Es ist alles noch so irreal. Quasi von jetzt auf gleich fiel ich in die Rundumbetreuung von Muffin. Wir waren bei der TÄ, weil er abgenommen hatte und ein bisschen schlapp wirkte. Das Blutbild ergab extreme Leberwerte und er wurde sofort i.v. infundiert. Am Dienstagmorgen holte ich ihn ab, weil er in der TK psychisch nicht zurecht kam. Zuhause drehte sich dann alles um ihn: Jede Menge Spritzen ohne Nadel mit Päppelpasten und/oder Medikamenten ins Mäulchen. Subkutane Infusionen und immer wieder kuscheln, ihn mit einem feuchtwarmen Waschlappen das Gesichtchen säubern, weil die Spritzennahrung sein Fell verklebte, weil oft was daneben ging. Tatsächlich sah Muffin besser aus, wirkte aktiver und ich bekam wieder Hoffnung.
Die Hoffnung ging ab gestern Mittag allmählich wieder verloren: Er erbrach das eingeflöste Futter samt Medis. Er wollte nicht mehr im Haus bleiben, sondern zog sich in den Garten zurück, wobei er extrem schwach wirkte. Er schlief lange im Garten. Später holte ich ihn herein
Er lag auf meinem Schoß und Chris und ich streichelten ihn abwechseln. Dabei schnurrte er leise.
Spät am Abend wurde er immer gelber und da war mir klar, dass der Kampf verloren war. Er schien außer der Müdigkeit nicht sehr zu leiden, denn er drückte sein Köpfchen in meine Hand und tretelte sogar kurz.
Eigentlich hätte er noch eine große Spritze mit Calopet und Medis bekommen sollen, aber wir haben darauf verzichtet. Infundiert hatten wir schon am früheren Nachmittag.
Ich schlief im Wohnzimmer. Muffin lag so anrührend dünn und schwach in seiner Lieblingskunde. Damit er nicht in den Garten kann, hatten wir die Hundetür geschlossen. Heute Mittag wollte er in den Garten und verzog sich in "seine Ecke". Bis dahin hatte er nur gelegen.
Wir hatten morgens den Termin mit der TK gemacht und besuchten ihn immer wieder in seiner Ecke. Er ließ sich gerne ein bisschen streicheln und schien die Sonnenstrahlen zu genießen. Als es Zeit wurde, holten wir ihn draußen ab, setzten ihn in einen Katzenkorb und fuhren in die Praxis
Die TÄ war sehr lieb und warmherzig und bereitete Muffin und uns einen würdevollen Abschied und Tod. Nach der ersten Spritze, wobei Chris und ich ihn streichelten, schlief er fast sofort ein. Nach der zweiten Spritze ging er ganz schnell.
Ich kann das alles immer noch nicht glauben. Muffin war erst sieben Jahre alt. Die TÄ meinte, wenn das AB anschlägt, hätte er eine Chance. Dann hätte er eine Leberentzündung und die wäre oft behandelbar. Es könnte aber auch ein Tumor sein. Dann würden die Medis nicht anschlagen.
Im Moment fühle ich noch wenig. Ich bin müde, mir fehlt Schlaf und es fühlt sich ein bisschen wie im Nebel an. Ich konnte in den letzten Tagen auch kaum was essen. Deswegen hat Chris eben ein Seelentröster-Essen in den Backofen geschoben. Munster aus dem Ofen mit viel Pfeffer und Baguette.