Forderung: Wesenstests für Schäferhunde, Rottweiler, Dobermänner und Riesenschnauzer

Amaliana

20 Jahre Mitglied
Hamburg, 1.7.02

Mit neuen Untersuchungsergebnissen über die Gefährlichkeit bestimmter Rassen wollen Hundehalter-Organisationen am Mittwoch in Berlin im Rahmen eines Musterprozesses die bundesweit eingeführten Kampfhunde-Verordnungen zu Fall bringen. Wie der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe berichtet, berufen sich die Halter dabei auf die Ergebnisse der für Kampfhunde amtlich vorgeschriebenen Aggressions- und Wesenstests, denen sich Rassen wie etwa American Staffordshire und Pitbull Terrier sowie Kreuzungen daraus stellen müssen.

Als Beleg für die Ungefährlichkeit dieser Rassen führen die Hundehalter dem "Spiegel" zufolge auch Untersuchungen der Kieler Verhaltensforscherin Dorit Feddersen-Petersen an, die die maßgeblich von ihr entwickelten Wesenstest an 219 gefährlichen Hunden der Kategorie 1 durchführte. Danach sei bei fast allen der untersuchten Tiere der Charakter mit "exzellent bis gut" bewertet worden. Lediglich ein Hund wurde als "verhaltensauffällig" eingestuft.

Ebenfalls als Beispiel gegen die Gefährlichkeit von so genannten Kampfhunden wollten die Prozessführer das Ergebnis der Untersuchung mehrerer hundert als gefährlich geltender Hunde an der Tierärztlichen Hochschule Hannover nennen. Aus diesen Prüfungen geht nach Angaben des Leiters des Instituts für Tierschutz und Verhalten, Hansjoachim Hackbarth, hervor, dass die Kampfhunderassen "eindeutig nicht das große Gefahrenpotenzial darstellen". So bereiteten Tiere, die nicht als so genannte Kampfhunde geführt würden, etwa Rottweiler und Dobermänner, deutlich größere Probleme.

Dies bestätigt auch Wolfgang Poggendorf, Geschäftsführer des Hamburger Tierheims in der Süderstraße. Schäferhunde, Rottweiler, Dobermänner wie auch Riesenschnauzer und Kreuzungen aus diesen Rassen müssten künftig wie die Kampfhunde Wesenstests unterzogen werden, forderte er am Sonntag gegenüber der WELT. Weiter sollten auch Halter dieser Rassen wegen der potenziellen Gefährlichkeit und massiven Folgen von Beißunfällen Sachkundenachweise erbringen sowie eine Zwangshaftpflicht ablegen müssen.

Eine Katalogisierung zusätzlicher Rassen lehnt Poggendorf jedoch ab. "Ich bin überzeugt, dass sich Rasselisten auf Dauer nicht halten lassen und vor Gericht keinen Bestand haben werden", sagte er. Dennoch hätten die nach der tödlichen Kampfhundattacke auf den damals siebenjährigen türkischen Volkan im Sommer 2000 eingeführten Hundeverordnungen ihren Sinn gehabt. So hätten sich auf Grund der Verordnung in Hamburg rund 600 Kampfhunde dem Wesenstest stellen müssen. 90 davon hätten die Tests nicht bestanden. "Das hat die Sicherheit auf Hamburgs Straßen und Plätzen in jedem Fall verbessert", so der Tierheim-Chef. Umso erforderlicher seien jedoch neue Vorschriften, die die potenzielle Gefahr, die von Rottweilern, Schäferhunden, Dobermännern und Riesenschnauzern ausgehe, zu minimieren.
hundejo.de/news

Nach der Auflösung der Harburger Hundehalle warten unterdessen im Tierheim Süderstraße und einer Pension vor den Toren der Stadt 57 Kategorie-I-Kampfhunde auf eine Entscheidung über ihre Zukunft. Diese Tiere seien ihren Haltern entzogen worden, so Poggendorf. Einem Wesenstest sollten diese Tiere jedoch erst unterzogen werden, wenn die Rechtsverfahren abgeschlossen seien.

Die Hamburger Regierungskoalition hat derweil ihren Streit um den künftigen Umgang mit Kampfhunden auf den Spätsommer vertagt. Die Kampfhundeexperten von CDU, Partei Rechtsstaatlicher Offensive und FDP hätten sich jetzt auf ein erneutes Treffen des überfraktionellen Arbeitskreises Tierschutz Mitte August geeinigt. Dann solle erneut versucht werden, eine einheitliche Linie zu finden, erklärte der CDU-Abgeordnete Jürgen Klimke am Sonntag gegenüber der WELT.

