Bei Jay weiß ich,dass er abgegeben wurde,weil die Frau auch ein Kind bekommen hat,wo mir aber nur erzählt worden ist,dass sie mit beiden überfordert war...
Oh Mist. Dann ist alles klar. Der hat ein echtes "Deja vu" bzw. einen Flashback.
Versetz dich doch mal in seine Lage: Das einzige andere Mal, als er erlebt hat, dass seine Bezugsperson schwanger geworden ist, war die nachher supergestresst, "überfordert", und hat ihn ins Tierheim abgeschoben.
Du kannst dir sehr sicher sein, dass er das noch weiß.
Der hat Angst und fühlt sich mies, wäre meine Diagnose.
Das Verhalten, dass du beschreibst:
Er verhält sich immer komischer,letzte Woche hat er einen anderen Hund gebissen(der andere war aber auch ohne leine,meine beiden angeleint und der besitzer nirgends zu sehen),der so aufdringlich war,hat er noch nie gemacht seit iczh ihn habe!Und er macht jeden Hund momentan an,egal ob hündin oder Rüde,
- ist unter Umständen ein Zeichen von Stress und Unsicherheit. Das wird ihm alles zuviel, und vielleicht reagiert er an den anderen Hunden quasi auch seinen Stress ab.
Das ist nicht deine, aber auch nicht seine Schuld.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass dein Eindruck, er habe "Angst" vor dir, richtig war. Die Frau, die mit ihm "überfordert" war, hat sich vielleicht extrem negativ verändert, ihn oft angeschrien, ihn eingesperrt oder sogar verprügelt, weil sie von ihm und der Gesamtsituation gestresst war.
Er merkt jetzt nur, dass du schwanger bist, und kann ja nicht wissen, dass das (hoffentlich) bei dir nicht der Fall ist. Dass er sich weiterhin auf dich verlassen kann.
habe angst dass er eifersüchtig ist,werden könnte und in einem unbeobachtet Moment mal schnappen könnte...
Kann ich gut verstehen.
Wozu ich aber sagen muss: Was er im Moment fühlt, geht über bloße "Eifersucht" weit hinaus. Er hat nicht Angst, irgendwelche Privilegien zu verlieren, sondern sein Zuhause. Dich. Sein ganzes Leben. Da geht es nicht bloß um "nicht teilen können" - für ihn geht es um alles.
Nochmal: Er kann nicht wissen, dass das, was er schon einmal erlebt hat (und was sehr schlimm für ihn war) nicht wieder so passieren wird. Er kann nicht darüber "nachdenken", wie wahrscheinlich es ist, dass es nochmal genauso passiert. Alles, was er weiß ist: "Das hatten wir schon mal, und da war es ganz furchtbar!" Er ist halt "nur" ein Hund.
Ich kann dir also nur eines raten: Du weißt ja gerade erst, dass du schwanger geworden bist. Du hast also noch eine Menge Zeit. Such dir eine gute Hundetrainerin, bzw. eher eine Art Tierpsychologin - ich sage darum "-in", weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass viele Männer bei typisch weiblichen Sorgen im Zusammenhang mit dem Thema "Hund-Schwangerschaft" oft - naja -sagen wir, denen fehlt ein wenig der persönliche Bezug. Die können manches einfach nicht nachvollziehen. Die wissen nur von außen, wie man sich fühlt, aber nicht von innen, quasi.
Hab die Erfahrung gemacht, dass Frauen, vor allem Frauen, die schon Kinder (und Hunde) haben, mir am besten raten konnten.
Na gut. Also, such dir jemanden, der mit dir und Jay ganz gezielt an diesem Problem arbeitet. Und zwar jetzt schon. Mit Babypuppe, Tagesablauf, wenn Kind da ist, Kinderwagen, Gebrüll, und das
jetzt schon so positiv wie möglich belegt.
Wie gesagt: Dafür würde ich mir an deiner Stelle professionelle Hilfe suchen, denn es spricht einiges dafür, dass Jay eben seine negativen Erfahrungen mit diesem Thema schon gemacht hat, es also nicht ganz einfach wird, ihn vom Gegenteil zu überzeugen.
Leider kenn ich mich da oben bei euch so gar nicht aus. In Bremen bzw. eher Richtung Verden/Rotenburg hätte ich dir wen sehr guten empfehlen können. Aber vielleicht findet sich ja sonst wer hier im Forum, der sich besser auskennt.
Dann kannst du der Geburt und vor allem der Zeit danach viel beruhigter entgegensehen.
Nächster Punkt: Falls sich dabei herausstellen sollte, dass Jay einfach kein Kinderhund ist und nie einer werden wird, und dir das Risiko zu groß ist, kannst du in aller Ruhe, ohne Stress und Hektik ein gutes anderes Zuhause für ihn suchen.
Allerdings hoffe ich sehr, dass das nicht nötig wird. Er hat es wirklich nicht verdient, gleich zweimal auf diese Weise sein Zuhause zu verlieren.
Was nicht heißen soll, dass das gar nicht geht. Wenn er wirklich Agressionen gegen dich oder das Baby zeigen sollte, kannst du ihn nicht behalten. Wieder: Das ist weder deine noch seine Schuld.
Du musst dir darüber im klaren sein, dass er vermutlich die schlimmsten Erfahrungen seines Lebens im Zusammenhang mit dem Thema "Schwangerschaft seiner Besitzerin" gemacht hat. Ich hoffe und denke, dass man euch beiden helfen kann - aber es wird ein wenig Zeit und Geduld benötigen.
In der Zwischenzeit versuch, einfach so mit ihm zu sein wie immer. und wie gesagt: Such dir eine passende Trainerin, besser gestern als morgen!
Liebe Grüße und alles Gute,
Lektoratte