Mich hat es gestern beim Hundespaziergang hingehauen, weil ein nicht auf seine Besitzerin hörender Aussie in unsere vier angeleinten Hunde geprescht ist und dabei etwas Chaos ausbrach. Nachdem ich mich wieder aufgerappelt hatte, sah ich einen schreienden Aussie auf dem Rücken unter Kalle. Die anderen Drei standen ganz nah dabei und bellten aufgeregt. Ich zog erst mal Kalle vom Aussie, was Kalle problemlos mitmachte und sich sofort hinsetzte, als ich das Kommando gab. Derweil türmte der Aussie zu seiner Besitzerin, verfolgt von Tano, Lotta und Milli. Denen ging es deutlich nicht um "Wir machen Dich jetzt platt", sondern eher: "Mach Dich vom Acker und komm nie wieder". Die Besitzerin vom Aussie konnte ihren Hund problemlos einfangen, ihn an den Baum binden und danach die drei einsammeln. Ich sortierte meine Knochen und humpelte mit Kalle zur Besitzerin, die sich x-mal entschuldigte und mir half, die Hunde ins Auto zu verladen. Bei der Untersuchung der Hunde zeigte sich, dass den Hunden fast nichts passiert war. Ein paar Kratzer, die sicherheitshalber ein Desinfektionsmittel benötigten, sonst nix.
Als ich quasi auf "der Schnauze" lag, kugelte ein paar Meter weiter ein Bündel bestehend aus 5 Hunden, von denen der arme Aussie auf dem Rücken liegend schrie wie am Spieß, Kalle über ihm stand und sein Gebiss großzügig freigelegt hatte und richtig sauer aussah, dazu drei weitere herumhüpfende hysterische laute Hunde, die nahe am Aussie wütend in die Luft schnappten. Das sah das richtig heftig aus und mein erster Gedanke in dem Chaos war, dass Unsere den Aussie zerlegen. So wie der schrie, musste er eigentlich an der Schwelle des Todes stehen.
Im Nachhinein und ohne das Adrenalin sehe ich viel Positives in der Situation: Kalle hat sich sofort abpflücken lassen, hat sich auf Kommando sofort gesetzt und hat nicht versucht, nachzusetzen, als der Aussie eng an uns vorbei flüchtete. Die anderen Drei haben ihn verscheucht, haben ihn aber nicht angegriffen, was möglich gewesen wäre. Der Aussie hat nur einen kleinen oberflächlichen Kratzer, Kalle war also gemäßigt in seiner Zurechtweisung. Das Negative ist natürlich, dass ich die vier Hunde nicht halten konnte, gestolpert bin und schmerzhaft im Graben landete. Auf der anderen Seite hätte ich die Leinen auch losgelassen, wenn ich stehen geblieben wäre, hätte dann aber schneller eingreifen können. Aber immerhin ist von den Hunden keiner ernsthaft verletzt worden.
Mich hat der Sturz in den Graben ziemlich gebeutelt. Dass mein geflickter unterer Rücken was abbekommen hatte, war mir schon auf der Heimfahrt klar. Je mehr ich das Adrenalin abgebaut habe, desto mehr tat weh. Rücken sowieso, geflickte Halswirbelsäule, rechter Ellenbogen, linkes Handgelenk. Plus mehrerer blauer Flecken. Heute Morgen beim Aufwachen fühlte es sich an, als hätte mich ein Bus gestreift. Mittlerweile ist es besser, ich habe den heutigen Tag mit Schmerzmitteln, vielem Liegen, moderater Bewegung und Dehnen verbracht und merke mit Freude, dass sich mein Rücken nicht mehr so gestaucht anfühlt. Wenn ich mich weiterhin vernünftig verhalte, bin ich in zwei Tagen fast wie neu gg.