unerschwingliche Höhen zu treiben.
Lob für Sindelfingen
Das Fazit der Präsidentin: "Durch beide Aktionen ist eine Situation entstanden, in der die Haltung größerer Hunde nicht durch Sachverstand und Tierliebe, sondern durch den Geldbeutel der Familien gesteuert wird. Dies betrifft nicht nur die sogenannten 'Kampfhunde', sondern alle großgewachsenen Tiere.
Eine löbliche Ausnahme und ein Vorbild ist die Stadt Sindelfingen, die nicht nur von der Erhöhung der Hundesteuer absah, sondern sie auch halbiert, wenn der Halter einen Befähigungsnachweis erbringen kann."
Fest steht: Die Hundehäuser im Tierheim sind jetzt bereits überfüllt.
Dazu G. Probst: "Es ist zu befürchten, dass die leider nicht ausrottbare Unsitte, zu Weihnachten einen 'süßen Welpen' zu verschenken, zu weiterem Bedarf an Unterbringungsplätzen führen wird, sobald aus diesem Welpen ein nagender, im Spieltrieb beißender oder zerstörerischer, unerzogener Junghund geworden oder der Beschenkte des Tieres überdrüssig geworden ist. In den vergangenen Jahren konnten wir hier manches Leid verhindern. Wir wollen auch zukünftig noch in der Lage sein, diesen Hunden einen menschlichen Partner zu vermitteln."
Das Angebot der Tierschützer an die Kommunen und Polizei: "Uns ist bewusst, dass unser Beschluss des Aufnahmeverbotes der als Kampfhunde gebrandmarkten Rassen Ihnen die Konsequenzen für eine Verordnung aufbürdet, die nicht auf Gemeinde- oder Kreisebene beschlossen wurde. Wir sind daher gerne bereit, mit Ihnen gemeinsam an einer dem Tierschutz gerechten Lösung zu arbeiten."
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