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Jetzt droht Zoff um Zwinger

Bertha-Bruch-Tierheim sperrt Auffangstation zu - Was wird nun nachts aus Fund-Tieren?
Das Tierheim soll nicht zur Endstation für Kampfhunde werden. Die letzte Möglichkeit, sich dort von den lästig gewordenen Kreaturen zu trennen, ist jetzt versperrt. Das bringt die Stadt in Zugzwang.

- Von WILLI GEISLER -
Saarbrücken. Das Bertha-Bruch-Tierheim hat seit geraumer Zeit seine Auffangzwinger geschlossen. Feuerwehr und Polizei können nachts somit keine Hunde mehr unterbringen. Zuvor war die Tür von außen offen, konnte zugedrückt werden, wenn das Tier hineingeschoben war. Am nächsten Morgen kümmerten sich die Tierheim-Mitarbeiter um den Hund. Dieser Regelung hat der Tierschutzverein Saarbrücken, der Betreiber der Einrichtung, nun buchstäblich einen Riegel vorgeschoben. Anlass ist die Kampfhundeverordnung des Saarlandes. Das Saarbrücker, und die weiteren drei saarländischen Tierschutzvereine, lehnen es ab, Hunderassen aufzunehmen, die unter diese Verordnung fallen. Dies soll deshalb auch nicht nachts und unkontrolliert geschehen - etwa durch die Polizei, aber auch durch Besitzer, die ihres Kampfhundes und der damit verbundenen Probleme überdrüssig geworden sind.
Seit vielen Zwischenfällen mit beißwütigen Exemplaren sind manche Rassen geächtet, und die Hundebesitzer müssen nachweisen, dass sie ihre Tiere ungefährlich für die Öffentlichkeit führen können. Das scheint manchen schwerer zu fallen als ihnen lieb ist. Statt den "Hundeführerschein" abzulegen, wollen viele die plötzlich lästige Kreatur loswerden. Anonym abschieben in den Auffangzwinger geht nun nicht mehr.
Betroffen sind nun freilich auch alle anderen Hunde, die nachts in der Landeshauptstadt gefunden werden. Die Zuflucht Tierasyl ist ihnen zu später Stunde jedenfalls erst einmal versperrt.
Dem Tierschutzverein geht es um eine Grundsatzregelung. Er will keine Kampfhunde aufnehmen. "Die lassen sich nicht mehr vermitteln", sagt Inge Weber, Sprecherin des Heims. Und für einen Daueraufenthalt dieser Rassen sei das Tierheim eben nicht geschaffen. Außerdem sei es nicht im Sinne der Heim-Stifterin Bertha Bruch, Tiere aufzunehmen, die von vornherein keine Chance haben, hier noch mal rauszukommen.
Die Tierschützer haben den Eindruck, dass die Politik die Folgen der Kampfhundeverordnung auf sie abwälzt. Wenn niemand diese Tiere wolle, solle das Heim ran. "Wir haben 20 bis 30 ehrenamtliche Mitarbeiter, die sich täglich um die Tiere im Heim kümmern. Denen ist nicht zuzumuten, mit den scharfen Hunden umgehen zu müssen", meint Inge Weber. Und der Betrieb sei nicht aufrecht zu erhalten, wenn die vielen Ehrenamtlichen aufgeben, ergänzt sie.
Die Stadt Saarbrücken kommt nun in eine schwierige Situation. Denn eigentlich ist sie zuständig, wenn auf ihrer Gemarkung ein herrenloser Hund aufgefunden wird. Bisher war dies verhältnismäßig gut gelöst. Die Tierschützer bekamen im Jahr knapp 80 000 Mark. Dafür nahm das Bertha-Bruch-Tierheim die Hunde auf, versorgte sie und suchte neue Besitzer. Reibungspunkte gab es freilich insofern, als dieses Geld dem Heim nicht reichte, um die Kosten zu decken. Weber: "Das Geld reicht vorne und hinten nicht. Die Kosten sind enorm gestiegen." Der Vertrag war jedenfalls Ende 2000 ausgelaufen. Der Tierschutzverein Saarbrücken verlängerte - auch angesichts der Kampfhundeproblematik - nicht. Dieser vertragslose Zustand passt nun der Stadt beileibe nicht.
Rechtsdezernent Jürgen Wohlfarth, der auch für das Ordnungswesen in der Stadt verantwortlich ist, erinnert daran, dass Geld trotz des abgelaufenen Vertrages weiter überwiesen wird. Fundtiere müssten nun aber wegen der verschlossenen Auffangzwinger in Privatpensionen gebracht werden. Unter Umständen müsse die Stadt deshalb Geld vom Tierschutzverein zurückverlangen.
"Wir haben das Geld der Stadt nicht angerührt", lässt Inge Weber im Gespräch mit der "SZ" wissen. "Von uns ist das kein böser Wille, sondern die totale Hilflosigkeit." Die Politik habe den Tierschutzverein in eine schwierige Situation gebracht. Kampfhunde werde man nicht aufnehmen können. Da seien sich alle einig. Der Staatssekretär im saarländischen Sozialministerium habe den vier Tierheimen im Land 200 000 Mark im Jahr angeboten, um sie doch umzustimmen. Das hätten die Heime abgelehnt. Mit der Arbeit für die anderen Tiere sei dies nicht zu vereinbaren. Im Mai befasst sich der Rechtsausschuss des Saarbrücker Stadtrates mit dem Thema.

27.4.2001


WHeimann
Hundeschule des Tierschutzverein Iserlohn e.V.

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Hallo,
solche Äußerungen von einem Tierschutzhof finde ich unmöglich.
"Denen ist nicht zuzumuten, mit den scharfen Hunden umgehen zu müssen", meint Inge Weber."

Gruß

Angie & "Killerbande"
 

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C
Apropos isis, viele leute meinen das sie noch lebt, wir lassen das so, bei nachfragen sagen wir das es ihr prima geht.
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toubab
Dem kann ich mich anschließen. Ich finde den Satz mit den Ohren dämlich, aber jeder wie er meint, gilt auch für Tierschutzuschis.
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IgorAndersen
I
Im Mietrecht ist es leider mit dem “Gewohnheitsrecht“ nicht so weit her.
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