Wie berichtet erwägen CDU und Schill-Partei derzeit mehrheitlich, die Hamburger Kampfhundeverordnung zu erweitern und auf potenziell gefährliche Rassen wie etwa Rottweiler, Dobermänner, Schäferhunde und Kreuzungen aus diesen Rassen unter Einstufung nach Größe, Gewicht und Auswirkung von Bissen zu erweitern. Die FDP und einzelne Mitglieder der Schill-Fraktion fordern dagegen die Abschaffung der Rasselisten zu Gunsten einer Einstufung nach individueller Gefährlichkeit.

Quelle:



Grüße
Andrea
Sam & Laika


Wenn Du mit den Tieren sprichst,
werden sie mit Dir sprechen,
und ihr werdet euch kennen lernen.
Wenn Du nicht mit ihnen sprichst,
dann werdet ihr euch nie kennen lernen.
Was Du nicht kennst wirst Du fürchten.
Was Du fürchtest,
zerstörst Du.

Häuptling Dan George
 
  • 28. März 2024
  • #Anzeige
Hi Amaliana ... hast du hier schon mal geguckt?
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Lasst sie doch die Listen erweitern, irgendwann werden sie dann schon merken, dass plötzlich alle Rassen auf der Liste stehen und dann werden wir alle wieder gleich behandelt und letzendlich die Listen abgeschafft.
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Viele Grüße

Sandra & Gina

 
Sandra, genau so ist es.
Ich verstehe nicht wie Hundehalter anführen können "na, der andere Hund beißt doch auch". Natürlich beißt der andere Hund auch, immerhin ist er ein Hund und hat Zähne.
Und ich würde nicht weiterhin auf das "Gefahrenpotential" von Rotti und Dobermann hinweisen
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In einigen BL stehen sie bereits auf Liste 2. Reicht das den Haltern der Liste 1 noch nicht aus???

Aber klar, immer schön auf einer Listenerweiterung beharren (darauf läuft es nämlich hinaus)
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watson
 
Hi wats,

wir haben darüber auch gestern gesprochen.

Also: Es wird ja immer auf das Gefahrenpotential unserer Rassen verwiesen. Das muß aber doch verglichen werden. Mit Mischlingen? Nee, mit anderen Hunden, man kann schließlich keine Äpfel mit Birnen vergleichen.

Warum sollte man das nicht tun? es geht doch nicht darum andere Rassen auf die Liste zu bringen, aber ich kann doch nicht immer nur die Listenhunde vergleichen, wenn schon dann mit ALLEN Hunden.

Der SV wollte das mal, hat sich aber ganz schnell wieder aus der Affäre gezogen. Warum? Da kann sich jeder denken was er will.

Aber ich kann doch nicht sagen: Die Rasse X ist am gefährlichsten. Woher wissen die das? Das muß doch dann verglichen werden, und dazu benötigen wir andere Rassen. Kann ja schlecht sagen: Ja, die Hauskatze, die ist nicht so gefährlich.

Verstehst du was ich meine?

Lieben Gruß
Meike

 
Hallo Watson,
na, bist Du gerade schön am Verallgemeinern?
Gruß
Wolfgang
 
Wenn Di so weiter machen wird es bald wieder auf diese 20/40 Regelung herauslaufen
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Grüße
Andrea
Sam & Laika


Wenn Du mit den Tieren sprichst,
werden sie mit Dir sprechen,
und ihr werdet euch kennen lernen.
Wenn Du nicht mit ihnen sprichst,
dann werdet ihr euch nie kennen lernen.
Was Du nicht kennst wirst Du fürchten.
Was Du fürchtest,
zerstörst Du.

Häuptling Dan George
 
Also... haut mich ruhig grün und blau, aber ich würde das ganz knapp formulieren:

Entweder alle, oder keiner.

Sab.
 
Meike, natürlich verstehe ich den Gedankengang...

Wolfgang, ne, Du aber oder was wolltest Du ausdrücken?

Sabine, eben - nur so kann man die Unsinnigkeit dieser Listen beweisen.

watson
 
@ Sabine
Na da wäre ich mal auf die Reaktionen der Hundehalter, die einen Westi oder Yorkscher oder rehpinscher o.ä. haben gespannt
biggrin.gif
Das könnte dann ja fast lustig werden
Andrea
 
sorry, aber solange die ganzen unannehmlichkeiten "nur" für uns und unsere "listenhunde" gelten bewegen die wenigsten anderen hundehalter ihre ä...

wir haben vor eineinhalb jahren mal eine demo gegen rasselisten hier in leipzig organisiert(lange und gut muß ich sagen), leipzig hat ca 13000 hundehalter, es waren ca 400 da, davon viele von außerhalb...


ich bin aufgewacht an diesem tag und mit meiner euphorie hatte es sich gegessen, ich war einfach nur furchtbar enttäuscht...jeder ist sich halt doch selbst der nächste, das ist menschlich...



doreen & suse
 
Also da ich ja ursprünglich aus NRW bin, habe ich eine Haltererlaubnis, Sachkundenachweis, Chip und Versicherung (beides schon lange vor der VO) usw. für meinen Rüden, der mit seinen mittlerweile 3 Jahren noch nie gebissen hat, aber schon etliche Male gebissen wurde.
Grundsätzlich gilt, daß nicht der Hund an sich gefährlich ist und genau da liegt doch der Hase im Pfeffer. Leider entsprach der "Kampfihalter" doch dem Klischee des Asis, des Milieutypen.
Die paar Ottonormalverbraucher, die ihren Hund liebvoll sozialisieren und erziehen, die fallen nicht auf. Negativbeispiele bleiben länger im Gedächtnis!
Und so lange es möglich, sich einen Hund als Statussymbol oder Waffe zu halten, wird es die Probleme geben. Nicht umsonst, ist man in Frankreich auf den Riesenschnauzer ausgewichen.
Jeder Hundehalter sollte, meiner Meinung nach, Die Sachkunde ablegen müssen, BEVOR er sich einen Hund, egal welcher Größe, anschafft.
Die OÄ müßten ja nur mehr kontrollieren und somit die Sachkundegeschichte in der hand behalten.

nelehi
 
@ Amaliana - die Yorki- und Westihalter haben dann immer noch das Argument das an den Bissen ihrer Hunde noch keiner gestorben oder auch nur ernsthaft verletzt worden ist ...
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@ nelehi - es wird ja immer in Klischees gedacht, sei es Kampfihalter , Biker ... alles Asi´s oder Rocker etc pp ...
Die Menschen/Hundehalter zu kontrollieren ist eben sehr schwierig und vor allem aufwendig ... viel einfacher ist es, einfach zu behaupten diese oder jene Rasse ist gefährlich und muss ausgerottet werden. Armes Deutschland ....

Tora
 
noch vergessen ...
Der Ansatz, gegen bekannt/bewiesen gefährliche Hunde und zwar rassenunabhängig vorzugehen wäre m.E. wirklich gut. Leider hat man dann kein spezielles Feindbild mehr gegen das man vorgehen kann ... und das scheint man ja leider zu brauchen um dem Bürger klar zu machen das was für die "Sicherheit" getan wird in diesem unserem Lande

LG Tora
 
Hallo Tora,

da mußt du die Yorkie-Halter mal aufklären. Irgendwo habe ich mal eine Beißstatistik aus Amerika gefunden "Todesfälle durch Hunde". Bei den aufgeführten Rassen fand sich auch (einmal) ein Yorkie! Der arme Kerl muß ja nur dummerweise eine Schlagader erwischen bzw. die Wunde sich infizieren. Den das infizieren ist ja das größte Problem bei Hundebissen, nicht der für die Bild so spektakuläe Hautschaden.

Caro-BX
 
@Tora: wenn wir auf die bekanntermaßen gefährlichen Hunde kommen, dann geht`s doch erst richtig ab. dann wird es wieder Anzeigen en masse geben, nämlich gegen Leute, die in der Nachbarschaft nicht gut gelitten sind usw. das haben wir doch mit den Listen auch schon schon gehabt.

Die Hysterie geht doch so weit, daß einige Leute in einer Rettungshundestaffel nicht mit meinem Hund (Dobermann, seit mittlerweile 2 Jahren in der Rettungshundearbeit)nicht arbeiten wollten, weil diese Rasse ja so gefährlich ist!!!

Ich weiß, daß wir eine "Allgemeine Sachkunde" nicht hinbekommen werden, aber für mich wäre es eine gute Idee.
Eine weitere "gute Idee" wäre es, die Hundesteuer sehr hoch anzusetzen und sie dann "bonusmäßig" auf "normal" herunterzudrehen, wenn man eine Sachkunde nachweist, mit dem Hund die Hundeschule besucht, eine BH oder den Team-Test absolviert etc.
Voraussetzung ist immer eine enge Kontrolle der OÄ, denn Volkan z.B. hätte bei richtiger Arbeit der Ämter gar nicht gebissen/getötet werden dürfen!!!
Wenn die sich nicht trauen, zu kontrollieren, dann trifft es wieder nur uns brave Leute!

nelehi
 
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