Hamburg
Kampfhunde laufen frei auf Spielplatz herum
Öjendorf: Politiker fordert Leinenzwang für alle Hunde. Mehr Personal für den SOD?
Von Geneviève Wood
Hilfesuchend läuft Kim (2) zu ihrem Papa, streckt ihm die Arme entgegen. Das Mädchen hat Angst. Angst vor dem Kampfhund-Mischling, der ein paar Meter weiter herumläuft. Wie hier auf dem Spielplatz im Öjendorfer Park lassen viele Hundebesitzer ihre Tiere frei zwischen kleinen Kindern laufen.
"Dass ein Hund angeleint ist, ist die Ausnahme", sagt Hans-Joachim Fröhlich (41). Kims Vater hat Angst um seine Tochter: "Wer weiß, wie die Tiere reagieren."
Öjendorf ist kein Einzelfall. "Von Blankenese bis nach Ottensen - überall sind viele Hundehalter nicht bereit, die Leinenpflicht einzuhalten", so Karsten Ritters von der zuständigen Gartenbauabteilung des Bezirks Altona. Besonders schlimm sei es auf dem Spielplatz an der Lippmannstraße. "Die drei Hunde-Verbotsschilder waren über Nacht einfach abmontiert worden."
CDU-Tierexperte Michael Fuchs (54) fordert jetzt, den Leinenzwang auszuweiten. Hunde sollen generell an die Leine - nicht nur in Parks, sondern auch auf Gehwegen. Fuchs: "Gleichzeitig brauchen wir aber auch mehr Hundeauslaufflächen." Und: "Jeder Halter sollte einen Hundeführerschein machen, damit das Tier erzogen wird."
Wolfgang Poggendorf (64), Chef des Tierschutzvereins, unterstützt die Idee: "Leinenzwang ist okay, wenn es mehr Auslaufflächen gibt." Er ist aber skeptisch: "Wie soll der Leinenzwang überwacht werden?"
Lediglich 28 SOD-Mitarbeiter sind in ganz Hamburg unterwegs, haben 2003 mehr als 1000 Hundehalter erwischt, die ihre Tiere nicht angeleint hatten. Die müssen nun Bußgelder zwischen 25 und 250 Euro zahlen. Noch in diesem Jahr sollen 32 weitere SOD-Mitarbeiter eingestellt werden. SPD und GAL fordern, den SOD an die Bezirke anzugliedern. "Dort weiß man am besten, wo es Probleme gibt. Das wäre effektiver", sagt Christian Maaß (31, GAL).
Jana (25) kümmert es nicht, dass ihr Kampfhund-Mischling Shiva auf dem Öjendorfer Spielplatz herumläuft. "Meine Kinder spielen doch auch mit ihr."
erschienen am 22. April 2004 in Hamburg
Öjendorf: Politiker fordert Leinenzwang für alle Hunde. Mehr Personal für den SOD?
Von Geneviève Wood
Hilfesuchend läuft Kim (2) zu ihrem Papa, streckt ihm die Arme entgegen. Das Mädchen hat Angst. Angst vor dem Kampfhund-Mischling, der ein paar Meter weiter herumläuft. Wie hier auf dem Spielplatz im Öjendorfer Park lassen viele Hundebesitzer ihre Tiere frei zwischen kleinen Kindern laufen.
"Dass ein Hund angeleint ist, ist die Ausnahme", sagt Hans-Joachim Fröhlich (41). Kims Vater hat Angst um seine Tochter: "Wer weiß, wie die Tiere reagieren."
Öjendorf ist kein Einzelfall. "Von Blankenese bis nach Ottensen - überall sind viele Hundehalter nicht bereit, die Leinenpflicht einzuhalten", so Karsten Ritters von der zuständigen Gartenbauabteilung des Bezirks Altona. Besonders schlimm sei es auf dem Spielplatz an der Lippmannstraße. "Die drei Hunde-Verbotsschilder waren über Nacht einfach abmontiert worden."
CDU-Tierexperte Michael Fuchs (54) fordert jetzt, den Leinenzwang auszuweiten. Hunde sollen generell an die Leine - nicht nur in Parks, sondern auch auf Gehwegen. Fuchs: "Gleichzeitig brauchen wir aber auch mehr Hundeauslaufflächen." Und: "Jeder Halter sollte einen Hundeführerschein machen, damit das Tier erzogen wird."
Wolfgang Poggendorf (64), Chef des Tierschutzvereins, unterstützt die Idee: "Leinenzwang ist okay, wenn es mehr Auslaufflächen gibt." Er ist aber skeptisch: "Wie soll der Leinenzwang überwacht werden?"
Lediglich 28 SOD-Mitarbeiter sind in ganz Hamburg unterwegs, haben 2003 mehr als 1000 Hundehalter erwischt, die ihre Tiere nicht angeleint hatten. Die müssen nun Bußgelder zwischen 25 und 250 Euro zahlen. Noch in diesem Jahr sollen 32 weitere SOD-Mitarbeiter eingestellt werden. SPD und GAL fordern, den SOD an die Bezirke anzugliedern. "Dort weiß man am besten, wo es Probleme gibt. Das wäre effektiver", sagt Christian Maaß (31, GAL).
Jana (25) kümmert es nicht, dass ihr Kampfhund-Mischling Shiva auf dem Öjendorfer Spielplatz herumläuft. "Meine Kinder spielen doch auch mit ihr."
erschienen am 22. April 2004 in Hamburg