2/3 gedanken mehr dürften sich die entscheidungsträger in den th schon machen,als nur z.b. er ist jetzt 2 wochen hier,also wird kastriert.
...und dass die kastrationsauflage,in manchen schutzverträgen,das papier nicht wert ist,auf dem sie steht,dürfte sich eigentlich auch in den tsv/th rumgesprochen haben.
Na ja, die Tierheime werden ja nun tagtäglich mit den Folgen der Nicht-Kastration konfrontiert... Es sind doch die Tierheime, in denen die Tiere aus den Upps-Würfen bzw. den Verpaarungen nach dem Motto "ach unser Hund ist so toll, da muss es Nachwuchs geben" oder "einmal muss eine Hündin doch werfen" oder "mich haben sooo viele gefragt, ob meine Hündin nicht mal Welpen haben kann, weil sie auch so einen Hund wollen" usw. usf. landen. Die "Züchter" vermutlich sogar Leute, die sich vollmundig den Anwürfen gegen die Tierschützer anschließen würden...
Womöglich wird in THen aus lauter Angst, dass eben dieser eine Hund doch noch deckt oder diese eine Hündin doch gedeckt wird, in Fällen kastriert, in denen man es ggf. hätte sein lassen sollen. Mag sein, das kann und will ich nicht beurteilen. Aber ich kann durchaus nachvollziehen, dass Tierheime keine unkastrierten Tiere vermitteln.
Ich würde vor dem Hintergrund, dass es Zigtausende von Hunden gibt, für die es kein Zuhause gibt und der Tatsache, dass es Welpen von Vermehrern und Upps-Würfen noch und nöcher gibt, es durch die Vermittlung eines zeugungsfähigen Tieres nicht riskieren wollen, so für weiteren Nachwuchs und noch vollere Tierheime zu sorgen. Mir wäre das Risiko zu groß. In einer idealen Welt mit lauter verantwortungsvollen Haltern, sähe das wieder anders aus.
Die harten Anwürfe gegen Tierheime/Tierschützer, die ja nun mal nicht aus Spaß an der Freud kastrieren (und für das Geld, was dabei draufgeht, sicherlich auch andere Verwendungszwecke wüssten), sind in meinen Augen (ich weiß, ich wiederhole mich) nicht fair. Auch das absolut harte kontra Kastration (inklusive Vorwürfen an kastrierende Tierschützer) ist in meinen Augen der falsche Weg - dafür ist die Zeit meiner Meinung nach noch nicht reif. Dafür laufen da draußen noch zu viele verantwortungslose Hundehalter rum, die sich eben nicht ausreichend darum kümmern, dass ihre fortpflanzungsfähigen Tiere sich nicht vermehren. Es ist leicht gesagt, dass man da dann eben bei der Vermittlung genauer hinschauen soll - praktisch umzusetzen ist es aber eben leider kaum bis gar nicht. Man schaut den Leuten bekanntlich nur vor den Kopf... Auch die Sterilisation als Alternative ist nach meinem Wissen mit Risiken für die Tiere verbunden. Das Non-plus-Ultra ist das also offenbar auch nicht.
Ich fänd's schön, wenn man in der Diskussion zum Thema Kastration eben auch berücksichtigt, dass wir nicht in einer Welt von Idealfällen leben... Und wenn man schon meint, die Tierheime angehen zu müssen, weil sie (aus nachvollziehbaren Gründen) kastrieren, dann fände ich es nur fair, wenn zumindest eine praktikable Alternative angeführt würde.
Und diejenigen, die es nachvollziehen können, dass Tierschützer kastrieren, meine ich mit diesem Post ausdrücklich nicht.
PS: Es stimmt, es hat niemand direkt gesagt, dass die Kastration von Straßenkatzen/-hunden auch "böse" ist. Es hat aber eben anfangs auch niemand gesagt, dass es neben medizinischer Indikation noch andere Fälle gibt, in denen Kastration eben nicht "böse" ist. Als Sponsorin so mancher Katzen- und Hundekastration habe ich mich echt persönliche angesprochen und auch ein bisschen wie ein A...schloch hingestellt gefühlt. Und bin deswegen, was das betrifft, vermutlich ein bisschen empfindlich...
Und wo wir gerade bei medizinischer Indikation sind. Zu dem Zeitpunkt, als die medizinische Indikation bei meiner Lisa aufgrund einer Pyometra gegeben war, wäre eine Notkastration wegen ihrer bestehenden Krebserkrankung in Kombination mit ihrem Alter laut Aussagen mehrerer TÄ vermutlich das sichere Todesurteil gewesen. Ich habe mir Vorwürfe gemacht, sie nicht früher kastriert zu haben. Sooo einfach ist das mit der medizinischen Indikation eben auch nicht immer...