Kann nur raten, dem ersten Hund bewußt mehr Aufmerksamkeit zu schenken, damit er sich auf keinen Fall zurückgesetzt vorkommt. Der neue Hund bekommt unbewußt automatisch mehr Aufmerksamkeit, denn man beobachtet ihn einfach mehr, schaut wie er frißt, er wird unbewußt also bevorzugt, obwohl man das eigentlich garnicht will. So kann es vorkommen, daß sich der alte (erste) Hund zurückgesetzt fühlt.
Habe das bei mir selbst beobachtet, da ich ja schon ofter mehrere Hunde zusammen hatte, es wurden aber immer Welpen oder zumindest jüngere Hunde dazugenommen.
Jetzt habe ich die Situation, daß ich einen ganz alten Rüden zu meiner "Alleinherrscherin" dazugenommen habe. Das war für sie erst schon ein Problem.
Als wir ihn angeschaut haben, Wicki und ich, dachten auch alle, das geht gut, sie waren freundlich zueinander usw. Ich wollte ihn dann auch gleich mitnehmen, und als wir im Auto waren (er zuerst eingestiegen, damit sie ihn nicht an Einsteigen hindert oder so), Motor lief schon, hat sie angefangen, ihn zu attakieren.
Ich mußte den armen Kerl, der ganz verschüchtert in seiner Ecke saß, dann dalassen, und das verzogene Mistvieh (Wicki) hatte sein Ziel erreicht: "Bevor wir losfahren, muß der noch aus meinem Auto verschwinden!"
Dann dachten alle, ich kann ihn doch nicht nehmen.
Aber so schnell geht das nicht, daß ich aufgebe, drum wurde er am nächsten Tag nach München gebracht, und ich hab ihn allein abgeholt, und die beiden dann im Grundstück zusammengebracht, da dachte ich dann, sie wird ihn jetzt wohl nicht in ihr Haus lassen, aber das war kein Problem.
Alles weitere ergab sich dann wie von selbst, nur mit Fressen macht sie immer noch Zicken, sie war es ja gewöhnt, dann zu fressen, wenn sie Lust hatte. Oft erst nachts.
Das geht jetzt natürlich nicht mehr, denn der Neue (Frodo) ist verfressen wie sonstnochwas, und würde natürlich Ihren Napf anschließend an seinen auch noch leeren, bis er platzt.
Jetzt ist es so, daß ich sie bei der abendlichen Hauptmahllzeit "zwangsernähre", d. h. beide bekommen ihr Futter hingestellt, er frißt, sie schleicht rum, frißt aber nicht, geht in den Garten, nach den Mäusen schauen, usw. also rufe ich sie her, dann bekommt sie ein Stückchen Fleisch seitlich ins Maul, auf die Zunge, spuckt es aus, inzwischen ist er fertig, steht neben mir und giert nach ihrem Napf (kann aber nicht dazu, weil mein Arm davor), und bekommt das Fleischstückchen, das sie ausgespuckt hat. Das zweite Stückchen Fleisch spuckt sie dann schon nicht mehr aus, denn sonst frißt es ja er. Nach dem 3. Stückchen frißt sie dann von alleine ihern Napf leer. Beim Frühstück (Trockenfutter) habe ich inzwischen kapituliert, denn er sollte Seniorenfutter bekommen, das Ergebnis war, daß sie sein Seniorenfutter gefressen hat, und er ihres. Jetzt bekommen beide halb normales und halb Seniorenfutter, und sie tauschen mehrmals. Sie ist ja auch schon 6 Jahre da geht das schon.
Leckerli und Tabletten-Leberwurst uns sowas gibts nur gemeinsam für beide.
Sonst auch alles gemeinsam, immer für beide.
Rausgehen oder wegfahren immer mit beiden, denn ich habs früher schon mal erlebt, daß der Zuhausegebliebene den Weggewesenen mit Knurren begrüßt hat und nicht mehr ins Haus lassen wollte. Kann man vermeiden, wenn wirklich mal nur einer weg war, indem man den anderen erst aus dem Haus holt und zu dem weggewesenen dazubringt und mit beiden kurz eine Runde geht (50m reichen). Dann kommen beiden nach Hause und es gibt keinen Streit. Auch Ohrenputzen, Bürsten o.Ä. wird immer gemeinsam oder nacheinander gemacht für beide.
Der Platz auf der Couch ist der "Prinzessin" schon verlorengegangen, denn eines Tages saß plötzlich Frodo neben dem Herrle auf der 2er Couch, dafür will er nicht auf ihren Hundesessel und nicht auf ihre 3er Couch, auf der sie sich dann lang macht. Dafür macht er ihr den Platz im Bett (noch) nicht streitig. Bis jetzt liegt er immer vor dem Bett, und will auch nicht rein.
M.E. ist einfach wichtig, potentielle Eifersuchtsauslöser vorher schon zu beseitigen, soweit es geht.
Gefährlich könnte z.B. ein geworfener Ball o.Ä. sein, wenn jeder ihn haben will. Wenn man immer an solche Situationen denkt, dann geht es ganz gut. Die absolute sichere Rangordnung hat sich immer von alleine einzustellen, das kann man sie nur selbst ausmachen lassen. Ansonsten habe ich beobachtet, daß es erwachsenen Rüden vor Welpengeruch manchmal richtig graust, und sie den Welpen deswegen die ersten Tage nicht an sich ran lassen, bis er nichtmehr so stinkt. Aber dann darf ja kein anderer Hund seinen Kleinen auch nur anschauen, da muß man dann ganz nah dabeisein und aufpassen, daß dem Kleinen nix passiert.
Also ich hoffe, daß es hilft, kann nur sagen, am Anfang muß man versuchen Probleme garnicht erst aufkommen zu lassen, aber wenns mal eingelaufen ist, machts unheimlich Freude mit zwei oder mehr Hunden.
L.G.
Puck, Wicki (Irish-Setter-Prinzessinnenzicke) und Frodo (alter, trotdem kleiner Münsterländer
hallo: