V
Vrania
... wurde gelöscht.
Hallo ihr lieben Leutchen,
nachdem seit Januar eine kleine Hundedame mein Leben bereichert und ich fleißig am Fotos knipsen bin, dachte ich mir, ich mache auch mal einen Thread dazu auf.
Zur Vorgeschichte: Eigentlich wollte ich ja einen Bordercollie. Immer schon. Die erste Hündin "Moira", die bei meiner Familie einzog, als ich etwa 11 Jahre alt war, war ein Malinois-Bordercollie-Mischling, den wir aus einem Tierheim in Frankreich adoptiert haben. Die Art von ihr, die Begeisterung, der unbedingte Wille zur Zusammenarbeit, diese Fixierung auf ihre Aufgabe (und die absolut durchgeknallte, leicht wahnsinnige Art in den ersten Jahren *hust*)... das hat mir immer gefallen und für mich war sie jahrelang meine ständige Begleiterin und beste Freundin. Als sie vor 2 Jahren starb, habe ich tagelang geweint, auch wenn sie schon lange nicht mehr bei mir lebte, sondern bei meiner Mutter in Deutschland.
Auf jeden Fall war für mich immer klar, mein erster "eigener" Hund soll ein Bordercollie werden, ein Welpe, weil es so schön wäre, einen Hund aufwachsen zu sehen und ganz von Anfang an mit formen zu können. Naja, das war ein Traum, aber in der Praxis machte ich gerade meine Ausbildung, mein Mann hat viel gearbeitet, längerer Urlaub zur Eingewöhnung und Erziehung wäre nicht möglich und außerdem sitzen in den Tierheimen so viele Hunde, die auf ein schönes Zuhause warten und hoffen.... da gibt man doch lieber einem erwachsenen Hund eine Chance, außerdem ist der dann schon etwas ruhiger und kennt schon was. Also ging es vor 6 Jahren ins nächste Tierheim, im Internet hatten wir vorher ein Bild von einem Bordercollie-Labrador Mix gesehen, 4 Jahre alt, eigentlich perfekt. Dass "Kira" dann alles andere als perfekt war, misshandelt und geschlagen wurde, dadurch mitunter aggressiv gegen Menschen und manchmal unberechenbar war (und manchmal noch ist), wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht. Naja, man hat sich zusammengerauft, es war nicht immer einfach, aber heute ist Kira ein toller Hund, der dennoch seinen eigenen Kopf hat und nicht übermäßig an Zusammenarbeit interessiert ist.... ein Menschenfreund ist sie auch nicht gerade - sie liebt meinen Mann über alles, alle anderen, inklusive mir, sind ihr schlicht egal. Ich liebe diesen Hund, aber das beruht leider nicht wirklich auf Gegenseitigkeit
Entsprechend war da natürlich auf meiner Seite schon länger der Wunsch noch einen zweiten Hund aufzunehmen, einen, der Spaß daran hat, mit mir zusammenzuarbeiten und nicht nur zusammenzuleben. Für mich war die Hundehaltung in meinem Kopf immer ein Hobby, etwas mit dem man gerne seine Freizeit verbringt, mit Moira war das so, ganz extrem, mit Kira leider eher nicht. Ich wollte gerne Rettungshundearbeit und Agility machen. Durch meine Arbeit in der mobilen Krankenpflege kam dazu noch die Idee bzw. der Wunsch einen Hund als Therapiehund auszubilden.
Also sollte dieses Mal wirklich ein Welpe her, gut geprägt, von einem vernünftigen Züchter. Und wo wir dabei sind, dieses eine spezielle Mal bitte wirklich ein Bordercollie. Kann doch nicht so schwierig sein, oder? Also habe ich Züchter angeschrieben, Eltern und Wurftermine durchsucht, einen Züchter gefunden und mich für einen Welpen vormerken lassen. Mich über die regelmäßigen Updates über die Trächtigkeit gefreut, der Geburtstermin rückte näher, ich habe Urlaub eingetragen. Und dann habe ich zufällig eine Anzeige gesehen. Von einem Tierschutzverein, der in Rumänien aktiv ist. Ich habe dieses Bild gesehen:
Und dann war es um mich geschehen. "Lucy, 3 Monate alt, auf einer Pflegestelle in Wien. Vorwitzig, selbstsicher, liebt alle Menschen, kennt auch andere Tiere, blahblah", so tönte die Beschreibung dazu. Ich bin schwach geworden, Liebe auf den ersten Blick, ich wusste, das ist mein Hund. Verein angerufen, Treffen vereinbart. Mit dem Mann die 500km nach Wien gefahren, den Urlaub schonmal sicherheitshalber vorverlegt. In Wien auf der Pflegestelle dann erstmal Ernüchterung. Vielleicht 8 Welpen und Junghunde, in einem Zimmer, das vielleicht 12m² hatte, ich bin schlecht im Schätzen. Im Prinzip ein langer schmaler Vorraum, in dem eine Küche stand. Der Boden rutschig von Urin. Alles ein bisschen merkwürdig.
