Auf jeden Fall kann man wohl sagen, dass der Vater unverantwortlich gehandelt hat, indem er seine Waffe nicht ordnungsgemäß gesichert hat. Eigentlich ist es doch so, dass Menschen, die Waffen benutzen, genau lernen, wie sie mit dieser Waffe niemanden gefährden.
Mein Vater musste im Militär auch mit Waffen hantieren und da war jede Handbewegung quasi ritualisiert. Ich erinnere mich, dass ich ihm mal meine Schreckschusspistole gezeigt und dabei auf ihn gerichtet hatte. Er meinte, dass mir so ein Verhalten bei der BW eine Extraschicht eingebracht hätte.
Und genau diese Routine wird bei Schiessunfällen oft zum Problem, respektive zur falschen "Sicherheit".
Es ist ein Unfall, der hätte vermieden werden können, indem sich der Vater schlicht an die Regeln gehalten hätte.
Natürlich gibt es auch Unfälle, die durch eine blöde Verkettung der Umstände entstehen. Auch da ist es oft mangelnde Aufmerksamkeit und es hätte verhindert werden können, aber es ist oft ein Augenblicksversagen und da tut mir der Verursacher dann auch leid.
Mit einer geladenen Waffe durch ein Haus zu gehen ist meiner Meinung aber eine andere Geschichte, denn das ist schon etwas in Richtung "Das Schicksal herausgefordert"
Ich erwarte da von jemanden, der mit so einem gefährlichen Gegenstand hantiert, einfach mehr Verantwortungsbewusstsein. Insofern habe ich Mitgefühl mit der Tochter und den Angehörigen, aber nicht mit dem Vater.
Wäre das übrigens ein Polizist gewesen oder jemand von der Bundeswehr, würde ich es genauso sehen
Denkst du, dass jeder Schiessunfall (schon gar nicht, wenns keine Verletzte gab) irgendwo veröffentlicht wird? Gerade beim Bund, Militär, Polizei, da kann ich dir versichern, dass man als "Öffentlichkeit" nur den minimalsten Teil zu wissen bekommt.
Ist statistisch eine völlig logische Sache, dass mehr Schiessunfälle passieren, je mehr geschossen wird (Training, Jagd, usw).
Oder wieso haben die Schreiner öfters mal n Finger ab, als ein Bankkaufmann? (Als Beispiel) Ist auch völlig logisch, wieso.
Also wenn Z. B. Mein Mann in den Einsatz geht, da hat jeder seine Waffe und die wird nicht getauscht oder verliehen. Man lässt sie nicht aus den Augen. Man hat es immer bei sich und schläft auch immer in Griffnähe. Man ist 100 ig für seine Waffe verantwortlich.
Frag deinen Mann mal bitte, wie viele Unfälle passieren, oder er schon miterlebt hat.
Auf dem Schiessplatz (Sturmgewehr) hab ich den ersten Unfall hautnah mitbekommen, als ich 13 war. Da hat ein Schütze "aus Versehen" abgedrückt. Im Schiessstand, mit vielen Leuten drin. War nur Glück, dass der niemanden getroffen hat. Bis heute (jetzt bin ich 3
hab ich jedes Jahr sicher einmal von solchen Unfällen privat mitbekommen. Es war immer nur Glück, dass niemand verletzt oder getötet wurde.
Und nein, ich habe keinen fehlenden Mitleid, weil der Schütze Jäger ist / war. Ich denke es ist so oder so das schlimmste, das eigene Kind zu verlieren, dass es durch einen eigenen Fehler verschuldet ist, macht es nur noch schlimmer. Egal, was da beim Strafverfahren gegen den Vater raus kommt. Er hat die schlimmst mögliche Strafe schon zum aushalten.