Chris und ich haben eben mal nachgerechnet: Tano ist heute 18 Tage bei uns. Das sind noch nicht mal 3 Wochen. Gefühlt ist er schon viel länger hier und gehört mittlerweile dazu. Der hat sich so schnell eingelebt, das ist schon fast erschreckend
Das hätte ich nie gedacht, als wir ihn abgeholt haben und ich da erstmals live das hüpfende Etwas sah.
Chris und ich haben es uns viel schwieriger mit dem immerhin 8,2 Kilo Hund vorgestellt.
Und danach haben wir ihm noch viel zugemutet. 4 Tage im Podere, lange Autofahrt, Zwischenübernachtung im Hotel, nochmal lange Autofahrt und endlich Ankunft. Am nächsten Tag musste ich arbeiten und habe ihn in der Zeit meiner Abwesenheit in die Autobox gepackt. Was er völlig okay fand.
Unglaublich, wie anpassungsfähig er ist und wie vertrauensvoll nach dem, was er erlebt hat.
Die Box kommt nun wieder zurück in Chris Auto. Er war nur zweimal drin und wir brauchen sie nicht mehr
Er ist so süß mit den Katzen. Linette ist unser "Schüchterle" und schnell im Rückzug begriffen, wenn ihr etwas nicht geheuer ist. Aber Tano darf tatsächlich auf sie zulaufen und sie bleibt sitzen. Wenn er dann Spielaufforderungen macht, schaut sie indigniert. Wird es ihr zu wild, lässt sie einen gehauchten Faucher los und er trollt sich.
Ich bin fasziniert, wie schnell er die Katzensprache gelernt hat.
Sein Lieblingskater Trevor ist etwas kapriziös: Mal schmeichelt er sich an Tano, der dann ganz glücklich ist und reibt sein Köpfchen an Tanos Kopf.
Allerdings hat Trevor auch andere Interessen. Und wenn Tano dann ankommt, gibt es auch schon mal ein Fauchen und einen Pfotenhieb. Tano nimmt das ergeben hin. Allerdings ist er eine Frohnatur und findet gleich was anderes, was ihm Spaß macht.
Habe ich übrigens erzählt, dass der Hänfling Trevor sich zu einem großen Prachtkater entwickelt hat? Er hat noch mal einen heftigen Wachstumsschub hingelegt und sieht nun wirklich aus wie eine sibirische Waldkatze. Boah, was ein Kater
Am Rückruf müssen wir wohl, wie Candavio schon anmerkte, einzeln arbeiten. Heute habe ich ihn in übersichtlichem Gebiet wieder frei laufen lassen und mein Herz ging auf: Der Kleine ist so schnell, hüpft, fliegt, rennt mit Lotta um die Wette und hält locker das Tempo trotz seiner kurzen Beine. Das geht an der Schleppleine leider nicht.
Leider ist der Abruf .. öhmm .. ausbaufähig. Er läuft nicht weg. Seine Beschäftigung ist, in wildem Tempo über das geerntete Kartoffelfeld zu rennen. Dabei hat er die Nase auf dem Boden, folgt aber offensichtlich keiner Spur. Er kommt dabei an Dutzenden von Mäuselöchern vorbei, lässt aber alle in Ruhe. Das finde ich ausgesprochen erfreulich. Auch größere Bauten, an denen wir vorbeikommen, interessieren ihn nicht.
Er kommt ja auch - irgendwann. Offensichtlich denkt er, wenn 75% der Hunde auf Abruf sofort kommen, ist das eine richtig gute Quote. Er lässt sich halt Zeit. Aber wenn er dann da ist, freut er sich und hüpft wie ein Flummi.
Deswegen kommt er in unübersichtlichem Gebiet an die Schlepp. Das betrübt ihn dann schon etwas. *lach*
Heute Abend haben Chris und ich in der Küche gegessen und er war dabei, inklusive einiger Katzen. Die anderen Hunde wissen, dass es vom Tisch nichts gibt, aber Katzen sind starrsinnig und Tano hat es noch nicht so ganz verinnerlicht.
Er saß also zuerst brav neben dem Tisch, die Augen auf das leckere Essen gerichtet. Keiner reagierte. Man sah es in dem Kopf arbeiten. Die Pfoten auf dem Tisch kommen nicht gut, das hat er schon begriffen. Aber Erdmännchen geht sicher durch. Und so stand der Kleine auf den Hinterbeinen und erhob die Pfoten.
Chris und ich verkniffen uns das Lachen und ignorierten ihn. Er versuchte das Erdmännchen noch an der anderen Seite des Tischs. Dann waren wir fertig und räumten ab. Er trollte sich enttäuscht.
Aber er war zuckersüß
Ich weiß es ja schon von Meg-Meg, dass so Winzlinge, die man locker mit einer Hand tragen und gleichzeitig mit der anderen Hand die Autotür aufmachen kann, richtige Hunde sind, nur halt ziemlich niedrig. Ich versuche, den Kleinen so zu behandeln. Aber manchmal ist er halt nur "jööööh"
Tja, nun sind es doch wieder 4 Hunde. Das wollten wir eigentlich nie mehr. Und nun ist es so klasse.
Meine Eltern haben sich diesmal schon nach 5 Tagen damit abgefunden. Und noch nicht mal mit Enterbung gedroht
Okay, sie hatten ja auch viele Gelegenheiten, das zu üben.
Sie können halt nicht fühlen, was wir fühlen. Für sie sind so viele Tiere eine Einschränkung und große Belastung. Sie leben völlig anders als wir. Was nichts an unserer gegenseitigen Liebe ändert.
Wir sehen die Tiere als Bereicherung. Natürlich sind wir mit ihnen eingeschränkter als wir es ohne oder mit einem oder zwei Hunden wären. Aber sie geben viel mehr zurück, als wir ihnen geben. Es tut einfach nur gut, sie zufrieden und mit Lebensfreude zu sehen.
Ach, ich bin einfach froh, dass Tano sich so gut einfügt.