Das "vorwitzige" Hündchen hockte (im Gegensatz zu allen anderen Hunden) in einer Ecke und wollte alles, nur nicht auf die Fremden zugehen, während der Rest der Bande auf uns rumkletterte. Aber was solls, ich war verliebt. Also haben wir das kleine Bündel Hund auf den Arm bekommen und sollten ein Stück mit ihr spazieren gehen. Draußen haben wir die Kleine dann abgesetzt, sie war zu verunsichert, als dass sie einen Schritt mitgegangen wäre. Also Hundi wieder auf den Arm und Kriegsrat gehalten. Mein Mann fragt "Bist du sicher, dass du die Kleine haben willst". Ich antworte "Ja, auf jeden Fall. Aber...." "Dann nehmen wir sie".
Ich gebe zu, ich war verärgert und bin es noch, dass die Beschreibung so völlig an der Realität vorbeiging. Ich wollte einen Hunde, der auf Menschen zugeht, den ich irgendwas als Therapiehund ausbilden kann, keinen der Angst hat, wenn man ihn anfasst oder nur ansieht, verdammt. Trotzdem haben wir sie mitgenommen. Auf der Fahrt saß ich neben der Kleinen auf dem Rücksitz. Irgendwie wusste ich, dass es trotz allem die richtige Entscheidung ist, auch wenn ich mir das alles anders vorgestellt hatte.
Hier ist sie auf der Fahrt, der Armen war so schlecht
Hier ist sie, als wir zuhause ankamen, nachdem wir sie auf einer Wiese mit Kira zusammengeführt haben, war ihre erste Amtshandlung aufs Sofa zu hüpfen
Wie es weiterging kommt im nächsten Beitrag
nachdem seit Januar eine kleine Hundedame mein Leben bereichert und ich fleißig am Fotos knipsen bin, dachte ich mir, ich mache auch mal einen Thread dazu auf.
Zur Vorgeschichte: Eigentlich wollte ich ja einen Bordercollie. Immer schon. Die erste Hündin "Moira", die bei meiner Familie einzog, als ich etwa 11 Jahre alt war, war ein Malinois-Bordercollie-Mischling, den wir aus einem Tierheim in Frankreich adoptiert haben. Die Art von ihr, die Begeisterung, der unbedingte Wille zur Zusammenarbeit, diese Fixierung auf ihre Aufgabe (und die absolut durchgeknallte, leicht wahnsinnige Art in den ersten Jahren *hust*)... das hat mir immer gefallen und für mich war sie jahrelang meine ständige Begleiterin und beste Freundin. Als sie vor 2 Jahren starb, habe ich tagelang geweint, auch wenn sie schon lange nicht mehr bei mir lebte, sondern bei meiner Mutter in Deutschland.
Auf jeden Fall war für mich immer klar, mein erster "eigener" Hund soll ein Bordercollie werden, ein Welpe, weil es so schön wäre, einen Hund aufwachsen zu sehen und ganz von Anfang an mit formen zu können. Naja, das war ein Traum, aber in der Praxis machte ich gerade meine Ausbildung, mein Mann hat viel gearbeitet, längerer Urlaub zur Eingewöhnung und Erziehung wäre nicht möglich und außerdem sitzen in den Tierheimen so viele Hunde, die auf ein schönes Zuhause warten und hoffen.... da gibt man doch lieber einem erwachsenen Hund eine Chance, außerdem ist der dann schon etwas ruhiger und kennt schon was. Also ging es vor 6 Jahren ins nächste Tierheim, im Internet hatten wir vorher ein Bild von einem Bordercollie-Labrador Mix gesehen, 4 Jahre alt, eigentlich perfekt. Dass "Kira" dann alles andere als perfekt war, misshandelt und geschlagen wurde, dadurch mitunter aggressiv gegen Menschen und manchmal unberechenbar war (und manchmal noch ist), wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht. Naja, man hat sich zusammengerauft, es war nicht immer einfach, aber heute ist Kira ein toller Hund, der dennoch seinen eigenen Kopf hat und nicht übermäßig an Zusammenarbeit interessiert ist.... ein Menschenfreund ist sie auch nicht gerade - sie liebt meinen Mann über alles, alle anderen, inklusive mir, sind ihr schlicht egal. Ich liebe diesen Hund, aber das beruht leider nicht wirklich auf Gegenseitigkeit
Entsprechend war da natürlich auf meiner Seite schon länger der Wunsch noch einen zweiten Hund aufzunehmen, einen, der Spaß daran hat, mit mir zusammenzuarbeiten und nicht nur zusammenzuleben. Für mich war die Hundehaltung in meinem Kopf immer ein Hobby, etwas mit dem man gerne seine Freizeit verbringt, mit Moira war das so, ganz extrem, mit Kira leider eher nicht. Ich wollte gerne Rettungshundearbeit und Agility machen. Durch meine Arbeit in der mobilen Krankenpflege kam dazu noch die Idee bzw. der Wunsch einen Hund als Therapiehund auszubilden.
