Akim ich würde das Schiefköpfchen derzeit nicht kastrieren lassen!
Auch zusammengestellt würde ich sie jetzt nicht lassen. Ich würde sie auch vollständig trennen. Das Schiefköpfchen gesund pflegen und später dann unter den richtigen Voraussetzungen neu versuchen zu vergesellschaften.
e. c. ist eine fiese Krankheit. Leute die damit noch nicht konfrontiert waren sind durchaus auch mal damit zeitweise überfordert. Deshalb scheue Dich absolut nicht Fragen zu stellen oder Dich zu melden wenn Du jemandem zum Reden brauchst.
Es kann sehr unterschiedliche Verläufe dieser Krankheit geben.
In Fachkreisen geht man davon aus, dass sowieso ein Großteil der Kaninchenpopulation in Deutschland latente Träger dieser Krankheit sind. Bei manchen Tieren bricht es aus. Gerne in Streßsituationen oder z. B. bei älteren Tieren deren Immunabwehr langsam schwächer wird.
Wenn man richtig, gezielt und schnell handelt kann man oft diese Krankheit gut bezwingen.
Wichtig ist eben die richtigen Medikamente zu geben.
Ich drösle das mal laienhaft etwas auf
:
e.c. wird durch so was wie einen Einzeller der das Gehirn angreift verursacht. Um den in Schach zu halten braucht es das Panacur.
Durch den Befall werden unter Umständen Bakterien mit ins Gehirn gebracht. Zudem gibt es durch den Angriff Schwellungen. Ein Gehirngängiges AB wie z. B. Baytril braucht es deshalb.
Es gibt Ärzte die eine kurzzeitige Gabe von Kortison anraten. Das ist umstritten weil Kortison natürlich wieder die Imunabwehr herunterfährt und gerade die brauchen wir ja eigentlich um effektiv kämpfen zu können. Also dauerhaft sollte man es nicht geben, wenn dann nur in ärztlicher Absprache kurzzeitig.
VitaminB nehmen z. B. auch Menschen die Schlaganfälle hatten für die Nervenregeneration und genau das soll auch bei den e.c.Tieren stattfinden.
Es gibt e.c.Tiere die wieder vollständig genesen. Du siehst ihnen später nichts mehr an.
Es gibt aber auch Tiere bei denen eine Schiefstellung bleibt. Manche haben diese Schiefstellung nur in Streßsituationen, andere haben es dauerhaft.
Nach meiner Erfahrung können viele, viele Tiere aber sehr gut damit leben.
Die Behandlung braucht einige Wochen. Nach Gabe der Medikamente kann es am Anfang zu einer Verschlechterung kommen, man muss durchhalten.
Ich selber hatte eine Häsin die über drei Wochen nur in einer Transportbox liegen wollte. Sie hätte diese verlassen können. Das wollte sie nicht.
Ich habe wirklich sehr mit mir gehadert ob das alles noch vertretbar ist.
Leute die so etwas schon durchgestanden hatten standen mir bei und ich hab meine Dörte leben lassen.
Ab der 4. Woche trat eine langsame Verbesserung ein. Nach etwa 8 Wochen hatte sie sich gut berappelt. Bei Dörte lag die Schiefstellung auf der Hinterhand. Später lebte sie mit einem ebenfalls e.c.kranken Partner noch über ein Jahr und Fremde sahen nicht, dass sie eine Einschränkung zurückbehalten hatte.
e.c.Tiere mögen Veränderungen nicht gerne. Inneneinrichtung des Käfigs etc. sollten gleich bleiben, an der gleichen Stelle stehen. Die meisten dieser Tiere mögen während eines akuten Schubes kein helles Licht. Sie schätzen Geborgenheit. Du könntest z. B. über den Käfig halb ein großes Handtuch oder eine Decke hängen so das so etwas wie eine Höhle entsteht.
Ob sich das Tier quält?
Es ist jetzt krank, sehr krank. Natürlich geht es ihm nicht gut. ABER es kann wieder gesund werden. Es braucht jemanden der mit ihm kämpft, an ihn glaubt und ihm seine Chance gibt.
Noch sind Hopfen und Malz noch längst nicht verloren und er kann noch viele schöne Jahre vor sich haben.
Sollte er schräg bleiben, kann er damit leben. Ich persönlich glaube, dass diese Tiere denken sie sind gerade und andere sind schräg
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Hast Du noch Fragen?