Also sollte dieses Mal wirklich ein Welpe her, gut geprägt, von einem vernünftigen Züchter. Und wo wir dabei sind, dieses eine spezielle Mal bitte wirklich ein Bordercollie. Kann doch nicht so schwierig sein, oder? Also habe ich Züchter angeschrieben, Eltern und Wurftermine durchsucht, einen Züchter gefunden und mich für einen Welpen vormerken lassen. Mich über die regelmäßigen Updates über die Trächtigkeit gefreut, der Geburtstermin rückte näher, ich habe Urlaub eingetragen. Und dann habe ich zufällig eine Anzeige gesehen. Von einem Tierschutzverein, der in Rumänien aktiv ist. Ich habe dieses Bild gesehen:
Und dann war es um mich geschehen. "Lucy, 3 Monate alt, auf einer Pflegestelle in Wien. Vorwitzig, selbstsicher, liebt alle Menschen, kennt auch andere Tiere, blahblah", so tönte die Beschreibung dazu. Ich bin schwach geworden, Liebe auf den ersten Blick, ich wusste, das ist mein Hund. Verein angerufen, Treffen vereinbart. Mit dem Mann die 500km nach Wien gefahren, den Urlaub schonmal sicherheitshalber vorverlegt. In Wien auf der Pflegestelle dann erstmal Ernüchterung. Vielleicht 8 Welpen und Junghunde, in einem Zimmer, das vielleicht 12m² hatte, ich bin schlecht im Schätzen. Im Prinzip ein langer schmaler Vorraum, in dem eine Küche stand. Der Boden rutschig von Urin. Alles ein bisschen merkwürdig.
Das "vorwitzige" Hündchen hockte (im Gegensatz zu allen anderen Hunden) in einer Ecke und wollte alles, nur nicht auf die Fremden zugehen, während der Rest der Bande auf uns rumkletterte. Aber was solls, ich war verliebt. Also haben wir das kleine Bündel Hund auf den Arm bekommen und sollten ein Stück mit ihr spazieren gehen. Draußen haben wir die Kleine dann abgesetzt, sie war zu verunsichert, als dass sie einen Schritt mitgegangen wäre. Also Hundi wieder auf den Arm und Kriegsrat gehalten. Mein Mann fragt "Bist du sicher, dass du die Kleine haben willst". Ich antworte "Ja, auf jeden Fall. Aber...." "Dann nehmen wir sie".
Ich gebe zu, ich war verärgert und bin es noch, dass die Beschreibung so völlig an der Realität vorbeiging. Ich wollte einen Hunde, der auf Menschen zugeht, den ich irgendwas als Therapiehund ausbilden kann, keinen der Angst hat, wenn man ihn anfasst oder nur ansieht, verdammt. Trotzdem haben wir sie mitgenommen. Auf der Fahrt saß ich neben der Kleinen auf dem Rücksitz. Irgendwie wusste ich, dass es trotz allem die richtige Entscheidung ist, auch wenn ich mir das alles anders vorgestellt hatte.
Hier ist sie auf der Fahrt, der Armen war so schlecht
Hier ist sie, als wir zuhause ankamen, nachdem wir sie auf einer Wiese mit Kira zusammengeführt haben, war ihre erste Amtshandlung aufs Sofa zu hüpfen
Wie es weiterging kommt im nächsten Beitrag
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